Quick Facts
Intro | German neurologist |
A.K.A. | Klaus-Joachin Zülch |
Was | Neurologist |
From | Germany |
Field | Healthcare |
Gender | male |
Birth | 11 April 1910, Olsztyn, Poland |
Death | 2 December 1988, Berlin, Margraviate of Brandenburg (aged 78 years) |
Star sign | Aries |
Biography
Klaus-Joachim Fürchtegott Zülch (* 11. April 1910 in Allenstein; † 2. Dezember 1988 in Berlin) war ein deutscher Neurowissenschaftler, insbesondere Hirnforscher, mit Beiträgen zur Neurologie, Neuropathologie, Neurophysiologie, Neuroradiologie.
Leben
Klaus-Joachim Zülch war Sohn des Allensteiner Oberbürgermeisters Georg Zülch. Er besuchte hier das staatliche Gymnasium, welches er 1928 mit dem Abitur abschloss. Sein Studium der Medizin an den Universitäten Marburg, wo er im Sommersemester 1928 Mitglied der Marburger Burschenschaft Germania wurde, Rostock, Wien, Berlin und Heidelberg beendete er in Berlin mit der ärztlichen Staatsprüfung. Während der Medizinalassistentenzeit 1935 bis 1936 arbeitete er bei Otfrid Foerster in Breslau, wo er 1936 mit der Arbeit Über die primäre Kleinhirnatrophie promoviert wurde.
Die weitere Ausbildung in Neurologie und Neuropathologie erhielt Zülch ab 1936 mit Unterstützung der Rockefeller-Stiftung bei Georg Schaltenbrand in der Universität Würzburg. Dort begann auch die lange und fruchtbare Zusammenarbeit mit Wilhelm Tönnis, der ihn bei seinem Umzug nach Berlin-Buch 1937 mit der Einrichtung und Organisation der Abteilung für Tumorforschung und experimentellen Neuropathologie betraute. Trotz seiner Verpflichtungen als Truppenarzt und Abteilungsarzt von Lazarett-Fachabteilungen für Hirnverletzte 1939 bis 1945 war es Zülch möglich, im Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Hirnforschung in Berlin-Buch wissenschaftlich zu arbeiten und sich 1940 an der Berliner Universität zu habilitieren. Am KWI wurden Tausende von menschlichen Gehirnen in Glasgefäßen aufbewahrt.
Mit der Wiedereröffnung der Abteilung für Tumorforschung im Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Langendreer (Bochum) 1947 trat Zülch dort ein, er habilitierte sich 1948 nach Hamburg um und war 1948 bis 1950 als Gastdozent der Neurologischen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig, wo er 1949 zum außerplanmäßigen Professor für Neurologie ernannt wurde.
1951 wurde Zülch zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und zum Leiter der neu eingerichteten Abteilung für Allgemeine Neurologie in Köln ernannt. 1959 wurde Zülch zum Direktor der Neurologischen Klinik des Krankenhauses Köln-Merheim berufen. Diese Doppelfunktion als Direktor der Neurologischen Klinik Köln-Merheim und der Abteilung für Allgemeine Neurologie des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung bekleidete Zülch bis zu seiner Emeritierung 1978.
Das wissenschaftliche Werk von Zülch ist bei klinischer Breite mit Ausdehnung auf die gesamte Neurologie, Neuropathologie und Neurochirurgie durch mehrere Themen geprägt. Dabei beschäftigten ihn die Arbeiten über Pathologie und Biologie der Hirntumoren und zerebrale Durchblutungsstörungen. Die Ergebnisse dieser Studien sind in einer Reihe von Monographien, Büchern und Atlanten in mehreren Auflagen und Sprachen erschienen und waren Grundlagen der Klassifikation der Hirntumoren von WHO (World Health Organisation). Auf dem Gebiet der zerebro-vaskulären Erkrankungen sind seine Arbeiten über Pathogenese und Lokalisation der Hirninfarkte und Massenblutungen zu erwähnen.
Für sein wissenschaftliches Werk fand Zülch durch 15 Ehrenmitgliedschaften in nationalen und internationalen Gesellschaften Anerkennung.
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
- 1971 Mitgliedschaften in der Leopoldina
- 1984 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- Erb-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
- 1980 Otfrid-Foerster-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie
- Ehrendoktorwürde der Universität Mainz
- Vergabe des Zülch-Preis für neurologische Grundlagenforschung durch die Max-Planck-Gesellschaft und die Gertrud-Reemtsma-Stiftung seit 1990.
Literatur
- Heiko Bewermeyer, Hans-Dieter Mennel: Klaus Joachim Zülch: ein bedeutender Neurologe und Neuropathologe. Stuttgart; New York: Schattauer, 2006. ISBN 3-7945-2477-2.
- Heiko Bewermeyer, Hans Dieter Mennel: Klaus Joachim Zülch: Neurologe im Krieg – Kriegsneurologe. In: Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde. 14, 2008, S. 421–440.
- Annegret Lucie Henning: Klaus Joachim Zülch: sein Leben; sein Werk; Werkverzeichnis. Universität Lübeck, 2004 (Dissertation), urn:nbn:de:gbv:841-20061214374.
