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Switzerland
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Alfred Siegfried
Swiss teacher

Alfred Siegfried

The basics

Quick Facts

Intro
Swiss teacher
Work field
Gender
Male
Place of birth
Lucerne, City of Lucerne Constituency, Canton of Lucerne, Switzerland
Place of death
Oetwil am See, Meilen District, canton of Zürich, Switzerland
Age
82 years
The details (from wikipedia)

Biography

Alfred Siegfried (* 15. Februar 1890 in Luzern; † 27. März 1972 in Oetwil am See) war ein Schweizer Lehrer und Verantwortlicher des rassehygienischen Kinderhilfswerks Kinder der Landstrasse der Stiftung Pro Juventute.

Leben

Siegfried war der Sohn des Metallwarenhändlers Karl Siegfried und dessen Frau Emilie Maria Josefa geb. Lehmann. Er heiratete 1930 Maria Anna Ermatinger. Von 1906 bis 1909 besuchte er das Lehrerseminar in Luzern und war von 1909 bis 1913 Primarlehrer in Luzern. Von 1913 bis 1921 studierte er neue Sprachen und Geschichte an der Universität Basel, wo er auch promovierte. Von 1915 bis 1918 war er Sekundarlehrer und Bezirkssekretär der Pro Juventute in Luzern. 1918 wechselte er zum humanistischen Gymnasium in Basel, wo er 1924 wegen sexuellen Missbrauchs eines Schülers verurteilt und aus dem Schuldienst entlassen wurde.

Wirken

Siegfried war von 1924 bis 1959 umstrittener Mitarbeiter des Zentralsekretariats der Pro Juventute, wo er das Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse gründete und bis 1958 leitete. Das „Hilfswerk“ trennte bis 1972 Eltern und Kinder von Fahrenden (Jenische, Sinti).

Von 1937 bis 1939 war Siegfried Präsident der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Spanienkinder. 1940 gründete er mit Rodolfo Olgiati und Fritz Wartenweiler die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder (SAK). Von 1942 bis 1949 wirkte er im Schweizerischen Roten Kreuz mit.

Kritik

Siegfrieds völkermordähnliche Praxis der Eltern-Kind-Trennung von Fahrenden wurde ab 1972 durch Hans Caprez in mehreren Reportagen im Schweizerischen Beobachter aufgedeckt, und ist seit einigen Jahren, trotz Widerstand der Pro Juventute, Gegenstand historischer Aufarbeitung.

Zitat

„…Der einzelne Asoziale ist dem Volksganzen gegenüber immer in einer schwachen Stellung; so oder so wird er unter die Räder kommen und entweder eingeordnet oder unschädlich gemacht werden. Deshalb ist seine Gefährlichkeit für die Gesellschaft gering. Die asoziale Sippe dagegen, ist ganz anders einzuschätzen… Wer die Vagantität erfolgreich bekämpfen will, muss versuchen, den Verband des fahrenden Volkes zu sprengen, er muss, so hart das klingen mag, die Familiengemeinschaft auseinander reissen.…“

Alfred Siegfried, 1942

Literatur

  • Walter Leimgruber et al.: Das Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse. 1998
  • Sara Galle, Thomas Meier: Von Menschen und Akten: Die Aktion „Kinder der Landstrasse“ der Stiftung Pro Juventute. Zürich: Chronos, 2009. ISBN 9783034009447
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