Jenny Apolant
Quick Facts
Biography
Jenny Apolant (* 5. April 1874 in Berlin; † 5. Juni 1925 in Frankfurt am Main) war eine Vorkämpferin der kommunalen Arbeit für Frauen und des Frauenstimmrechts sowie Politikerin der liberaldemokratischen Richtung.
Leben
Jenny Rathenau war die Tochter von Albert und Johanna Rathenau, geb. Baswitz, und Enkeltochter von Moritz Rathenau. Jenny Rathenau hatte im Jahr 1900 den Arzt und Krebsforscher Hugo Apolant (1866–1915) geheiratet, mit dem sie 1900 eine Tochter Sophie hatte und im selben Jahr von Berlin nach Frankfurt zog. Seit 1907 hatte sie die Leitung der vom Allgemeinen Deutschen Frauenverein eingerichteten „Zentralstelle für Gemeindeämter der Frau“. In dem Verein war sie von 1910 bis zu ihrem Ableben Mitglied des Vorstandes. Sie gründete eine Stellenvermittlung für „besoldete weibliche Wohlfahrtsarbeit“, führte in Frankfurt die Krankenhausfürsorge ein, gründete alkoholfreie Gastwirtschaften und forschte über Frauen in der Armen- und Waisenpflege, den Schulen und im Wohnungswesen. Im „Frauenseminar für soziale Berufsarbeit“, der Ausbildungsstätte für Wohlfahrtspflegerinnen in Frankfurt, war sie Mitglied des Schulvorstandes. Sie war Schriftleiterin der Monatsschrift „Frau in der Gemeinde“.
Sie war von 1919 bis 1924 Stadtverordnete der DDP in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. Sie war Mitglied im Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens.
Sie ist auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee bestattet.
Ihr Cousin war der 1922 einem politischen Mordanschlag zum Opfer gefallene deutsche Außenminister Walter Rathenau.
Schriften
- Stellung und Mitarbeit der Frauen in der Gemeinde, Leipzig : Teubner 1912
- Das kommunale Wahlrecht der Frauen in den deutschen Bundesstaaten, Leipzig : Teubner 1918
Literatur
- Hugo Maier (Hrsg.): Who is who der sozialen Arbeit. Freiburg im Breisgau : Lambertus 1998 ISBN 3-7841-1036-3
- Jutta Dick, Marina Sassenberg (Hrsg.): Jüdische Frauen im 19. und 20. Jahrhundert. Lexikon zu Leben und Werk, Reinbek 1993 ISBN 3-499-16344-6
- Regina Scheer: Wir sind die Liebermanns, Berlin 2010 (4. Auflage der Taschenbuchausgabe)