Otto Haas
Quick Facts
Biography
Otto Haas (* 15. März 1872 in Stuttgart; † 2. Januar 1960 in Philadelphia, Pennsylvania) war ein deutscher Industrieller.
Leben
Otto Haas, Sohn des Eisenbahnbeamten David Haas (1837–1883) und der aus Altshausen stammenden Louise geborene Stierle (1846–1927), Absolvent einer Lehre bei der Hofbank in Stuttgart, war in der Folge als Bankkaufmannbei der Firma Siegle und Compagnie in Stuttgart tätig, bevor er 1907 zusammen mit seinem Freund, dem zuvor bei der Stuttgarter Gasanstalt angestellten Chemiker Otto Röhm, die Chemiefabrik Röhm & Haas in Eßlingen am Neckar gründete.
Mit der Herstellung des Produktes Oropon, eines auf den Enzymen der Pankreasdrüse von Rindern und Schweinen basierenden Mittels, das zur Lederbeize eingesetzt wurde, erfolgreich, erweiterten sie das Unternehmen, verlegten den Hauptsitz nach Darmstadt und riefen Zweigniederlassungen im Ausland ins Leben. Neben Oropon wurden unter anderem Kunststoffe und Schädlingsbekämpfungsmittel hergestellt.
Die wichtigste dieser Filialen in Philadelphia wurde 1917, während des Ersten Weltkrieges, in eine selbständige Firma, die Rohm und Haas Company umgebildet; sie arbeitete weiterhin bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit dem Stammwerk zusammen. Unter der Leitung von Otto Haas, die er seit 1909 innehatte, entwickelte sich das Unternehmen zu einer der bedeutendsten Chemiefabriken der USA, das später von seinen Söhnen F. Otto und John geführt wurde.
Literatur
- Grete Ronge: Haas, Otto. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 377 (Digitalisat).
- Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 4, K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München, 1996 ISBN 3-598-23163-6. Seite 286, 287.