Peter Kulka
Quick Facts
Biography
Peter Kulka (* 20. Juli 1937 in Dresden) ist ein deutscher Architekt der Gegenwart und Hochschullehrer.
Leben
Peter Kulka absolvierte eine Maurerlehre und anschließend eine Ausbildung zum Ingenieur in der Fachrichtung Architektur an den Baugewerkschulen in Görlitz und in Gotha. Danach studierte er von 1959 bis 1964 Architektur an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. „Sein Lehrer und Mentor dort war Selman Selmanagic, ein überzeugter Bauhäusler, der frühe, aber erst später wirksame Weichen bei Peter Kulka zu stellen verstand. Nach einem kurzen Gastspiel bei Hermann Henselmann an der Deutschen Bauakademie in Ostberlin...“ (Zitat Peter Rumpf in baunetz_plus_12) flüchtete Kulka 1965 aus der Deutschen Demokratischen Republik.
Bevor er ab 1969 als freier Architekt wirkte, arbeitete er drei Jahre im Architekturbüro von Hans Scharoun in Berlin. Seit 1979 führt er sein Büro in Köln. 1980 schloss sich Peter Kulka für einige Jahre mit Hans Schilling zusammen. 1986 bis 1992 war er als Professor für konstruktives Entwerfen an der RWTH Aachen tätig.
Nach der deutschen Wiedervereinigung kehrte Peter Kulka nach Dresden zurück und gründete ein zweites Büro in der Stadt. Er ist in Dresden seit 1995 Mitglied der Kunstkommission der Stadt und gehörte am 29. Februar 1996 zu den 30 Gründungsmitgliedern der Sächsischen Akademie der Künste und in der Klasse Baukunst. Im selben Jahr wurde er Mitglied der Berliner Akademie der Künste.
2010 wurde Peter Kulka in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen.
Werke
Peter Kulka plante und entwarf zahlreiche Neubauten und Gebäudeerweiterungen in den letzten Jahren. Durch die Zusammenarbeit mit Hans Schilling beschäftigt er sich außerdem mit dem Restaurieren und Erweitern von Sakralbauwerken.
Eine Auswahl der Werke:
- Universität Bielefeld
- Deutsches Gartenbaumuseum in Erfurt (Neugestaltung und Erweiterung)
- Abtei Königsmünster (Neugestaltung und Erweiterung)
- TÜV-Akademie Rheinland in Köln
- Sächsischer Landtag in Dresden (Neugestaltung und Erweiterung der Altbauflügel, Neubau Plenarsaal)
- EL-DE-Haus in Köln (Neugestaltung des NS-Dokumentationszentrums)
- Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig
- Deutsches Hygiene-Museum in Dresden (Neugestaltung und Erweiterung)
- Haus der Stille der Abtei Königsmünster in Meschede
- City-Hochhaus Leipzig (Neugestaltung)
- MDR-Kubus
- Hauptfeuerwache der Feuerwehr Heidelberg (Neubau als Passivhaus)
- Neues Foyer des Dresdner Residenzschlosses durch zeitgenössische Überdachung des Kleinen Schlosshofes
- Centrum-Galerie in Dresden (Neubau mit Nachempfindung der alten Waben-Aluminiumfassade des Vorgängerbaus Centrum-Warenhaus, Innenornamente)
- Haus Heidehof der Robert Bosch Stiftung auf dem Grundstück des Anwesens Robert-Bosch-Haus
- Leopold-Hoesch-Museum in Düren (Erweiterung): Wiedereröffnung 27. Juni 2010
- S-Bahnhof Leipzig Bayerischer Bahnhof (Integration des alten Bahnhofs in den City-Tunnel)
- Neues Landtagsgebäude in Potsdam bei Wiedererrichtung der barocken Stadtschlossfassade von Knobelsdorff; Eröffnung 2014
Noch nicht realisierte Entwürfe:
- Wiederaufbau des Ostflügels des Residenzschlosses Dresden
- Lingnerstadt (voraussichtlich 2025 fertiggestellt)
- Umbau des Senckenberg Naturmuseums
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1998: Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau für den Neubau Multifunktionshalle für Sport und Kultur in Meiningen (erbaut 1995–1997)
- 2004: Nordrhein-Westfälischer Architekturpreis für das Haus der Stille, ein Gästehaus der Abtei Königsmünster (2001 erbaut)
- 2006: Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden
Literatur
- Nadine Haepke: Sakrale Inszenierungen in der zeitgenössischen Architektur. John Pawson – Peter Kulka – Peter Zumthor. transcript, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2535-6
- Baukonzept und Detail. Benediktinerabtei Königsmünster und Kath. Kirche St. Marien in Hamm. in: Archplus Nr. 87/1986
- Stadion Chemnitz 2002. in: Archplus Nr. 131/1996
- Transparenz oder Masse AIT Skript 2. AIT Diskurs Intelligente Architektur 1997
- Sächsischer Landtag, in: Architekturjahrbuch, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt 1993
- Sächsischer Landtag, in: Bauwelt Nr. 3/1994
- Sächsischer Landtag, in: CENTRUM. Jahrbuch für Architektur und Stadt 1994
- Minimalismus und Sinnlichkeit, Edition Axel Menges 2006, ISBN 3-932565-48-7 – Katalog zur Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt/Main 2005/2006 und im Deutschen Hygiene-Museum Dresden 2007