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Hans Nadler
German architect

Hans Nadler

The basics

Quick Facts

Intro
German architect
Gender
Male
Place of birth
Dresden, Dresden Directorate District, Saxony, Germany
Place of death
Dresden, Dresden Directorate District, Saxony, Germany
Age
95 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hans Nadler (* 1. Juli 1910 in Dresden; † 8. Oktober 2005 ebenda) war ein deutscher Architekt, Bauhistoriker und bekannter Denkmalpfleger. Er war sächsischer Landeskonservator und Honorarprofessor der TU Dresden.

Leben

Grab Hans Nadlers auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch

Hans Nadler wurde 1910 als Sohn des Malers Hans Nadler sen. in Dresden geboren. Während seines Studiums der Architektur an der Technischen Hochschule Dresden arbeitete er als Assistent von Heinrich Sulze an Ausgrabungen in Pompeji im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts. Er promovierte 1940 über die Wasserburg Göltzsch im Vogtland. Nach dem Krieg wurde er ab 1945 Mitarbeiter des Sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, in der DDR ab 1949 als Landeskonservator. Nach der Gliederung der DDR in Bezirke arbeitete er als Leiter des Instituts für Denkmalpflege Dresden mit der Zuständigkeit für die Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Leipzig und Cottbus. Er wurde zudem von der Technischen Universität Dresden zum Honorarprofessor für Denkmalpflege ernannt und war im Redaktionsbeirat der Zeitschrift Natur und Heimat tätig.

Bekannt wurde Nadler durch seinen vehementen und geschickten Einsatz zugunsten des Erhalts beschädigter Baudenkmäler in Dresden, zu dem er insbesondere durch seine Vorbilder Heinrich Sulze und Walther Bachmann „bewegt“ wurde. Auch wenn viele Ruinen im Zuge des Aufbaus der Stadt endgültig beseitigt wurden, schafften es Nadler und seine Mitstreiter im Denkmalamt sowie auch die ehrenamtlichen Denkmalpfleger, wichtige Gebäude wie das Dresdner Schloss oder die Semperoper für einen späteren Wiederaufbau zu sichern. Auch die Rekonstruktion der Frauenkirche war nur dank der Erhaltung des Trümmerbergs möglich, für die sich Nadler einsetzte.

Hans Nadler war Ehrenbürger von Dresden, Görlitz, Bad Muskau, Rodewisch, Torgau und Elsterwerda, der Geburtsstadt seines Vaters. Hier unterstützte er unter anderem die Gründung der Kleinen Galerie „Hans Nadler“, die den Namen seines Vaters, des Malers Hans Nadler, trägt.

Hans Nadler verstarb am 8. Oktober 2005, 22 Tage vor der feierlichen Wiederweihe der Frauenkirche, deren Wiederaufbau er zusammen mit Ludwig Güttler, Karl-Ludwig Hoch und Manfred von Ardenne mit dem Ruf aus Dresden am 13. Februar 1990 initiierte. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch.

Leistung und Kritik

Vergleichbar dem Wiederaufbau der Warschauer Altstadt unter Jan Zachwatowicz muss die Einstellung Hans Nadlers ähnlich wie jene von Margarete Kühn in Berlin oder jene der insgesamt rekonstruktionsfreudigen bayerischen Denkmalpflege nach 1945 im Zusammenhang mit den baukulturellen Verlusten durch den Bombenkrieg gesehen werden: Gegenüber der Schule von Denkmalpflegern, die sich an den nach langer Diskussion schließlich 1964 in der Charta von Venedig festgelegten Grundsätzen orientierte, glaubte Nadler daran, dass Rekonstruktion nicht bloß „Ausnahmecharakter“ (Artikel 9) haben dürfte, da er den Begriff der Identität, die durch Denkmalpflege konserviert werden soll, weiter gefasst sehen wollte. Wegen des traumatischen Identitätsverlustes in Dresden wich er deshalb von dem an die originale Substanz gekoppelten Begriff der Konservierung ab, der in ihr einen archivähnlichen Zeugniswert sieht, und ging nicht mehr von einem aktuell gefährdeten Schutzgut als vielmehr von einem aus der Erinnerung wiederentstehenden Gut aus. Schützenswert wurde in diesem Modell ein historischer Standort, der mit einem bestimmten Gebäudeentwurf verbunden war. So wurde beispielsweise die Ruine der Dresdner Frauenkirche, die als solche 1990 bereits eine historische Bedeutung erlangt hatte, zugunsten einer archäologischen Rekonstruktion aufgegeben. Die Kritik hielt dem entgegen, dass eine Rekonstruktion deutlich von dem Gestaltungswillen des Rekonstruierenden beeinflusst wird und es sich daher nicht im strengen Sinne um Denkmalpflege handelt, sondern um eine Neuschöpfung. Die Objektivierung, die darin liegt, nur original erhaltene historische Bausubstanz als schützenswert zu begreifen, da sie eine Vielzahl von – teilweise sogar nicht gewollten (Huse) – Eigenschaften überliefert, löste er zugunsten einer Subjektivierung, einer Hoffnung auf das Überwinden der Zerstörung auf.

Auszeichnungen

  • 1962 – Nationalpreis für Kunst und Kultur III. Klasse
  • 1965 – Ehrenbürger der Stadt Bad Muskau
  • 1976 – Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
  • 1978 – Europapreis für Denkmalpflege der Stiftung F.V.S. zu Hamburg
  • 1981 – Kunstpreis der Stadt Görlitz
  • 1982 – Kunstpreis der Stadt Dresden
  • 1985 – Deutscher Preis für Denkmalschutz Karl-Friedrich-Schinkel-Ring des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
  • 1989 – Ehrenbürger der Stadt Elsterwerda
  • 1991 – Ehrenbürger der Stadt Rodewisch im Vogtland
  • 1993 – Bundesverdienstkreuz, Verdienstkreuz 1. Klasse
  • 1994 – Ehrenmitglied der Architektenkammer von Sachsen
  • 1995 – Ehrenbürger der Stadt Görlitz
  • 1996 – Ehrenbürger der Stadt Dresden
  • 1997 – Sächsischer Verdienstorden
  • 1997 – Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden e.V.
  • 2001 – Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Künste
  • 2001 – Ehrenbürger der Stadt Torgau
  • 2002 – Preis für Denkmalpflege des Landkreises Elbe-Elster

Literatur

  • Sigrid Brandt: Geschichte der Denkmalpflege in der SBZ/DDR. Berlin 2003
  • Jochen Helbig: Hans Nadler, in: Denkmalpflege in Sachsen 1894–1994, Boehlau, Weimar 1997, Bd. 1, S. 47–51.
  • Norbert Huse: Unbequeme Baudenkmale. München 1997
  • Verein Ländliche Bauwerte in Sachsen (Hrsg.): Hans Nadler 1910–2005. Ein Leben in fünf Staatsordnungen. Ein Leben für die sächsische Kulturlandschaft. Dresden 2016, ISBN 978-3-938390-32-0
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