Alexander Seifert

Alexander Seifert (* 7. April 1960 in Nürnberg) ist ein deutscher Jurist.

Seifert studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Rechtswissenschaften. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Nach dem ersten juristischen Staatsexamen trat Seifert seinen Referendardienst im Oberlandesgerichtsbezirk Nürnberg an. Er unterbrach diesen für eine längere Tätigkeit bei der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer in Los Angeles. Schwerpunktmäßig war er während seiner Tätigkeit in den Vereinigten Staaten im Bereich des Inkasso für Deutsche Unternehmen tätig.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland legte er auch das zweite juristische Staatsexamen ab und wurde 1988 als Rechtsanwalt zugelassen. Seit 1999 ist er Fachanwalt für Strafrecht.

Im Jahr1989trat er in die Sozietät Dr. Bader & Partner Rechtsanwälte GbR desStrafverteidigers Hans Bader in Nürnberg ein. Bader hatte sich nach Gründung seiner Kanzlei einen Ruf als Strafverteidiger in spektakulären Verfahren erarbeitet, er vertrat unter anderem auch den sogenannten Nürnberger Mittagsmörder.

Nach dem Tod Baders im Jahr 1989 wurde die Kanzlei von den Partnern Jürgen Lubojanski und Alexander Seifert fortgeführt. Die Rechtsanwälte Lubojanski und Seifert etablierten die Sozietät Dr. Bader und Partner Rechtsanwälte GbR im Laufe der Jahre als überregionale strafrechtliche Kanzlei mit Schwerpunkt im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, die mittelständische Unternehmen und Konzerne, ebenso wie Privatpersonen, vertritt.

Die Sprach- und Rechtskenntnisse aus seiner Tätigkeit in den USA führten Seifert als Rechtsanwalt zu Verhandlungen mit dem amerikanischen Justizministerium, der amerikanischen Börsenaufsicht SEC und der Weltbank. Darüber hinaus trat er auch vor italienischen Gerichten auf.

Seifert übernahm spektakuläre Fälle im Bundesgebiet und auch international. Er verteidigte mit seinem Kollegen Steffen Ufer die Witwe des ermordeten Nürnberger SchönheitschirurgenFranz Gsell,Tatjana Gsell. Der Prozess erzeugte starkes mediales Interesse und sorgte für Schlagzeilen im Boulevard.

Zur selben Zeit verteidigte Seifert einen Elektromeister aus dem Fränkischen, dem ein Doppelmord zur Last lag. Ein weiteres derSchwurgerichtsverfahren Seiferts war der Mordversuch eines türkischen Gastwirts, der einem Gast ins Gesicht schoss. Trotz zeitlicher Beschränkungen wegen seines Engagements inWirtschaftsstrafverfahren wirkte Seifert immer wieder bei Kapitaldelikten als Verteidiger, so auch bei der Messerattacke der Ehefrau eines US-Soldaten im April 2014. Auch im Betäubungsmittelstrafrecht ist Seifert tätig. Rechtliche Probleme zur Substitution erläuterte er in einem Vortrag bei der 18. Tagung des Netzwerks Sucht in Nürnberg im Jahr 2008. In prominenten Drogenverfahren war erengagiert: Er vertrat die 82-Jährige Heroin-Dealerin Christa K. ebenso einen Dealer, der mit mehr als sieben Tonnen Ecstasy Handel getrieben haben soll.

Darüber hinaus erstritt Rechtsanwalt Seifert im Jahr 2011 eine bundesweit aufsehenerregende Entscheidung vor dem Bundesverfassungsgericht zur Anerkennung von europäischen Führerscheinen auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Die Entscheidung ist auf der Website des Bundesverfassungsgerichts nachzulesen.

Als Nebenklagevertreter ist Seifert im NSU-Prozess involviert. Er vertritt in diesem Prozess gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe den Sohn des Mordopfers Ismail Yasar. Der Prozess gilt als eines der bedeutendsten Gerichtsverfahren in der Bundesrepublik Deutschland.

Seifert ist Mitglied der Deutsch-Italienischen Juristenvereinigung und der Juristischen Gesellschaft Mittelfranken. Er ist Rotarier und Vorstandsmitglied im Verein Freunde Fränkischer Sommer e. V, der als Förderverein das klassische Musikfestival Fränkischer Sommer des bayerischen Regierungsbezirks Mittelfranken unterstützt.