Ute Planert
Quick Facts
Biography
Ute Planert (* 14. Oktober 1964 in Lampertheim) ist eine deutsche Historikerin und Hochschullehrerin.
Ute Planert studierte Geschichte, Empirische Kulturwissenschaft, Volkswirtschaft und Politikwissenschaft an der Universität Tübingen. Nebenbei war sie als Journalistin tätig. Von 1993 bis 1995 war sie Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im Sommersemester 1996 wurde sie in Tübingen mit der von Dieter Langewiesche betreuten Arbeit Antifeminismus im Kaiserreich promoviert. 2003 erfolgte dort auch die Habilitation mit einer Schrift über die Revolutionskriege Frankreichs in ihren Auswirkungen auf Süddeutschland von 1792 bis 1841 unter dem Titel Der Mythos vom Befreiungskrieg.
Planert war Wissenschaftliche Assistentin und Hochschuldozentin am Historischen Seminar der Universität Tübingen und Projektleiterin am Tübinger Sonderforschungsbereich „Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit“. 2007 nahm sie als Visiting Professor (Gastprofessor) einen Forschungsaufenthalt am Center for European Studies der Harvard Universität wahr. Von 2008 bis 2016 lehrte Planert als Professorin für Neuere Geschichte und ihre Didaktik an der Bergischen Universität Wuppertal. Im Jahr 2016 nahm Planert einen Ruf an die Universität zu Köln auf eine W3-Professur für Neuere Geschichte an.
Planert gehört dem Herausgebergremium der Zeitschrift Archiv für Sozialgeschichte und der Schriftenreihe „Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit“ an. Sie ist im wissenschaftlichen Beirat der Otto-von-Bismarck-Stiftung tätig.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die europäische Geschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, die Kriegs- und Nationalismusforschung, die Alltags- und Erfahrungsgeschichte, die Geschlechtergeschichte, die Geschichte der Eugenik im internationalen Vergleich, die Theorie und Methode der Geschichte, die Transformationsprozesse von der alteuropäischen zur modernen Gesellschaft und das napoleonische Empire im globalen Kontext.
Schriften (Auswahl)
Monografien
- Der Mythos vom Befreiungskrieg. Frankreichs Kriege und der deutsche Süden. Alltag - Wahrnehmung - Deutung 1792–1841 (= Krieg in der Geschichte. Bd. 33). Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 978-3-506-75662-6 (Teilweise zugleich: Tübingen, Universität, Habilitations.-Schrift, 2004). (ausgezeichnet mit dem Buchpreis „Das Historische Buch 2008“ für das beste historische Buch des Jahres 2007, Kategorie „Neuere Geschichte“ (H-Soz-u-Kult))
- Antifeminismus im Kaiserreich. Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 124). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-35787-7 (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1996). (Rezension bei H-Soz-u-Kult)
Herausgeberschaften
- Krieg und Umbruch in Mitteleuropa um 1800. Erfahrungsgeschichte(n) auf dem Weg in eine neue Zeit (= Krieg in der Geschichte. Band 44). Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 3-506-75661-3. (Rezension bei Sehepunkte)
- Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationalismus in der Moderne (= Geschichte und Geschlechter. Band 31). Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-593-36578-2.