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Germany
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The basics

Quick Facts

Intro
Architect
Work field
Gender
Male
Place of birth
Dresden, Dresden Directorate District, Saxony, Germany
Place of death
Leipzig, Leipzig District, German Democratic Republic, Germany
Age
66 years
Awards
Golden Party Badge
 
Walter Lucas
The details (from wikipedia)

Biography

Walter Lucas (* 22. Juli 1902 in Dresden; † 14. September 1968 in Leipzig) war ein deutscher Architekt. Von 1954 bis 1963 war er Stadtbaudirektor und Chefarchitekt der Stadt Leipzig.

Leben

Lucas studierte an der TH Dresden Architektur und war im Anschluss in Dresden als freischaffender Architekt tätig. 1932 eröffnete er ein Architekturbüro in Leipzig.

Lucas trat 1928 der NSDAP bei und trug als Alter Kämpfer ab 1934 das goldene Parteiabzeichen. Wegen seiner frühen Parteimitgliedschaft erhielt er nach 1933 zahlreiche Aufträge. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Lucas Leiter des Gauheimstättenamtes in Sachsen und daher „im Dritten Reich einer der wichtigsten nationalsozialistischen Architekten in Sachsen“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lucas von 1945 bis 1950 im Speziallager Nr. 4 in Bautzen interniert.

1950 ersuchte Lucas um eine Anstellung als Architekt im VEB Projektierung Sachsen und war mit Projekten in Leipzig und an der Berliner Stalinallee befasst. 1954 wurde er als Stadtbaudirektor in den kommunalen Dienst übernommen und erhielt als Chefarchitekt 1956 einen hochdotierten Einzelvertrag. Wegen seiner unklaren politischen Positionierung – Lucas beschäftigte 1960 in der ihm zugeordneten Verwaltung acht NS-Funktionäre bzw. -Parteimitglieder und fünf Wehrmachtsoffiziere – drängte die Leipziger SED wiederholt auf seine Entlassung, womit sie 1963 Erfolg hatte.

Lucas vertrat in seiner Zeit als Leipziger Chefarchitekt den Stil der Nationalen Bautradition, eine Haltung, die durch seine Erfahrungen vor 1945 gestützt wurde. Erst mit dem 1959 unter seiner Leitung erstellten „Perspektivplan für das Stadtzentrum“ wurde radikal mit dieser Ausrichtung gebrochen und eine durchgreifende Neugestaltung des Leipziger Stadtzentrums unter dem Blickwinkel des Industrialisierten Bauens vorgesehen. Diese Planung führte zum Abbruch zahlreicher historischer Bauten, unter anderem des Deutrichs Hofs, des Hôtel de Saxe, der Ruine des Gewandhauses und des Turms der Johanniskirche. Nach Wolfgang Hocquél habe Lucas sich dennoch „um den Wiederaufbau […] besondere Dienste“ erworben.

Werke

  • 1933–1936: zweigeschossige Reihenhaussiedlung in Kitzscher im Kreis Borna
  • 1950–1951: Wohnkomplex Straße der III. Weltfestspiele (heute Ranstädter Steinweg; zusammen mit Heinz Auspurg) im Stil des Sozialistischen Neoklassizismus in „traditionsgebundene Formen“
  • 1950–1952: Umbau der kriegszerstörten Messe-Halle 9 zum „Sowjetischen Pavillon“

Publikationen

  • mit Walter Schulze: Neuzeitlicher Wohnungsbau. Eine empfehlende Bibliographie. Verlag für Buch- und Bibliothekswesen, Leipzig 1957.
  • Der Aufbau des Stadtzentrums von Leipzig. 10 Jahre Aufbau im Stadtzentrum. In: Deutsche Architektur. Heft 9, 1960, S. 469–478.

Literatur

  • Peter Leonhardt: »… ein gediegener Mann von solidem Können«. Über den umstrittenen Architekten Walter Lucas (1909–1968). In: Leipziger Blätter. Nr. 56, 2010, S. 16–31. 
  • Harry Waibel: Diener vieler Herren: ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 205.
The contents of this page are sourced from Wikipedia article on 10 Aug 2020. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
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