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Germany
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Ernst August Geitner
German chemist

Ernst August Geitner

The basics

Quick Facts

Intro
German chemist
A.K.A.
Geitner, Ernst August
Work field
Gender
Male
Place of birth
Gera, Germany
Place of death
Schneeberg, Germany
Age
69 years
The details (from wikipedia)

Biography

Ernst August Geitner (* 12. Juni 1783 in Gera; † 24. Oktober 1852 in Schneeberg) war ein deutscher Chemiker, Arzt, Botaniker und Erfinder.

Leben und Wirken

Ausbildung und Gründung von Fabriken

Geitner, der ab 1801 Medizin in Gera, dann Chemie und Physik an der Universität Leipzig studiert und promoviert hatte, eröffnete 1809 in Lößnitz eine Arztpraxis und 1810 eine kleine chemische Fabrik zur Herstellung grüner Kupferfarben. 1815 verlegte Geitner die Geitnersche Fabrik nach Schneeberg. 1819 entwickelte er aus Bleizucker und Chromkali einen gelben Farbstoff für die Textilfärbung.

Erfindung und Produktion von Argentan

Im Jahr 1823 gelang Geitner die Herstellung von Argentan aus 20 Prozent Nickel, 55 Prozent Kupfer und 25 Prozent Zink, die dem chinesischen Pacfong ähnelte. Damit ergab sich für das in den Schneeberger Wismut-Kobalt-Nickel-Erzen in größeren Mengen vorkommende Nickel erstmals eine Verwendung. Zuvor wurde die Nickelspeise als nutzloses Nebenprodukt der Blaufarbenwerke auf Halde geworfen. Die Gebrüder Henniger in Berlin, denen 1824 die Herstellung einer dem Argentan ähnelnden Legierung „Neusilber“ gelungen war, bezogen von Geitner Nickel für ihre Besteckherstellung.

Zur industriellen Produktion der wegen ihres silbernen Glanzes und eines deutlichen Preisvorteils gegenüber dem Silber vor allem für Essbestecke und Beschläge geeigneten Legierung kaufte er den ehemaligen Auerhammer bei Aue und errichtete eine Argentanfabrik, die 1829 die Produktion von Argentanblech aufnahm. Zuerst entstanden vor allem Dosen, Teelöffel, Zuckerzangen, Reitsporen und Kaffeelöffel. Das Argentan lieferte Geitner auch an die Auer Besteckfabriken Wellner und Hutschenreuther. Aus dieser Fabrik ging die Auerhammer Metallwerk GmbH hervor, wie die Produktionsstätte seit 1990 heißt.

Geitnersche Treibegärtnerei

Im Jahr 1837 erwarb Geitner ein Stück Land von der Familie von Arnim in Planitz und gründete darauf eine Treibegärtnerei. Er fasste die aufsteigenden, 75–90 °C heißen Abgase des Planitzer Kohle-Erdbrandes bei Planitz in Röhren und nutzte sie zur Beheizung von Gewächshäusern für die Zucht tropischer Pflanzen. Im Jahre 1838 wurde die Gärtnerei in den Aktienverein Treibegärtnerei auf den Planitzer Erdbränden umgewandelt. Es wurden 100 Aktien zu je 25 Talern Nennwert herausgegeben. Geitner war Direktor, der Kammerherr v. Arnim Vorsitzender des Aktienvereins. Dem Unternehmen war kein wirtschaftlicher Erfolg beschieden, um 1846 waren die Gebäude verfallen und der Verein wurde versteigert. Der jüngste Sohn Geitners, Gustav Adolf Geitner, war der einzige Bieter und erwarb die Gärtnerei. Gustav Geitner war Gärtner von Beruf und seit 1844 als Obergärtner im Unternehmen beschäftigt. Unter seiner Leitung begann der Aufstieg der Treibegärtnerei zu einem Unternehmen von europäischem Ruf. Alexander von Humboldt machte in der Geitnerschen Tropenpflanzenzucht wissenschaftliche Untersuchungen. Der Kohlenbrand lieferte noch bis mindestens 1866, als Gustav Geitner starb, Erdwärme. Nach dessen Tod verfiel die Treibegärtnerei, hielt sich aber noch bis 1882 als „gewöhnliche Handelsgärtnerei“, und wurde dann nach einem Hagelschaden aufgegeben.

Veröffentlichungen

  • Die Familie West oder Unterhaltungen eines Hofmeisters mit seinen Zöglingen über Chemie und Technologie, Leipzig 1805/06.
  • Chemisch-technologischer Robinson: ein unterhaltendes und belehrendes Lesebuch für die Jugend (Halle 1806; Neuauflage Drei Birken Verlag, Freiburg 2008, ISBN 978-3-936980-26-4).
  • Versuche über das Blaufärben wollener Zeuge ohne Indigo, Leipzig 1809.
  • Resultate der fabrikmässigen Bereitung des Syrups und Zuckers aus Kartoffelmehl, Leipzig 1812.
  • Beschreibung der Treibe-Gärtnerey auf den Erdbränden bey Planitz nächst Zwickau: nebst nähern Nachrichten über Entstehung, Fortschreiten und dermal. Stand der letzteren; nebst 2 illum. geogr. Karten, Leipzig 1839.

Literatur

  • Erich Lorenz: Dr. Ernst August Geitner – Erfinder des Argentans. In: Erzgebirgische Heimatblätter 3/1980, S. 51, ISSN 0232-6078
  • Ernst August Geitner. 1783–1852. Chemiker, Metallurge, Erfinder und Unternehmer. Tagung von 12. bis 14. Juni 2008 in der Saigerhütte Olbernhau-Grünthal bei Freiberg in Sachsen. Drei Birken Verlag, Freiberg 2008. ISBN 978-3-936980-25-7.
  • Manfred Bachmann (Hrsg.): Dr. Ernst August Geitner – Erfinder des Argentans. In: Kleine Chronik großer Meister – Erzgebirger, auf die wir stolz sind. Teil 1, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 2000, S. 36–37.
  • Siegfried SieberGeitner, Ernst August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 164–166 (Digitalisat).
  • Albert LadenburgGeitner, Ernst August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 529.
The contents of this page are sourced from Wikipedia article on 10 Mar 2020. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
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