
Johann Rueber zu Büxendorff und Grafenwerdt
Quick Facts
Intro | ��sterreichisch-ungarischer General und Förderer der Reformation |
Was | Military personnel |
From | Hungary Austria Slovakia |
Field | Military |
Gender | male |
Birth | 1529 |
Death | 12 March 1584, Veľký Šariš, Slovakia (aged 55 years) |
Biography
Hans (Johannes, Johann Baptist) Rueber (Rüber, Ruber), Freiherr zu Pixendorf (Püchsendorf, Puxendorff, Bixendorf, Büxendorff) , Grafenwörth (Grafenwert, Gravenwerdt) und Sonnberg (ungarisch Pisendorfi Rueber János (Ján); * 1529; † 12. März/ 22. März 1584 in Nagysáros [Sáros]) war kaiserlicher Feldoberst und österreichisch-ungarischer General in Diensten der Kaiser Karl V., Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II.
Kindheit und militärische Laufbahn
Hans Rueber wurde 1529 als Sohn von Christoph III. Rueber zu Pixendorf († 1581) und Appolonia Matseber (Maceber, Mattzeber) zu Judenau († nach 1567) geboren.
Vorfahren des Hans Rueber, Freiherrn zu Pixendorf | ||||||
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Urgroßeltern |
Christoph I. Rueber, Pfleger der Araburg und der Burg am Kahlenberg († vor 1482) |
Erasmus Thurnberger von Pixendorf |
Johannes (Hanns) Matseber von Judenau |
Christoph Grabner auf Joslowitz, Herr zu Zagging († vor 1535), seit 1487 Herr zu Rosenburg, seit 1525 Herr zu Siebenbrunn | ||
Großeltern |
Christoph II. Rueber, Herr zu Wolkersdorf († nach 1536) |
(Hans) Wolfgang Matseber von Judenau, seit 1523 Herr auf Sonnberg († 1533) | ||||
Eltern |
Christoph III. Rueber zu Pixendorf († 1581) | |||||
Hans Rueber Freiherr zu Pixendorf (* 1529; † 1584) |
Hans Ruebers Vater Christoph III. Rueber und sein Onkel Ferdinand Rueber erwarben 1538 Pixendorf als Lehen. Die Herrschaft Grafenwörth im heutigen Bezirk Tulln, die 1524 Johann (Hans) Kelberharter innehatte, kam wohl über die Familien Steinberger und Matseber an die Rueber. 1556 erbte Apollonia Rueber, die älteste Schwester von Hanns Matseber († 1556), mit dem die Familie ausstarb, Sonnberg und Judenau. 1559 wurden die beiden Herrschaften auf ihren Mann Christoph Rueber übertragen. Diese Erbschaft war in der Folgezeit Gegenstand verschiedener Prozesse zwischen den Familien Rueber, Gilleis, Schober, Grockhwitz und Ottenhofer. Der Streit um das Erbe Matseber wurde anlässlich des Speyerer Reichstags 1570 im kaiserlichen Hofrat verhandelt, ohne dass eine Entscheidung getroffen wurde. Im Dezember 1574 wurde auf Veranlassung von Kaiser Maximilian II. im Wiener Landhaus ein Vergleich geschlossen, bei dem die Rueber ⁄5 der Erbschaft erhielten. 1561 kaufte Christoph Rueber vom Stift Göttweig die Herrschaft Katzelsdorf. Vom Bistum Passau trugen die Rueber Greifenstein und Altenberg zu Lehen.
In der Leichenpredigt wird Hans Rueber als „klein von Statur und mit einer schwachen Stimme begabt“ charakterisiert. Er besuchte die Landschaftsschule in Wien; einer seiner Mitschüler war der spätere Hofkriegsrat-Präsident Wilhelm Freiherr von Hofkirchen (um 1529–1584). Seine Kavaliersreise führte ihn nach Italien, Spanien, Frankreich und Belgien (Spanische Niederlande).
Rueber trat unter König Philipp II. von Spanien bzw. unter dem Feldherrn Ferrante I. Gonzaga (1507–1557) in die Dienste Kaiser Karls V. ein und sammelte in Italien (Piemont) und Südfrankreich (Gallia Narbonensis) in den Italienischen Kriegen erste militärische Erfahrungen. Am Zug des Moritz von Sachsen (1521–1553) nach Ungarn 1552 gegen die Türken konnte er nicht wie geplant teilnehmen, weil er sich während der häuslichen Vorbereitungen bei einer Schwarzpulver-Explosion verletzte. Hans Rueber kämpfte 1552 unter Emanuel Philibert von Savoyen (1528–1580) in Flandern; 1553 nahm er unter Philipp II. von Eberstein (1523–1589) an der Belagerung von Hesdin teil. In der Gegend des späteren Philippeville wurde er schwer verletzt. 1556 kämpfte Rueber mit Erzherzog Ferdinand I. (1503–1564) gegen die Türken in Ungarn und half im selben Jahr, die Festung Szigetvár bei ihrer ersten Belagerung zu entsetzen. Nach einem Vorstoß zur Rückeroberung von Schloss Babócsa wurde er zusammen mit Nikola Šubić Zrinski (Nikolaus Schubitsch von Serin) (* 1508 oder eher 1518; † 1566), Nikolaus von Polweiler (1525–1588), Otto Heinrich von Puchheim († 1577) und einem „Gylis“ – vermutlich Wolfgang Georg I. Gilleis (1530–1593) – zum Ritter geschlagen. 1558 nahm Hans Rueber an der Schlacht bei Gravelines (niederländisch Grevelingen) teil.
Im Juni 1560 nahmen der „Gestreng Herr Hans Rüber zu Pichsendorff und Suneberg, Ritter“ als Hauptmann über 50 Reiter und sein Bruder Ferdinand an den von Erzherzog Maximilian zu Ehren von Herzog Albrecht V. von Bayern veranstalteten Turnieren in Wien teil; Ritter (eques auratus) Iohannes Rueber trat als Anführer seines Haufens unter der Devise Gott allein die Ehr an. Der kaiserliche Sekretär Paul Pfinzing von Henfenfeld (1523–1570) korrespondierte 1563 wegen einer Bestallung von Hans Rueber aus Madrid mit Günther XLI. Graf von Schwarzburg (1529–1583). Ferdinand I. berief Rueber zum Hauptmann der Leibgarde („Hartschier“).
Oberungarn
Am 19. März 1564 wurde Hans Rueber von Erzbischof Johann Jakob Kuen von Belasi (um 1515–1586) von Salzburg zum Rittmeister „zu behuff der Lanndspergischen Schirms-verein“ bestellt. Bereits im Spätsommer desselben Jahres wurde er von Maximilian II. (1527–1576) unter Belassung der salzburgischen Bestallung, die 1568 noch einmal erneuert wurde, bei den „Deutschen Reitern“ in Raab eingesetzt. Zusammen mit Lazarus von Schwendi (1522–1583) sollte er die habsburgisch-türkische Grenze sichern. Rueber befehligte ein Reiterkorps von 200 Mann, in dem auch Christoph IV. von Liechtenstein († 1585) als Rittmeister und Job Hartmann von Trauttmansdorff zu Totzenbach (1538–1596) als Blut-Fähnrich („pluetfenderich“) dienten. 1565 schlug Schwendi dem Kaiser vor, Rueber eines der beschlagnahmten Bergwerke des Péter Deák († um 1569) zu überlassen. Die Stadt Kisvárda (Klein-Wardein), die von Soldaten des Siebenbürger Fürsten Johann Sigismund Zápolya überfallen worden war, eroberte Rueber 1567 in einem Handstreich zurück. Nach einem Waffenstillstand vom Januar 1567 wurde die Truppe aufgelöst.
1567 traf Michael von Saurau († 1572) auf dem Weg der österreichischen Gesandtschaft nach Konstantinopel in Pixendorf „den alten Rueber mit sein zweien Sünn Hanß und Carl Rueber sambt Graf Bernhardt von Hardeggt [um 1540-1584], einer von Schulnwerg, Bunigka, Hannß Sellitz, des Hanß Ruebers Leudenambt, Regenspurger Fähndrich“.
Hauptkapitän
Von April 1568 an hielt sich der erkrankte Hans Rueber mit seiner Familie 16 Wochen lang zur Kur in Leutschau in „Feigel's Haus“ auf. Hier übernahm Rueber im Mai von Schwendi bis zu seinem Tod 1584 als Hauptkapitän den Oberbefehl der habsburgischen Truppen in Oberungarn. Das von ihm in Kaschau (Košice) bewohnte gotische Bürgerhaus ist erhalten (Hlavná ulica 94 neben dem heutigen Slowakischen Technischen Museum, dem sog. Kapitänspalast – Kapitánsky palác oder Rákocziho palác). Er ließ in seiner Amtszeit die Nebenbetriebe und Werkstätten des Zeughauses in Kaschau, das für die Versorgung von etwa 15 Grenzfestungen zuständig war, unter Oberstzeugmeisteramts-Lieutenant Andreas Illenfeld († 1587) stark ausbauen. Lieutenant Bernhard von Waldau († um 1611) und David I. Ungnad von Weißenwolff (1535–1600) – später kaiserlicher Gesandter nach Konstantinopel – dienten zeitweise unter Rueber in der Zips.
Hans Rueber wurde 1572 auf dem ungarischen Reichstag in Pressburg das Indigenat (vergleichbar der Staatsbürgerschaft) zuerkannt. Kaiser Maximilian II. schenkte ihm „in Anbetracht seiner treuen Dienste“ ein Gnadengeld von 10.000 Gulden und verpfändete ihm zur Sicherheit dafür auf 5 Jahre die Herrschaft Nagysáros (Sáros). Rueber wurde zu ihrem „Ober-Gespan“ (Kreisoberst; Comes) ernannt.
1573 ließ der erkrankte Rueber den Arzt und Mathematiker Georg Joachim Rheticus (1514–1574) zu sich nach Kaschau (Košice) rufen, wo dieser jedoch an einer Lungenentzündung verstarb. Zur Ordnung und Herausgabe von Rheticus' Nachlass, für dessen Bewahrung sich der Krakauer Humanist Andreas Dudith (1533–1589) einsetzte, verpflichtete Rueber im Auftrag von Maximilian II. den Mathematiker Valentinus Otho (um 1548–1603), der bis 1577 in Kaschau blieb. Rueber bat Kurfürst August von Sachsen (1526–1586) im März 1574 für Bogdan IV. Lăpușneanu von Moldawien (1553–1574/77), der sich 1574 mit seinem Sekretär bei ihm aufhielt und nach Russland zurückkehren wollte, um Geleitbriefe und Fürsprache bei König Friedrich II. von Dänemark. Im September 1574 berichtete Hubert Languet (1518–1581) dem Kurfürsten August von der angeschlagenen Gesundheit Ruebers, der mit Soldaten zur Burg Kálló (Komitat Nógrád) aufgebrochen war. Im Dezember bat Rueber die Stadt Leutschau, einen Doktor zu schicken. Rueber sorgte 1574 dafür, dass der Reichspfennigmeister Damian von Sebottendorf († 1585) in Leipzig eine Schuld aus der Zeit seines Vorgängers Schwendi an die Stadt Leutschau bezahlte.
1575 gewährte Rueber dem habsburgertreuen ungarischen Adeligen und Siebenbürger Thronprätendenten Kaspar Bekes (Békés Gáspár) (1520–1580) nach dessen Niederlage gegen Stefan Báthory (1533–1586) am 9. Juli in der Schlacht bei Kerellő-Szent Pál Zuflucht. Am 26. Juli 1575 kündigte General Rueber nach einer Mitteilung von Tiburtius Himelreich an Hugo Blotius sein Amt auf; der Rücktritt wurde aber offensichtlich nicht angenommen.
Den auf dem Regensburger Reichstag 1576 versammelten Reichsständen wurde ein von Hans Rueber und Christoph von Teuffenbach (* um 1545; † 1598), dem Oberkommandanten von Szatmár, erstelltes Gutachten vorgelegt, dass die Besoldungskosten an der türkischen Grenze auf jährlich 1.673.301 Gulden für den Kriegsfall bezifferte. Der Reichstag bewilligte ungefähr 40 % dieser Summe (60 Römermonate) und erhöhte damit die bisherige Unterstützung deutlich.
1576 erwarb Rueber von Albert (Olbrycht) Łaski (1527–1605), dem Woiwoden von Sieradz, Alchemisten und Agenten Maximilians II. bei der gescheiterten polnischen Königswahl 1575, für 18.000 Gulden das Schloss Kesmark, das Łaski bereits 1571 an ihn verpfändet hatte, und die Herrschaft Schawnig (Spišský Štiavnik). Dabei erwirkte er von Łaski die Freilassung von dessen verstoßener Frau Beata Kościelecka (1515–1576) aus elfjähriger Kerkerhaft und ihre Übersiedlung nach Kesmark, wo sie wenig später verstarb. Als Zins erhielt Rueber von der Stadt Kesmark jährlich 600 Gulden.
Siebenbürger-Ungarische Verschwörung
Nach der Wahl von Stefan Báthory von Siebenbürgen zum König und Großfürsten von Polen-Litauen informierte 1576 ein ungenannter Kapitän Hans Rueber darüber, dass Simon Forgách (1526–1598), der Oberkapitän von Cisdanubien, sich mit der Familie Báthory und einem großen Teil des ungarischen Adels gegen den Kaiser verschworen hatte. Auch die Szatmárer Hauptleute György Rákóczy, Pál Deregnyey und Ferencz Kálnássy zeigten Rueber die Verschwörung an, und Miklós (Niklas) Szentkirályi schickte ihm einen abgefangenen Brief von János Balassa an die Siebenbürger Mitverschwörer zu. Rueber zitierte Caspar Péchy (um 1523–1576), der von einem Diener verraten worden war, und die Richter und Ortsvorsteher der 13 Zipser Städte, die mit Báthory sympathisierten, vor sich nach Kaschau und forderte ihre Loyalität dem Kaiser gegenüber. Nach Wien berichtete Rueber detailliert über die Konspiration und forderte Verstärkung an. Stefan Báthory, den königlich ungarischen Oberst-Landrichter (Judex curiae Regiae) Miklós Báthory (1520–1585) zu Ecsed, Caspar Mágóscy und andere warnte er brieflich vor einer Verschwörung.
Erzherzog Matthias (1557–1619) besuchte Rueber in Grafenwörth im Oktober 1577 auf seiner Reise in die Burgundischen Niederlande. In seiner Begleitung waren als Agenten der niederländischen Stände sein Kämmerer Kaspar von Danwitz († 1597) auf Giersdorf (Gierszowice), Johnsdorf (Janów) und Bischdorf, und der Botschafter Gauthier (Wouter, Willem) van der Gracht (1530–1593), seigneur de Maelstede. Obrist Rueber soll den Erzherzog überredet („persuadiert“) haben, die von den antispanisch eingestellten „Staaten“ (Provinzen) angetragene Statthalterschaft in den Niederlanden (1577 bis 1581) ohne Wissen seines Bruders Rudolphs II. und der Kaiserwitwe Maria von Spanien zu übernehmen.
Hans Ruebers im Frühjahr 1578 vorgetragener Wunsch, in die Niederlande versetzt zu werden, wurde von Kaiser Rudolph II. nicht bewilligt.
Am 29. April 1578 bestätigte Kaiser Rudolph II. (1552–1612) – abweichend von seiner sonstigen streng katholischen Religionspolitik – Hans Rueber das Privileg, dass eine Vertreibung der unter seinem Patronat stehenden evangelischen Pastoren aus den 13 Zipser Städten durch die Besatzung oder die Beamten der polnischen Lublauer Burg nicht geduldet werde.
Finanzielle Schwierigkeiten
Jahrelang blieben Erstattungen aus Wien für die Soldzahlungen aus. 1579 hatten die Deutschen Reiter in Raab seit sechs Jahren keine Bezahlung erhalten, in Oberungarn warteten die Soldaten teilweise seit acht oder zehn Jahren auf ihren Sold, „und aus der Ursach hat man auch dem Feldobristen daselbst, den Rueber, bisher von hie nit abfertigen mugen“. Finanziell geriet Hans Rueber, der bei den Habsburgern 83.725 Gulden Außenstände hatte, zunehmend in Schwierigkeiten. 1577 verpfändete er Kesmark zwei Jahre lang für 12.000 Gulden an Stanislav II. Thurzo (um 1531–1586). 1578 nahm er ein 7-%-Darlehen über 4818 Gulden bei der Augsburger Firma Leonhard Weiß (1503–1587) & Co. auf. Nach Intervention des Erzherzogs Ernst von Österreich (1553–1595) verpfändete er 1579 das Erbrecht an den Kesmarkischen Gütern, das er von Łaski erworben hatte, für 42.000 Gulden an Sebestyén Thököly († 1607), einen geadelten Kaufmann aus Timișoara, mit dem er sich anschließend zerstritt. 1581 führte er einen Gütertausch mit Propst Adam Faber († 1589) vom Stift Dürnstein durch, das einige Untertanen in Grafenwörth hatte. 1582 verpfändete er die Ämter Freindorf, Abstetten, Spital, Perndorf, Obersee, Rohrbach, sowie Amt und Dorf Michelhausen – teilweise Lehen des Hochstifts Regensburg – gegen 8800 Gulden an Helmhard VIII. Jörger von Tollet (1530–1594); 1583 verpfändete er diesem auch Judenau.
Umgekehrt waren 1580 die Herrschaft Szádvár „auf Wolgefallen unnd biss die Pfandtsuma wider bezalt wird“ für 24.000 Gulden und 1582 die Herrschaft Scharosch für 25.000 Gulden auf zehn Jahre von der Kaiserlichen Hofkammer an Rueber verpfändet worden. Kaiser Ferdinand III. wies 1643 eine Obligation über 1000 Gulden an Ferdinand Rueber an. Die Erben Rueber machten noch 1725 eine Schuldforderung gegen die österreichische Hofkammer geltend. Kaiser Karl VI. bewilligte 1731 schließlich 48.000 Gulden auf die Forderung.
Am 24. Mai 1579 wurde sein Vater Christoph bzw. am 18. Oktober 1581 wurde Hanns Rueber zu Pixendorf, Rat und Feldobrist im oberen Kreis der ungarischen Krone, von Kaiser Rudolf II. in den erblichen Freiherrenstand erhoben.
Unter seine Offiziere in Kaschau berief Hans Rueber Anfang der 1580er Jahre auch Sigmund II. Hager zu Allentsteig (1547–1628). Ferdinand Graf Nogarola († 1590), Herr zu Alt-Spaur und Erensburg, seit 1578 Ruebers Stellvertreter, mit dem Rueber bereits 1568 zusammengearbeitet hatte, löste ihn um 1580 faktisch als Oberbefehlshaber in Oberungarn ab, auch wenn Rueber bis zu seinem Tode dort Generaloberst blieb.
Tod
Rueber starb an den Folgen eines im Winter 1583/84 erlittenen Schlaganfalls, dessen Folgen er durch eine „Holtz Chur“ in Wien und Krakau zu mildern suchte, und erlag einem hohen Fieber. Er wurde im Dom der Heiligen Elisabeth in Kaschau beigesetzt. Um 1585 ließ seine Familie dem Hauptkapitän Oberungarns Hans Rueber von Püchsendorf in dieser Kirche ein Marmorgrabdenkmal setzen, das sich heute in Budapest befindet.
Der gekrönte Poet Nicodemus Frischlin (1547–1590) widmete ihm als Nachruf das Gedicht „In obitum magnifici et generosi Herois, D. Iohannis Rueberi in Pyxendorf & Gravenuuerda, Equitis aurati, L. Baronis Austriaci, & Comitis in Saaros, D. D. Maximil. II. & Rodolphi II. Impp. Consiliarij, atque Polemarchi in superiore Hungaria, & c.“
Nach Ruebers Tod verkaufte 1586 der Vormund seiner Kinder, Wolfgang Georg I. Gilleis, Freiherr von Sonnberg und Hollabrunn-Raschala (1530–1593), die Mehrzahl der Güter und Rechte. 1586 war Oswald von und zu Franking (Frengkhing) Bestandinhaber (Pächter) der Herrschaft Grafenwörth; allerdings residierten die Söhne Hans und Georg Rueber auch später noch im dortigen Schloss und wurden 1601 und 1602 von Erzherzog Matthias ermahnt, die Grenzen der kaiserlichen Konzession von 1599 zur privaten protestantischen Religionsausübung nicht zu überschreiten. 1587 wurde die Landgerichts-Gerechtigkeit über Judenau, Aspern, Kronau, Langenschönbichl und Neusiedl an Helmhard VIII. Jörger verkauft. 1602 verkauften die Söhne Ruebers das ehemalige Kälberharter Amt bei Grafenwörth an die Herrschaft Krumau am Kamp. 1610 fiel die nicht eingelöste Pfandherrschaft Kesmark an István Thököly (1581–1651).
Förderer des Protestantismus
Hans Rueber von Pixendorf war Protestant; er wurde während der Regierungszeit des vermutlich innerlich evangelisch gesinnten, konfessionell toleranten Kaiser Maximilian (1564–1576) gefördert und verwandte seinen Einfluss zur Unterstützung der Protestanten in Österreich und Ungarn. Rueber galt auch als Beschützer der evangelischen Bewohner der an Polen verpfändeten Zipser Städte.
1564 setzte er Joachim Magdeburg (* 1525; † um 1587) auf Empfehlung der Grafen von Mansfeld als lutherischen Garnisonsprediger für die „Deutschen Reiter“ in Raab ein und nahm ihn verschiedentlich mit nach Grafenwörth. Dort verfasste Magdeburg 1566 ein flacianisches „Bekandnus des Glaubens“, das von 19 österreichischen Predigern unterschrieben wurde (auch als „Confessio Magdeburgii“ bezeichnet). Rueber installierte Magdeburg 1580 als Pfarrer in Grafenwörth, aber entließ ihn schließlich 1581 als Flacianer.
Am 3. Februar 1572 gehörte Rueber zu den 22 Unterzeichnern des Beschlusses, als die beiden Stände der Herren und der Ritterschaft des Erzherzogtums Österreich die lutherische, von David Chyträus (1530–1600) ausgearbeitete „Christliche Kirchen-Agenda“ annahmen.
Um 1575 nahm Rueber Mag. und Liz. Mento Gogreve (* 1541; † nach 1588) bei sich als Prediger auf. Er und sein Vater Christoph beriefen 1577 Isaak Eisenkeg (* 1553; † nach 1580) aus Regensburg, der katholischer Priester gewesen war, nach dessen Konversion zum Pfarrer von Zwentendorf, Hieronymus Weidner (* 1539; † nach 1580) zum Schlosskaplan in Judenau und 1579 Markus Volmarius († nach 1582) zum Pfarrer in Michelhausen. Hans Rueber ließ am 10. August 1579 in Kaschau ein Examen durchführen, bei dem sein Hofprediger Gogreve den Pfarrer Johannes Lauchhammer (Leutchamerus, Lemhamerus) über seine Auffassung des Abendmahls befragte und Philipp Melanchthons dogmatisches Lehrbuch Corpus doctrinae Christianae (1560) scharf kritisierte.
Um 1580 holten Hans Rueber und seine Frau Judith die Regensburger Pädagogin und lutherische Kirchenliederdichterin Magdalena Heymair als Hofmeisterin für das Frauenzimmer des Haushalts bzw. als Erzieherin für ihre Kinder nach Grafenwörth. Kaspar Kratzer (* 1545; † nach 1585) bestellte Rueber 1580 zum Hofprediger für die deutsche Gemeinde in Kesmark.
1583 berief Hans Rueber Magister Wilhelm Friedrich Lutz (1551–1597) zu seinem Hofprediger in Kaschau. Kurz vor seinem Tode sprach Rueber sich für die Annahme der Konkordienformel aus und wies seine Prediger an, sie in den Gottesdiensten statt der Predigt zu verlesen und zu erklären.
Nach Ruebers Tod berief seine Witwe Judith 1586 Hieronymus Deubener (Peristerius) († nach 1601), den Rektor des Grazer Gymnasiums, als ihren Hofprediger nach Grafenwörth.
Familie
Hans Rueber war dreimal verheiratet und hatte mindestens 12 Kinder;
aus der 1. Ehe mit Anna von Hanon († 1562), gestorben im Kindbett, Epitaph in Sonnberg, Tochter von Thomas de Hannon aus Belgien:
- Christoph Thomas Rueber († 1560),
- (Sohn) († 1562);
aus der 2. Ehe (1564) mit Marianna (Maria Anna) von Welsberg (1540–1575), Tochter von Paul Herr von Welsperg (1489–1563) und Dorothea von Schweinsberg (* 1518):
- Maria Rueber (1565–1594), die älteste Tochter, war I. (⚭ 1583 in Kaschau) mit dem kaiserlichen Obristen und Kommandanten zu Erlau, 1584 kommandierendem General in Oberungarn Hans Bartolome Freiherr von Kollonitsch († 1587) und II. (⚭ 1589) mit dem kaiserlichen Gesandten in Konstantinopel Joachim I. von Sinzendorf, Herrn von Goggitsch (1544–1594) verheiratet, unter ihren Kindern war
- August von Sinzendorf (1590–1637), 1612 Reichsfreiherr, kaiserlicher Kämmerer, Epitaph in der Filialkirche St. Anna im Felde in Pöggstall, verheiratet mit Elisabeth von Trautmannsdorf,
- Katharina Rueber (* 1568; † 1586/94), verheiratet mit Stephan Torreck von Emingen,
- Anna Rueber (* 1571; † nach 1624) heiratete um 1600 Ehrenreich (Ernricus) Herrn von Gera zu Straßfried und Michelstetten (* 1569; † zwischen 1619 und 1624), Sohn von Franz Herr von Gera († 1594) und (⚭ 1568) Emerentiana von Pirching († um 1574), Obrist und Oberhauptmann der Landschaft unter der Enns, unterzeichnete 1608 den Horner Bundbrief; 4 Töchter und 2 Söhne, darunter:
- Johann Franz von Gera, unverheiratet gestorben,
- Franz Albrecht von Gera († nach 1669), verheiratet mit Regina Elisabeth von Eibiswald († nach 1669),
- Johannes Christoph Rueber (1573–1574),
- Georg Rueber (ungarisch „Rueber György“) († wohl um 1620) wurde kaiserlicher Oberst und kommandierte zusammen mit seinem Schwager Hans Bartolome Freiherr von Kollonitsch († 1587) die Festung Tokaj. Er wurde 1596 in der Schlacht bei Mezőkeresztes (Keresztes) verwundet und 1597 im Beisein von Erzherzog Maximilian III. (1558–1618) bei Mosonmagyaróvár (Wieselburg) zum „Fendrich“ unter Hauptmann Bernhard Leo Gall von Gallenstein († 1606) bestellt. Georg Rueber verteidigte Tokaj lange 1606 im Aufstand des Stephan Bocskai (1557–1606), musste jedoch kapitulieren, als die Nahrungsvorräte in der belagerten Stadt ausgingen, erhielt 1611 das böhmische Inkolat,
- Hans (Johannes Baptist) Rueber d. J. (1575–1634), 1584 Kammerjunge im Hofstaat des Erzherzog Matthias in Linz, zu dem auch sein späterer Schwager, der Lyriker Christoph von Schallenberg (1561–1597) als Truchsess gehörte, 1594 zusammen mit Kaspar Breuner immatrikuliert in Padua, im selben Jahr in Bologna, im April 1595 in Siena; 1595 diente er als „Fähndrich“ unter Oberst Ulrich von Königsberg Freiherr von Pernstein (1547–1601) und Rittmeister Hans Freiherr von Karling in Niederungarn. Hans d. J. war (1607) mit Leonora von Schallenberg (* 1571; † zwischen 1638 und 1640), Tochter von Wolfgang von Schallenberg zu Piberstein und Luftenberg (1533–1602) und Susanna Katharina Freiin von Eck und Hungersbach (1550–1630), verheiratet. Hans Rueber unterzeichnete 1608 den Horner Bundbrief und erhielt 1611 das böhmische Inkolat; seine Kinder:
- Ferdinand Graf Rüber von Pixendorf († 1689), heiratete Anna Maria Jörger von Tollet (um 1610–1687), Tochter von Georg Wilhelm Jörger von Tollet (1580–1617) und (⚭ 1608) Anna Maria Khevenhüller (1585–1619), war 1652 noch Protestant; 1661 durch Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben; seine Erben verkauften Schloss Kesmark 1702 an die Stadt Kesmark, deren Töchter:
- Regina Isabella Gräfin Rüber von Pixendorf (1641–1720), heiratete 1687 Ulrich Hipparchos von Promnitz (1636–1695),
- Anna Maria Gräfin von Rueber (1643–1685), heiratete Oberstallmeister Adam Graf von Windischgrätz (1627–1704), Großmutter von Moritz Karl zu Lynar (1702–1768) und Rochus Friedrich zu Lynar (1708–1781),
- Eva (Eleonora) Susanna Gräfin Rueber von Pixendorf (1645–1695), heiratete 1673 Otto Laurenz Graf von Abensperg und Traun (1638–1695), deren Sohn:
- Otto Ferdinand von Abensperg und Traun (1677–1748), österreichischer Feldmarschall,
- Hans Bernhard Rueber (* nach 1607), unverheiratet gestorben,
- Wolf Adam Rueber (* nach 1608), heiratete 1630 in Nußdorf ob der Traisen Maria Isabella Kornfail von Weinfelden zu Würmla; kinderlos verstorben,
- Isabella (Elisabeth) Rüber von Pixendorf (1619–1669), heiratete um 1637 Wolfgang Georg II. Gilleis (1601–1651), Herr zu Sonnberg, Sohn von Andreas Gilleis (1583–1624) und Margaretha von Herberstein (1585–1611), verkaufte 1663 u. a. die Herrschaft Sonnberg an Gundacker von Dietrichstein,
- Ferdinand Graf Rüber von Pixendorf († 1689), heiratete Anna Maria Jörger von Tollet (um 1610–1687), Tochter von Georg Wilhelm Jörger von Tollet (1580–1617) und (⚭ 1608) Anna Maria Khevenhüller (1585–1619), war 1652 noch Protestant; 1661 durch Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben; seine Erben verkauften Schloss Kesmark 1702 an die Stadt Kesmark, deren Töchter:
- Sophia Rueber (* 1577);
Epitaph der Judith von Friedesheim († 1588) in der Pfarrkirche von Lengenfeld mit Darstellung ihrer Ehemänner und Kinder |
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Die Deutschen Inschriften online. Wiener Reihe der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
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aus der 3. Ehe (Oktober 1578) mit Judith Beheim von Friedesheim (1542–1588), Tochter von Bernhard Beheim (Behem, Böham) von Friedesheim (1483–1547) und dessen zweiter Frau Margarete von Blumenegg († 1572). Judith Beheim von Friedesheim war mit drei führenden österreichischen Protestanten verheiratet: in erster Ehe (⚭ 1570) mit Hans von Landau, Freiherr zu Haus und Rappottenstein (1535–1575), in zweiter Ehe mit Hans Rueber zu Pixendorf und in dritter Ehe (⚭ 21. Mai 1586) mit Christoph Freiherr von Prag zu Windhaag und Engelstein (* 1542; † zwischen 1606 und 1617), Grabstein in der Friedesheimer Erbgrablege in der Pfarrkirche Hl. Pankraz von Lengenfeld:
- Samuel Rueber (* 1580; † um 1585), dargestellt auf dem Grabstein seiner Mutter als früh verstorbenes „Sönle“,
- Johannes Christoph Rueber (1581–1586),
- Judith Rueber, dargestellt auf dem Grabstein ihrer Mutter, 1592 und 1599 Stammbucheinträgerin, verheiratet seit 1609 mit Karl (Wilhelm) von Friedesheim (1583–1647), Sohn von Johann Thomas Beheim von Friedesheim († 1587) und Judith von Sinzendorf; Karl von Friedesheim unterzeichnete 1608 den Horner Bundbrief, 1620 geächtet, 1621 begnadigt, leistete 1629 Ferdinand III. die Erbhuldigung, begütert mit dem Freisitz Burghof bei Krems, deren Kinder:
- Wolfgang Karl von Friedesheim,
- Georg Ehrenreich von Friedesheim,
- Adolph Günther von Friedesheim,
- Anna Judith von Frideßheim († nach 1630), 1630 Stammbucheinträgerin, verheiratet mit Johann Albrecht von Kainach,
- Maximiliana Engelburgis von Frideshaimb († nach 1632), 1632 Stammbucheinträgerin.
Als Geschwister von Hans Rueber bzw. als Kinder von Christoph III. Rueber und Appolonia Matseber werden 1547 genannt:
- Regina († 1600),
- Susanna (* 1522/23; † 1542?), verheiratet seit 1537 mit Balthasar III. von Kittlitz († 1552) auf Schweinitz,
- Hans (1529–1584),
- Ferdinand († 1562), 1550 immatrikuliert in Wien,
- Christoph IV.
- Karl († um 1583/84); verheiratet mit seiner Stiefnichte Margaretha (Marusch) Freiin von Landau († 1589), Tochter von Hans von Landau (1535–1575), Freiherr zu Haus und Rappottenstein, und Judith Beheim von Friedesheim (1542–1588), zeichnete sich militärisch als Oberst in den Türkenkriegen aus, 1576 bis 1583/84 Kommandant von Tokaj,
- Sophia († 1574).
Hans Rueber ist ein direkter Vorfahre zahlreicher Personen des europäischen Hochadels.
Wappen
Das freiherrlichen Wappen der Rueber zu Pixendorf und Grafenwörth: in Rot ein goldener Balken mit einer natürlichen Rübe an ihren grünen Blättern. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken die Rübe zwischen einem roten, mit einem goldenen Balken belegten Flug.
Varia
In der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien wird Ruebers Trabharnisch aus der Ambraser Sammlung ausgestellt (Inv.-Nr. A 1212).
Quellen
- Urkunde vom 9. November 1547: Abt Leopold Rueber verkauft seinem Bruder Christoph Rueber zu Pixendorf den Hof mit den 7 Hofstätten zu Großrust, den Abt Erhard ursprünglich dem Christoph Grabner zu Zagging verkaufte (Stiftsarchiv Göttweig, E-XIX-11)
- Brief von Hugo Blotius an N. N. (Vizekanzler Johann Baptist Weber (1526–1584)? Graf Paul Sixt III. von Trautson (* um 1548; † 1621)?) vom 5. März 1576. In: Joseph Chmel: Die Handschriften der K. K. Hofbibliothek in Wien, Bd. I, Wien: Carl Gerold 1840, S. 213 (Österreichische Nationalbibliothek Wien, Codex 7958 = Hist. prof. 176, Blatt 50b) (Google-Books)
- Brief von Kaiser Rudolf II. an Hans Rueber zu Pixendorf aus Wien vom 29. April 1578. In: Carl Wagner: Analecta Scepusii sacri et profani, Bd. I, Wien: Thomas von Trattner 1774, S. 291f (Google-Books)
- Briefe von Erzherzog Matthias an Hans Rueber aus Antwerpen vom 25. April 1578, 28. Januar 1579, 12. April 1579 und 15. März 1581. In: Joseph Chmel: Die Handschriften der K. K. Hofbibliothek in Wien, Bd. I, Wien: Carl Gerold 1840, S. 58, 68, 83f und 108f (Österreichische Nationalbibliothek Wien, Codex 9048 = Hist. prof. 316, Blätter 75 und 235) (Google-Books)
- Erlass von Erzherzog Ferdinand II. an Hans Rueber aus Innsbruck vom 28. Mai 1578. In: Gustav A. Seuler: Genealogische Miscellen. In: Heraldisch-Genealogische Zeitschrift des heraldisch genealogischen Vereines Adler in Wien 8/1 (1881), S. 59–68, bes. S. 64 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
- Briefe von Hans Rueber an Erzherzog Matthias aus Kaschau vom 10. September 1578. In: Joseph Chmel: Die Handschriften der K. K. Hofbibliothek in Wien, Bd. I, Wien: Carl Gerold 1840, S. 53f (Österreichische Nationalbibliothek Wien, Codex 9048 = Hist. prof. 316, Blatt 169) (Google-Books)
- Tilemani Heshusii drei Schreiben an Hans Ruber (zu Puxendorff auf Judenauo in Oberungarn), kaiserl. Feldobersten in causa D. Menthonis et D. Cratzeri, d. d. Helmstedt, 1582. Aug. 9. 1582. Oct. 27 und 1582. Nov. 20; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Cod. Guelf. 33.18 Aug. 2, Blätter 139–151)
- Wilhelm Friedrich Lutz: Eine Christliche Predig, Uber der Leich Deß Wolgebornen Herrn Herrn Hansen Rübers zu Büxendorff und Gravenwörth Freyherrn, Der Kayserl. Majest. [et]c. Rath und General Obersten im Obern Kreyß Hungarn [et]c. Graven der Spanschafft Saaros Gedächtnüß, zu Caschau in der Stiffts-Kirchen den 24. Martij nach dem alten Calender Anno 1584. gehalten, Durch M. Wilhelm Friderich Lutzen damals gewesten Rüberischen Hofprediger, Tübingen: Alexander Hock 1585 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Halle)
- Ladislaus Kubiny / Casparus Pilcius (Kaspar Pilz) / Sebastianus Ambrosius Lahm / Andreas Winkler / Emericus Sontagius (Emmerich Sonntag) / Daniel Rechenius / Matthaeus Charithenius: Epitaphia Qvaedam & Carmina Funebria, In Obitvm Magnifici … Dn. Iohan. Rveberi In Pyxendorph & Grauenuerda, Equitis aurati, L. Baronis Austriaci, & Comitis in Saaros … in superiore Hungaria, &c. Qui III. Iduum Martij and antiqui Calendar, computationem Anno salutiferi partus M.D.XXCIIII. Saarossij piè deceßit. A Diuersis Autoribus ... scripta, Tübingen: Alexander Hock, 1585 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg)
- Casparus Pilcius (Kaspar Pilz): Ein Notwendige Protestation wider Herrn Benedictum Belsium Pfarherrn und Seniorn zu Epperies. An die Wolgeborne und Gnedige Frawe, Fraw Judith Rueberin, geborne von Friedeshaimb, weiland des Wolgebornen Herrn, Hern Hansen Rubers zu Grawenwerd vnd Pyrendorff Freiherrn, des Romischen Kay. Ma. gewesenen Raht vnd veltobristen in ober Hungerr, nach gelassene Wittib, Krakkó 1584
- Magdalena Heymair: Der Wolgebornen Frawen, Frauwen Judith Rueberin, Witib, einer gebornen von Friedensheim, Trawerlied, vber jres hertzliebsten Herrn Gemahels tödtlichen abgang. In: Das Buch Tobie Jn Christliche Reimen, vnnd Gesangweise gefast vnd gestellet. 2 Aufl. o. O. 1586, Anhang Sechtzig und etliche andere Christliche un[d] Geistliche Liedlein, S. 10–15 (Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin)
Literatur
- CXVII Iohannes Rvuebervs Baro in Biixendorf et Gravenwerth und Johannes Ruebervs Baro in Pixendorf et Gravenwerth. In: Jakob Schrenck von Notzing: Augustissimorum imperatorum, serenissimorum regum atque archiducum, illustrissimorum principum, nec non comitum, baronum, nobilium, aliorumque clarissimorum virorum, qui aut ipsi cum imperio bellorum duces fuerunt ... verissimae imagines, et ... succinctae descriptiones, Innsbruck: Johannes Agricola (Baur) 1601, Blatt 95 (Digitalisat im Internet Archive)
- Der Aller Durchleuchtigisten vnd und Grossmächtigen Kayser Königen und Ertz-hertzogen, Fürsten und anderer treflicher berühmbter Kriegsshelden warhafftige Bildtnussen, und kurtze Beschreibungen, Innsbruck: Johannes Agricola (Baur) 1603
- Ausgabe Nürnberg: Weigel 1735, S. 397–399 (Digitalisat der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen)
- (deutsche Übersetzung) Johannes Rüber Freyherr zue Pixendorff und Gravenwörth. In: Gustav A. Seuler: Genealogische Miscellen. In: Heraldisch-Genealogische Zeitschrift des heraldisch genealogischen Vereines Adler in Wien 8/1 (1881), bes. S. 64f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
- Johann Friedrich Gauhe: Rüber (Johann) Freyherr zu Büxendorff und Gravenwerdt, Kayserlicher General=Feld=Marschall. In: Historisches Helden- und Heldinnen-Lexicon, Leipzig 1716, Sp. 1384 [z. T. ungenau] (Google-Books)
- Ferenc (Franz, Franciscus) Pinka: Bellici Cassoviæ Simul Et Superioris Hungariæ Prætores Seu Generales Sub Austriacis Regibus Seculo Sexto Decimo, Kaschau: Typis Academicis Societatis Jesu 1749, S. 42–47
- Georg Schmidt: Excerpt aus dem Grafendiplom Ferdinands von Rueber im Familienarchiv der Grafen zu Lynar auf Lübbenau. In: Der Deutsche Herold 7 (1876), S. 93–95
- Martin F. Kühne: Einige Nachrichten über Freiherrn Hans Rueber zu Puxendorf und Gravenwerth, kais. General-Obristen in Ungarn. In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. Band 1, Wien und Leipzig 1880, S. 124–129 (Digitalisat im Internet Archive)
- Herbert Knittler, Gottfried Stangler und Renate Zedinger: Adel im Wandel. Politik, Kultur, Konfession 1500–1700. Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung auf der Rosenburg vom 12. Mai bis 28. Oktober 1990 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 251), Wien 1990, S. 337.
- Ortwin Gamber: Kriegswesen und Waffenerzeugung der Renaissance in Österreich. In: Renaissance in Österreich. Wien o. J., S. 128.
Anmerkungen
- ↑ Sein Bruder Leopold Rueber († 1556) war seit 1543 Abt von Göttweig; Grabstein in der Göttweiger Stiftskirche. Sein Bruder Wolf Rueber († 1555), Epitaph in Schloss Grafenenegg, heiratete I. 1544 Anna Maria Kuefsteiner († 1555), Tochter des Hans Lorenz von Kuefstein (1496–1547), und II. Catharina Kelberharter, und war der Vater von Leutnant Christoph Rueber († 1579), Elisabeth Rueber, verheiratet mit Melchior Maschko († um 1590), und Anna Rueber († 1585), verheiratete Wispeck; vgl. Österreichisches Staatsarchiv Wien (Hoffinanz-Ungarn RN 40. Konv. 1579.09.24, Blätter 207–209) u. a.
- ↑ Die Herrschaft Kälberhart war 1534 im Lehnsbesitz der Erben von Georg Steinberger auf Strannersdorf und Kälberhart.
- ↑ Achaz Matseeber († 1563), verheiratet I. mit Elisabeth Grabner, II. mit Regina Steinberger, war 1559 Besitzer der Herrschaft Kälberhart.
- ↑ Oberst Jakob II. von der Schulenburg (1515–1576), Epitaph an der Kirche zu Angern; vgl. Johannes Löwenklau: Neuwe Chronica türckischer Nation. Wechel Erben, Frankfurt am Main 1590, S. 62 (Google-Books).
- ↑ Vielleicht ein Nachkomme des Hofmeisters von Herzog Albrecht III. von Bayern-München Jan von Sedlitz († 1455) aus Böhmen (vgl. Sedlitz bei Kutná Hora), Pfleger in Pfaffenhofen an der Ilm.
- ↑ Wahrscheinlich ein Haus des Peter Feigel (Faygel zu Seibelsdorf) († 1573), Provisor (Verwalter) der Herrschaft Muráň, von Ferdinand I. mit Bethelsdorf belehnt.
- ↑ Tochter von Katarzyna Telniczanka († 1528), Frau von Andrzej Kościelecki († 1515), angeblich Tochter von König Sigismund I. (1467–1548), in erster Ehe seit 1539 verheiratet mit Fürst Ilia Ostrogski (1510–1539), in zweiter Ehe seit 1564 mit Albert Łaski.
- ↑ Schloss Ecsed (ungarisch Eched vára, Ecsedi vár), Eesed, Etsed, Eczet oder Echedum; heute Nagyecsed zwischen Mátészalka und Vállaj.
- ↑ Sohn von Vitus Gilleis in Petzenkirchen und Anna Matseber, ein Vetter ersten Grades von Hans Rueber.
- ↑ Auch Štefan I. Thököly, Sohn von Sebestyén Thököly; 1595 Gymnasium in Bregenz, 1596 bis 1600 Studium in Heidelberg, Bruder von Miklós Thököly (1587–1617).
- ↑ Aus Linz, auch verlesen Weichler, 1560 ordiniert, ab etwa 1563 evangelische Predigt in Melk, um 1570 Pfarrer in Zwentendorf.
- ↑ Aus Franken; Studium in Tübingen, 1572 in Weißenbrunn vorm Wald ordiniert, Pfarrer in Wiesentheid, 1576 dort als Flacianer vertrieben, um 1582 in Michelhausen abgesetzt.
- ↑ Aus Immensen oder Ilmenau, Prediger in Edersleben, 1566 in Regensburg, von dort 1574 als Flacianer vertrieben, 1576 in Villach, 1580–1586 Rektor der Stiftsschule in Graz, † in Grafenwörth. 1601 beschwerte sich Propst Melchior Kniepichler († um 1628) von Stift Dürnstein bei Hanns von Rueber über die „Proselytenmacherei“ des protestantischen Schlosspredigers Hieronymus Peristerius (Stiftsarchiv Herzogenburg, Bestand Augustiner-Chorherren Dürnstein, 1601 IX 05).
- ↑ Maria Rueber bedenkt 1594 in ihrem Testament außer ihren Kindern nur die Brüder Jörg (Georg) und Hans sowie ihre Schwester Anna Rueber (alle aus der 2. Ehe).
- ↑ 1624 als „Anna frau von Gera Ein geborne Rueberin freyin Witib“ Stammbucheinträgerin bei Hanns Schrenckher von Etzenberg.
- ↑ Leonora von Schallenberg ⚭ I. 1596 Hanns Bernhard von Memming († 1598 ermordet), ⚭ II. 1599 Johann (Hanns) Ludwig von Kirchberg († 1602) auf Viehhofen, Seissenburg und Schmieding.
- ↑ Sie heiratete II. Hermann von Bodelschwingh und III. 1588 Freiherr Stephan von Haim zu Reichenstein (1553–1627).
- ↑ Auch „Ladislav Kubínsky, Kubínyi“, Slowakischer Humanist, † 1598.
- ↑ Auch „Pilczius“, ungarisch „Pilcz Gáspár“, * 1526 in Kirchdrauf (Spišské Podhradie; Szepesváralja; „Waraliensis“), Schulbesuch in Kaschau, studierte 1574 auf Ruebers Kosten in Wittenberg, ordiniert in Brieg, 1587 bis 1597 Rektor in Sárospatak, Pfarrer in Nagysáros (Sáros), 1602 in Marksdorf („Marcivilla“), dann in Topschau, † 1605; vgl. György Ráth: Pilcz Gáspár és ellenfelei: Adalék a hazai kryptokálvinizmus hitvitázó irodalmához. In: Magyar Könyvszemle 17 (1892/93), S. 28–85.
- ↑ Auch „Sebestyén Ambrosius genannt Lam (Lamius)“, * 1542, † 1600; Pfarrer und 1576 bis 1577 Rektor des Gymnasiums in Kesmark in Zips, dann Prediger in Eperies (Concionator Eperiesiensis); vgl. Stephanus (István) Weszprémi (1723–1799): Svccincta medicorvm Hvngariae et Transilvaniae biographia, Bd. II/2, Wien: Johann Thomas von Trattner 1781, S. 306 (Google-Books).
- ↑ Aus Breslau, Magister, 1579 Diakonus, 1588 Vizepfarrer, 1590 Pfarrer in Kaschau, Sohn von Andreas Winkler d. Ä. (1498–1575).
- ↑ Sekretär (Geschäftsführer) von Albert (Olbracht) Graf Laski (1536–1605) in Kesmark, 1575 Rektor des Gymnasiums in Kesmark, 1582 Richter, 1586 nach einem Aufstand für vogelfrei erklärt.
- ↑ 1580 Rektor des Gymnasiums in Kesmark.
- ↑ Benedictus Belsius (Beliskius) oder Benedikt Bels, ungarisch Bels Benedek, 1564 Pfarrer von Prešov (Eperies), 1579 bis 1588 Superintendent von Nagysáros (Sáros).
