Lilly Dillenz

Lilly (eigentlich: Elisabeth Leonore) Dillenz (6. September 1896 in Wien – 19. März 1964 in Hainburg an der Donau), geborene Hollitzer, war eine österreichische Schauspielerin und Flugpionierin. Sie war 1927 die erste Frau, die über den Atlantik flog.

Der am 4. Oktober 1927 gestartete Flug unter dem Kommando von Frederick Loose sollte die erste Nonstop-Atlantiküberquerung vom europäischen Festland nach Amerika werden, jedoch musste die Junkers K 30 wegen eines Propellerbruchs auf den Azoren notlanden.

Die US-amerikanische Zeitung Daily Illini berichtete am 5. Oktober 1927, „Lilli Dillenz“ sei kurz vor Abreise „an Bord geschmuggelt“ worden. Allein der Mitflug einer Frau über den Atlantik war damals sensationell, amerikanische Zeitungen berichteten davon mit ihrem Foto. Die erste Frau, die den Atlantik tatsächlich nonstop überquerte, wurde dann wenige Monate später Amelia Earhart.

Der Vater von Lilly Dillenz war der österreichische Maler Carl Leopold Hollitzer (1874–1942). Sie stammte aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Olga Scholz (1873-?), die bereits 1902 geschieden wurde.

Sie selbst war ab 1925 in zweiter Ehe mit dem Künstler Richard Dillenz verheiratet und gründete mit ihm die Filmproduktion Wien, die Filme wie Frühlingsstimmen (1951) mit Paul Hörbiger produzierte. Im Jahre 1959 gründeten beide in der Bad Deutsch-Altenburger Familienvilla das Carl-Leopold-Hollitzer-Museum, das jedoch von den Erben wieder aufgelöst wurde. Seit 2000 befindet sich in dem Gebäude ein Gemeindezentrum.