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Biography

Adolf Friedrich Wilhelm Halfeld (geboren 1898 in Hannover; gestorben 23. November 1955 in Hannover) war ein deutscher Journalist, Autor politischer Bücher und Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ).

Leben

Amerika und der Amerikanismus (1927)
Der "Athenia"-Fall. Englands wahres Gesicht (1939)
USA. greift in die Welt (1941)

Adolf Halfeld war Sohn eines Kaufmanns und machte 1917 das Abitur an der Leibnizschule Hannover. Er war seit 1916 Soldat im Ersten Weltkrieg. Er studierte ab dem Wintersemester 1918 Staatswissenschaften in Berlin, dann in Heidelberg und wurde 1921 in Hamburg mit einer Dissertation über die „wirtschaftliche Bedeutung der Imkerei“ bei Friedrich von Gottl-Ottlilienfeld promoviert. Er arbeitete ab 1924 als Auslandskorrespondent in den USA unter anderem für das Hamburger Fremdenblatt und die Münchner Neuesten Nachrichten. 1927 veröffentlichte er im Eugen Diederichs Verlag das Buch Amerika und der Amerikanismus, das bereits im Folgejahr eine zweite Auflage hatte und von der rechtskonservativen Presse lobend rezensiert wurde. Es gilt als einflussreiches Beispiel des zivilisationskritischen Antiamerikanismus. 1929 wechselte er für dieselben Zeitungen nach London.

1932 kehrte Halfeld nach Deutschland zurück und übernahm nach der Machtergreifung die Schriftleitung des Berliner Büros des Hamburger Fremdenblatts. Halfeld trat 1939 der NSDAP bei. Spätestens 1943 wurde er Hauptschriftleiter der Zeitung. Halfeld wurde von der Presseabteilung des Reichsaußenministeriums zur „Mittwochsrunde“ wichtiger Berlinkorrespondenten der in- und ausländischen Presse hinzugezogen, er arbeitete in der Zeitschrift Volk und Reich. Politische Monatshefte mit und schrieb für die Achsenzeitschrift Berlin Rom Tokio Auch Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hatte von ihm einen guten Eindruck, nachdem er Halfeld zu sich in kleiner Runde eingeladen hatte. Halfeld stellte sich in den Dienst der NS-Propaganda und schrieb für das Reichsaußenministerium die Propagandabroschüre Der "Athenia"-Fall, nachdem es kurz nach Kriegsbeginn am 3. September 1939 beim Untergang des Passagierschiffes Athenia 117 Tote, darunter 28 US-amerikanische Staatsbürger, gegeben hatte. Halfeld schob die Ursache für den Untergang des Schiffes auf eine britische Verschwörung: Die USA sollten mit dem Verlust US-amerikanischer Staatsbürger in den Krieg hineingezogen werden. Die Propagandaschrift wurde vom Reichsaußenministerium in die Sprachen der deutschen Verbündeten (Italien, Japan) und in Französisch, Englisch, Dänisch, Norwegisch und Schwedisch übersetzt.

Nach Kriegsende nutzte Halfeld seine Sprachkenntnisse und übersetzte Schriften von Victor Gollancz, Charles Terrasse, Vita Sackville-West, Douglas Woodruff sowie ein (posthumes) Buch über Gandhi von George Catlin ins Deutsche. Im Jahr 1950 wurde Halfeld dann Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ), er starb aber schon 1955.

Schriften (Auswahl)

  • Die Zivilisation der Yankees, in: Friedrich Schönemann, Adolf Halfeld, Friedrich Kegel, Otto Koischwitz, Willy Gierlichs, Eduard Ahlswede, K. F. Hermann, Alexander Jason, Th. von Bippen (Hrsg.): Kultur in USA. Die Wirklichkeit eines Massenwahns. Berlin : Junker und Dünnhaupt, 1943, S. 49-86
  • Douglas Woodruff: Platos amerikanische Republik : englische Satire auf die USA. Hrsg. und eingel. von Adolf Halfeld. Hamburg : Broschek, 1943
  • USA. greift in die Welt. Hamburg : Broschek, 1941
  • Deutschland und die Westmächte. Jena : Diederichs, 1940
  • Der „Athenia“-Fall. Englands wahres Gesicht. Berlin : Volk und Reich, 1939
  • England : Verfall oder Aufstieg? Jena : Diederichs, 1933
  • Amerika und der Amerikanismus. Jena : E. Diederichs, 1927
  • Kulturen und Revolutionen : europäische Gegenwartsfragen. Berlin : Dürr & Weber, 1924
  • Das Imkergewerbe im 17. und 18. Jahrhundert in den älteren hannoverschen Landesteilen, unter Berücksichtigung seiner Sonderstellung als geldwerbende Marktproduktion im Bauernhaushalt. Eine Untersuchung zur Wirtschaftsgeschichte Niedersachsens o. O., 1921 Hamburg, R.- u. staatswiss. Diss., 1922 DNB

Literatur

  • Egbert Klautke: Unbegrenzte Möglichkeiten: „Amerikanisierung“ in Deutschland und Frankreich. Wiesbaden : Steiner, 2003. Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1999
  • Egbert Klautke: Kronzeugen des Antiamerikanismus in Deutschland und Frankreich. Adolf Halfeld und Georges Duhamel. In: Wolfgang Eßbach (Hrsg.): Welche Modernität? Intellektuellendiskurse zwischen Deutschland und Frankreich im Spannungsfeld nationaler und europäischer Identitätsbilder. Berlin : Spitz, 2000, ISBN 3-8305-0062-9, S. 173–191.
  • Frank-Rutger Hausmann: Anglistik und Amerikanistik im „Dritten Reich“. Frankfurt am Main : Vittorio Klostermann, 2003
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