Josef Coböken
Quick Facts
Biography
Josef Coböken, auch Horst Emscher (* 22. Mai 1882 als Joseph Heinrich Friedrich Coböken in Dortmund; † wohl zwischen 1942 und 1945 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmfirmenmanager.
Leben
Coböken besuchte das Realgymnasium und studierte nach seinem Schulabschluss zu Beginn des 20. Jahrhunderts Nationalökonomie. Anschließend, noch im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, wechselte er zum Zeitungswesen und arbeitete anfänglich als Journalist, später auch als Chefredakteur (für die „Deutschen Nachrichten“) und als Verlagsdirektor. Von Karl Mays Witwe Klara May wurde Coböken nach dem Tode des Autors (1912) damit beauftragt, sich um die Verwertungsrechte seines schriftstellerischen Nachlasses zu kümmern.
Nach eigener Auskunft will Josef Coböken bereits 1912 zur Filmbranche gestoßen sein. Inmitten des Ersten Weltkriegs begann er unter dem Pseudonym Horst Emscher erstmals Drehbücher zu schreiben. Bald rückte der Dortmunder zum Dramaturgen auf. In der Folgezeit wechselte er in die Verwaltungsetagen der deutschen Filmbranche. Nach eigenen Angaben wirkte Coböken als Auslandsdirektor der UFA und war zeitweilig auch Generaldirektor der Deulig. Im April 1923 schied er als Geschäftsführer bei der Deulig Film GmbH aus und gründete seine eigene Produktionsfirma Cob-Film GmbH (1923–1930). Für die extra gegründete Bismarck-Film produzierte Coböken 1925 persönlich den ambitionierten, von der Kritik aber mit wenig Lob bedachten ersten Teil eines zweiteiligen Bismarck-Filmes.
Über Josef Cobökens späteres Leben ist derzeit wenig bekannt. Er war Mitglied der Reichskulturkammer.
Literatur
- Kurt Mühsam / Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926. S. 33
- Hans-Dieter Steinmetz: Ein Redakteur in Nöten. Erste Annäherung an Josef Coböken. In: Karl-May-Haus Information Nummer 27, 2012.