Xing-Hu Kuo
Quick Facts
Biography
Xing-Hu Kuo (* 1938 in Jakarta, Indonesien) ist ein deutscher Journalist und Buchautor chinesischer Abstammung.
Leben
Xing-Hu Kuo kam 1938 in Jakarta als Sohn eines bekannten chinesischstämmigen Verlegers, Buchautors und Journalisten zur Welt. Nach dem Besuch niederländischer und indonesischer Schulen erwarb er im Jahre 1956 das Abitur.
Kuo studierte Journalistik in Leipzig bis 1961 und war bis 1965 als Lektor und freier Journalist tätig. Außerdem arbeitete er bis 1965 als Übersetzer in der chinesischen Botschaft in Ost-Berlin.
Da er öffentlich am Sozialismus zweifelte und Freunde nach West-Berlin schleuste, wurde er 1965 zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, davon verbrachte er sechs Jahre im Stasi-Gefängnis Bautzen II. In der Isolationshaft unternahm Kuo 1970 einen Selbstmordversuch.
1972 wurde er von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft und war als politischer Redakteur im Axel Springer Verlag (Die Welt) zunächst in West-Berlin, dann ab 1979 in Stuttgart tätig. Sein besonderer Interessenschwerpunkt lag auf Nordkorea. Zu diesem stalinistisch regierten Staat veröffentlichte er mehrere Bücher.
Im Herbst 1992 erstritt Kuo vor dem Landgericht Berlin seine Rehabilitation für die Stasi-Haft. Da er allerdings nicht nachweise konnte, dass die SED das Verfahren direkt gesteuert habe, forderte die SED-Nachfolgererpartei PDS Kuo zur Zahlung der Anwaltskosten in Höhe von knapp 11.000 DM auf.
Mitte der 1990er-Jahre arbeitete Kuo als Presse- und Öffentlichkeitsreferent für die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus.
Xing-Hu Kuo lebt heute in Sindelfingen und hat zwei Kinder.
Auszeichnungen
- 1981: Journalistenpreis des Bayerischen Raiffeisenverbandes e.V. (München)
Schriften
- Freies China. Asiatisches Wirtschaftswunder., Seewald 1982, ISBN 3-512-00655-8
- Nordkorea: Ein fernöstlicher Gulag, Seewald 1983, ISBN 3-512-00681-7
- Mord im Mausoleum: Kim Il-sungs Terroristen in Rangun, Seewald 1984, ISBN 3-512-00714-7
- Wodka in Sektgläsern. Cocktail meiner liebeswürdigen Stasi-Damen, Anita Tykve Verlag 1993, ISBN 3-925-43477-1
- Allein gegen die rote Mafia. Ein Chinese kämpft gegen SED/Stasi-Seilschaften, Anita Tykve Verlag 1994, ISBN 3-925434-83-6
- Ein Chinese in Bautzen II: 2675 Nächte im Würgegriff der Stasi, Anita Tykve Verlag 1994, ISBN 3-925434-35-6
Literatur
- „Urteil: Xing-Hu Kuo“, Meldung, Spiegel, H. 43, 19. Oktober 1992.
- „Die zweite Strafe des Xing-Hu Kuo“, Focus, H. 22, 29. Mai 1993.