Egon Krauss

Egon Krauss (* 31. Juli 1905 Wien; † 13. März 1985 Innsbruck) war ein österreichischer Organologe, Maschinenbauingenieur und Bergführer.

Egon Krauss war der Sohn von Alfred Krauß und Ida Gysela Weeber, verehelichte Krauß. In den 1920er-Jahren studierte er in Wien Maschinenbau und lernte Orgel bei Franz Schütz. Ab 1942 lebte er in der Schweiz, wo er sich als Bergführer betätigte und die elektrifizierten Schweizer Bahnen studierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Österreich zurück, wo er am Elektrifizierungsprogramm nach 1948 beteiligt war, insbesondere an der Konstruktion von Oberleitungsystemen und Stromabnehmern für Schnellzüge der ÖBB.

Als Orgelsachverständiger war Krauss bis 1976 Konsulent des Bundesdenkmalamts für Kirchenorgeln und -glocken. Einer seiner ersten Tätigkeiten als Konsulent war die Betreuung der Restaurierung der AsamerJohann Anton Fuchs-Orgel durch Johann Pirchner im Jahre 1948. 1968 war er an der Konzeption der Rudigier-Orgel in Linz entscheidend beteiligt, ebenso an der von ihm durchgesetzten Restaurierung der Ebert-Orgel von 1558 in Innsbruck, die dann Jürgen Ahrend zwischen 1975 und 1977 durchführte. 1968 übersiedelte er nach Innsbruck.

Krauss veranstaltete Hauskonzerte und förderte die Ausbildung von Orgelsachverständigen, Orgelbauern und Organisten, u. a. Anton Heiller, Rupert Gottfried Frieberger, Reinhard Jaud.

Egon Krauss starb am 13. März 1985, er wurde in Mariahilf bestattet.

Egon Krauss war Mitglied verschiedener organologischer Gremien, z. B.:

• Internationaler Arbeiskreis für Orgelfragen
• Arbeitsgemeinschaft für schweizerische Orgeldenkmalpflege
• Association française pour la sauvegarde de l'orgue ancien

1984 wurde er zum Professor ernannt.

• Die italienische Orgel als Typus. In: Die italienische Orgel bei St. Erhard im Nonntal. Festschrift zur Orgelweihe. Salzburg 1984 o. S. [27–29.]
• Zur Kaufmannorgel im Wiener Stephansdom: Die ungenütze Chance. In: Wochen-Presse, Nr. 40, 1. Oktober 1969, S. 25.