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Germany
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Lutz Mackensen
German germanist

Lutz Mackensen

The basics

Quick Facts

Intro
German germanist
Gender
Male
Place of birth
Bad Harzburg, Goslar, Lower Saxony, Germany
Place of death
Bremen, Free Hanseatic City of Bremen, Germany
Age
90 years
Politics:
The details (from wikipedia)

Biography

Lutz Mackensen (* 15. Juni 1901 in Bad Harzburg; † 24. März 1992 in Bremen) war ein deutscher Sprachforscher, Volkskundler und Lexikograph.

Leben

Lutz Mackensen war der Sohn eines Gymnasiallehrers. Er studierte an der Universität Berlin und an der Universität Greifswald. 1918 wurde er Mitglied des Corps Baltia Berlin. Er promovierte 1922 in Heidelberg mit einer Arbeit zur Märchenforschung.

In Greifswald wirkte Mackensen von 1926 bis 1932 als Dozent für Deutsche und Nordische Philologie. Er gründete dort zunächst das Pommersche Volksliederarchiv und dann 1929 das Volkskundliche Archiv für Pommern. Mackensen gelang es so, das Fach Volkskunde an der Universität Greifswald zu etablieren. Das Volkskundliche Archiv bezog in seine intensive und engagierte Arbeit auch die älteren, außeruniversitären pommerschen Volkskundler wie Alfred Haas und Otto Knoop mit ein. Mackensens Assistent am Volkskundlichen Archiv war Karl Kaiser, der ihm 1933 in der Leitung des Archivs folgte. Mackensen pflegte in Greifswald auch die internationalen Wissenschaftsbeziehungen seines Faches: 1932 organisierte er eine Tagung mit schwedischen Volkskundlern, die eine Verbindung zur schwedischen Volkskundeforschung anbahnte.

1932 verließ Mackensen Greifswald und wurde außerordentlicher Professor am Herder-Institut Riga.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er 1933 in die NSDAP ein. 1935 wurde er ordentlicher Professor. 1937 publizierte Mackensen die Abhandlung Volkskunde in der Entscheidung. Während des Zweiten Weltkriegs war er zunächst 1940 Gastprofessor in Gent und lieferte Berichte über andere Dozenten, die „in ihren Vorlesungen mehr oder weniger versteckt Propaganda gegen den großgermanischen Gedanken machen“. Ab 1941 war er Professor für Germanistik an der Reichsuniversität des Warthelandes in Posen und dort direkt verantwortlich für die Re-Germanisierung des zu Polen gehörigen, aber 1939 von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebietes. Mackensen hatte sich durch eine linientreue, d. h. „völkische“ Gesinnung und ein offenes Bekenntnis zum Antisemitismus für diese Aufgabe qualifiziert und war auf Veranlassung des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg auf diese Position gehievt worden. Er war u. a. verantwortlich für die Aufzeichnung von Sagen, Überlieferungen und Sitten, aus denen sich eine Besiedlung der Region durch Germanen bzw. Deutsche seit der Bronzezeit nachweisen lassen sollte. Zugleich betreute er die Maßnahmen zur Eingliederung der Auslandsdeutschen aus dem Gebiet der Sowjetunion, die im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes aus ihren bisherigen Siedlungsgebieten (Wolhynien, Baltikum, Bessarabien, der Bukowina und der Dobrudscha) zwangsweise umgesiedelt und zwecks „Wiederaufdeutschung“ (Mackensen) des Warthelandes u. a. in den Bezirken Langensalza und Posen neu angesiedelt wurden. Im Rahmen der genannten Aufgaben hatten Mackensen und sein Mitarbeiterstab im Auftrag der NS-Gauleitung und des SD zu überprüfen, inwieweit die „Rücksiedler“ ihr Deutschtum noch bewahrt hatten und sich aufgrund ihrer rassischen Eigenschaften dazu eigneten, einen „Neusiedlerstamm“ von wehrbereiten „Grenzlandbauern“ zu bilden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Mackensen wieder akademisch Fuß fassen und war zunächst in Göttingen und dann als Professor zur Wiederverwendung in Lübeck tätig. Er verlagerte seinen Schaffensschwerpunkt aber von der Pflege des Deutschtums auf die Pflege der deutschen Sprache. Sein bekanntestes Werk ist ein deutsches Wörterbuch, das 1951 erstmals erschien. Es wurde mehrfach aufgelegt und oft einfach als Mackensen bezeichnet. Weitere Werke von ihm befassen sich mit der deutschen Etymologie. Er verfasste außerdem Nachschlagewerke, Zitatensammlungen, Heimatbücher und Stilfibeln und schrieb über einzelne Wörter und Begriffe.

1957 war Mackensen der Begründer und bis 1966 Leiter der Abteilung Deutsche Presseforschung an der Staatsbibliothek Bremen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 3876 Vornamen : Herkunft, Ableitungen u. Koseformen, Verbreitung, berühmte Namensträger, Gedenk- u. Namenstage, Südwest-Verlag, 1969
  • Der tägliche Wortschatz : Ein Wörterbuch f. Büro, Schule u. Haus. Wortgebrauch, Wortbedeutung, Wortbeugung, Rechtschreibung, Satzzeichen, Fremdwörter, Redensarten, Namen, Regelteil, Olten ; Stuttgart ; Salzburg : Fackel-Verlag, 1970
  • Das moderne Fremdwörterlexikon : Über 32000 Stichwörter. Bedeutung, Herkunft, Aussprache, Beugung, Wortverbindungen, München : Südwest-Verlag, 1971, ISBN 978-3-517-00326-9
  • Stauferzeit, Frankfurt am Main : Lang, 1979, ISBN 978-3-8204-6481-8
  • Die Nibelungen : Sage, Geschichte, ihr Lied und sein Dichter, Stuttgart : Hauswedell, 1984, ISBN 978-3-7762-0228
  • Ursprung der Wörter : etymolog. Wörterbuch d. dt. Sprache, München : Südwest-Verlag, 1985, ISBN 978-3-517-00858-5
  • Das Fachwort im täglichen Gebrauch : d. aktuelle Wörterbuch mit über 25000 Begriffen, Berlin : Ullstein, 1986, ISBN 978-3-548-34311-2
  • Das moderne Fremdwörter-Lexikon : Herkunft, Wortverbindungen, Bedeutung, Aussprache, München : Heyne, 1991, ISBN 978-3-453-04815-7

Literatur

  • Helmut Henne: Schlag nach bei Mackensen! Er führt dich, wohin du nicht willst … In: Sprachreport, 26. Jahrgang, Heft 4, 2010, S. 2–6 (kritische Auseinandersetzung mit Mackensen, besonders mit seiner Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus und mit seinem Wörterbuch).
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