Ottomar Holdefleiss
Quick Facts
Biography
Ottomar Holdefleiss, auch Ottomar Holdefleiß geschrieben, (* 16. Dezember 1855 in Salzmünde; † 10. Februar 1912 in Berlin) war ein deutscher Kunstschmied und Unternehmer.
Leben
Ottomar Holdefleiß wurde in Salzmünde bei Halle (Saale) geboren. Hier machte er eine Ausbildung zum Metallhandwerker, die seinerzeit sowohl Schlosser- als auch Schmiedearbeiten umfasste. Er kam 1888 nach Berlin und gründete zusammen mit dem Schlosser Schulz die Firma Schulz & Holdefleiß, Fennstraße 13 in Wedding. (Er wohnte im Haus Chausseestraße 27.) Bereits im Jahr 1890 befand sich der Unternehmenssitz auf dem Grundstück Lützowufer 31. Im Zusammenhang mit der schnell wachsenden Metropole bekam das Unternehmen immer mehr Aufträge, sodass die Zahl der Mitarbeiter zeitweilig auf 300 anstieg.
Im Jahr 1896 gewann das Unternehmen Schulz & Holdefleiß mit der lebensgroßen Brunnenfigur eines knienden Ritters, der die Gesichtszüge Bismarcks trug, die Goldmedaille auf der Berliner Gewerbeausstellung. Auf der Pariser Weltausstellung 1900 war der Ausstellungsbereich der deutschen Textilindustrie mt einer Arbeit des Unternehmens ausgeschmückt.
1903–1904 ließ Holdefleiß durch den Architekten Julius Wendler auf einem über 5000 m² großen Grundstück an der Adelheidallee unweit des Gutes Tegel eine repräsentative Villa errichten, deren Obergeschoss in ungewöhnlicher Weise in Eisenfachwerk ausgeführt ist. Aus dieser Zeit hat sich auch ein aufwendig gestalteter schmiedeeiserner Gartenzaun erhalten.
Bei der Einweihung der Dorfkirche Alt-Tegel, für die Holdefleiß das Eingangsportal gestiftet hatte, zog er sich am 19. Januar 1912 eine Lungenentzündung zu, von der er sich nicht wieder erholte. Er starb am 10. Februar.
Werke (Auswahl)
Arbeit | Standort | Bild |
---|---|---|
Schmiedeeisernes Tor für das Portal IV | Berliner Schloss | |
Schmiedeeiserner Kronleuchter | Dorfkirche Hohen Neuendorf | |
Bronze-Kirchenportal in symmetrischer Anordnung abstrakter kreisförmiger Ornamente | Dorfkirche Alt-Tegel | |
Schmiedeeiserner, ca. 80 m breiter Abschluss des Ausstellungsbereichs der deutschen Textilindustrie mit einem zentralen, 10 m breiten und 12,5 m hohen Portal | Weltausstellung Paris 1900 | |
Bogenlampen-Kandelaber-Paar (nach einem Entwurf des Architekten Emil Högg) (1905) | auf dem Potsdamer Platz in Berlin | |
Original erhalten gebliebenes schmiedeeisernes Eingangstor (1907) | Haupteingang vom Kaufhaus des Westens (KaDeWe) | |
Tore des Eingangsportals | Friedenspalast in Den Haag | |
Beleuchtungsmasten und Türen | Kriegerdenkmal in Indianapolis | |
alle Metallarbeiten an der Villa Holdefleiss | Adelheidallee 5–7 in Berlin-Tegel | |
Beleuchtungskörper in der St.-Pauli-Kirche (vor 1902; im Zweiten Weltkrieg zerstört) | Brandenburg (Havel) |