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Germany
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Eberhard Kleinschmidt
German writer

Eberhard Kleinschmidt

The basics

Quick Facts

Intro
German writer
Work field
Gender
Male
Place of birth
Hanover, Hanover region, Lower Saxony, Germany
Age
84 years
The details (from wikipedia)

Biography

Eberhard Kleinschmidt (* 4. September 1939 in Hannover) ist ein deutscher Lyriker, Sprachdidaktiker und Literaturwissenschaftler.

Leben und Werk

Kleinschmidt studierte Germanistik, Romanistik und Fachdidaktik Französisch in Göttingen, Wien, Besançon und Gießen, promovierte zum Dr. phil., war kurze Zeit Gymnasiallehrer für Deutsch und Französisch und von 1972 bis 2004 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Romanischen Seminaren der Technischen Universität Braunschweig und der Universität Hannover befasst mit Literaturwissenschaft und Fachdidaktik Französisch.

Seine Vorbilder für lyrische Dichtung sind neben den Franzosen François Villon, Charles Baudelaire, Paul Verlaine, Arthur Rimbaud und dem Engländer William Shakespeare vor allem die deutschen Dichter des Barock, der Klassik und Romantik. Auch das französische Chanson in Geschichte und Gegenwart hat seine Lyrik maßgeblich bestimmt. Im Gegensatz zur post-post-modernen Lyrik bevorzugt er die gebundene Rede und die klanglichen und rhythmischen Möglichkeiten der deutschen Sprache von heute. Es geht ihm um Rückbesinnung auf den Sprach- und Formenreichtum lyrischer Dichtung früherer Jahrhunderte und deren Erneuerung im Sinne der heutigen Zeit. Seine Lieblingsidee ist ein Gedichttext, umgeben von Bildern und Musik, vorgetragen und dargeboten unter Einsatz von Mimik, Gestik und Körper. Was den Vortrag anlangt, ist für ihn hier der belgische Chansonsänger Jacques Brel das große Vorbild, dessen Vortragskunst er wissenschaftlich untersucht hat (vgl. Kleinschmidt 1989 und 2005).

Kleinschmidt hat davon ausgehend eine eigene Poetik entwickelt und im Internet auf seiner Homepage („Das Buch von meiner Poeterey“) dargelegt. In 7 Kapiteln („Der Inhalt“, „Der Raum“, „Der Prozess“, „Der Adressat“, „Die Sprache“, „Die Form“, „Das Gesamtkunstwerk“) führt er aus, was seiner Vorstellung nach im idealen Gedicht zusammenwirken sollte. Für ihn sind Texte Erlebnisdichtung, „Dichtung, in der persönliches Erleben verarbeitet und objektiviert wird“ (Duden). In seinen Texten geht es dementsprechend um subjektive Erfahrungen und Erlebnisse, die es aber in einem Prozess der Sublimierung und Abstraktion so darzubieten gilt, dass der Leser sie sich zu eigen machen kann. Auf dieser Linie liegend, interessiert sich Kleinschmidt jetzt auch für den deutschen Poetry Slam.

Da er seine Lyrik vor Publikum gerne selbst vorträgt, wurde er 2012 auf das Format Poetry Slam aufmerksam, einer literarischen Subkultur-Bewegung, die seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts dabei ist, die Hochkultur-Literatur in ihre Schranken zu weisen. Inzwischen füllen 2.000 überwiegend jugendliche Literatur-Interessierte ganze Säle, begeistern mit ihren selbst-verfassten Texten das Publikum und stellen sich im Wettstreit auf offener Bühne dessen Urteil. Kleinschmidts Vorstellung vom Gedicht als Gesamtkunstwerk unter Einsatz von Mimik, Gestik und Körperhaltung erkennt hier eine weitere Dimension: das Zusammenspiel von Text und Performance unter Einbeziehung des Publikums nicht nur als urteilende, sondern manchmal sogar als teilhabende Instanz. Der Poetry Slam kommt also den Darlegungen in seiner Poetik entgegen, stellt jedoch zugleich eine neue Herausforderung für seine Dichtkunst und ihn als Vortragskünstler dar. Seit 2013 beteiligt er sich mit zunehmendem Engagement (400 Auftritte bis 2020) an dieser modernen Form des mittelalterlichen Sängerwettstreits und versucht dabei, Dichtungstheorie und Vortragspraxis miteinander zu verbinden.

Außer den in seiner Homepage veröffentlichten Gedichten liegen bislang vier lyrische Werke in gedruckter Form vor: Die Jakobkemenate (2009), Der andere Frühling (2010), Stationen (2012), Der wandernde Dichter (2020) Da geht es zum einen nach Bänkelsängerart um Eine balladeske Chronik in alter Manier, in der mit Text, Bild und Ton die architektonische Auferstehung einer aus Kriegstrümmern geretteten mittelalterlichen Kemenate lyrisch dargeboten wird. Zum anderen ermuntert Ein lyrisch-musikalischer Spaziergang, der in Gedichtform – wiederum in Text, Bild und Ton – den Frühlingsbeginn in den Blick nimmt, den Leser dazu, dem Aufbruch der Natur in ein neues Leben nach langer, kahler Winterzeit zu folgen und ihn als Aufforderung zu begreifen, sich selbst noch einmal neu auf den Weg zu machen. Zum Dritten versucht der 154 Sonette umfassende Zyklus Sonette um Freundschaft und Liebe zum ersten Mal in der Literaturgeschichte die im Shakespearschen Zyklus abgebildete Beziehungsgeschichte "neu-gewandet" als neues "Beispiel für des Lebens Spiel" (Prolog) "dem Vorbild nah, bald fern, bald von ihm abgekehrt" (Epilog) nachzuzeichnen. Und im vierten Werk „Der wandernde Dichter“ werden die Texte veröffentlicht, die der Reisepoet 2013–2019 beim Poetry Slam im Dichterwettstreit auf der Bühne vorgetragen hat. Hier werden die verschiedensten Themen auf mannigfaltige Art und Weise angesprochen, mal ernst, mal heiter, mal persönlich oder distanziert-allgemein.

Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Fachdidaktik Französisch galt neben der Chansondidaktik Kleinschmidts Hauptinteresse der Richtlinien- und Lehrwerkkritik und hier besonders der kommunikativen Gestaltung gebundener mündlicher Übungen. Anlass zur Untersuchung letzterer war die zunehmende Kritik an der Sprachlaborarbeit der 1970er Jahre. Unter Zuhilfenahme von Analysemethoden und Erkenntnissen der Sprechhandlungstheorie und Gesprächsanalyse wurde nachgewiesen, dass Übungsmaterial des Typs "Gebundene Sprachproduktion" in kommunikativer Hinsicht stark defizitär ist. Als Folgerung daraus ergab sich, dass nicht mehr nur die Einübung typischer morpho-syntaktischer Strukturen der Fremdsprache, sondern auch die Einübung typischer Sequenzstrukturen von Gesprächsrepliken sowie die Einübung typischer Hör-Sprech-Muster bei der Übungsgestaltung Berücksichtigung finden sollte. Übungsplanung muss sowohl auf der Grundlage eines "Grammatischen Minimums" als auch auf der eines "Kommunikativen Minimums" erfolgen (vgl. besonders Kleinschmidt 1988).

Werke und Literatur

Bücher

Poetry Slam

  • Der wandernde Dichter. Periplaneta, Edition MundWerk, Berlin 2020, ISBN 978-3-95996-170-7

Lyrik

  • Die Jakobkemenate – Eine balladeske Chronik in alter Manier. (Text-/Bildband + CD). (Musik: Peer Kleinschmidt). Döring, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-925268-29-8.
  • Der andere Frühling – Ein lyrisch-musikalischer Spaziergang durch Riddagshausen. (Text-/Bildband + CD). (Musik: Peer Kleinschmidt). Döring, Braunschweig 2010, ISBN 978-3-925268-33-5.
  • Stationen – Sonette um Freundschaft und Liebe – Ein Zyklus. Döring, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-925268-46-5.

Fachdidaktik

  • mit Peter Nübold: Situation des Sprachlabors. Eine Untersuchung an niedersächsischen Schulen. Leuchtturm-Verlag, Alsbach 1982, ISBN 3-88064-100-5.
  • Das kommunikative Potential französischer Strukturübungsprogramme. Ein lehrwerkkritischer Beitrag zur Erarbeitung Kommunikativer Minima. Narr, Tübingen 1988, ISBN 3-87808-440-4.
  • Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Narr, Tübingen 1989, ISBN 3-8233-4191-X.

Aufsätze

Fachdidaktik

·      Lehrwerkunabhängige Strukturübungen für den Französischunterricht (1. Teil). In: Lehrmittel aktuell 3, H.5, 1977, S. 38–47.

·      Strukturübungen für Französisch (2. Teil). In: Lehrmittel aktuell 3, H.6, 1977, S. 45–51.

·      mit Peter Nübold: Sprachlaborarbeit zu Beginn der achtziger Jahre. - Ergebnisse einer Untersuchung. In: Englisch 1983, H.1, S. 16–21.

·      mit Peter Nübold: Das Sprachlabor im Französischunterricht. Ergebnisse einer Untersuchung. In: Neusprachliche Mitteilungen 36, 1983, S. 237–243.

·      Kann man im Sprachlabor auch kommunikativ lernen? In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts, 1991, S. 189–198.

·      Das Sprachlabor heute. In: Zielsprache Englisch, H.4, 1991, S. 23–28.

·      Zur Beschreibung des Kommunikativen Minimums in Richtlinien der Sekundarstufe I. In: H. van Bömmel u. a. (Hrsg.): Lernen und Lehren fremder Sprachen. 25 Jahre Institut für Didaktik der französischen Sprache und Literatur an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Narr, Tübingen Narr 1992, S. 96–111.

·      Pragmatik: So könnte es weiter gehen! Antwort eines Fremdsprachendidaktikers auf die Frage eines Linguisten. Zu Jean-Paul Confais' Artikel "Pragmatik: Wie geht es weiter?" (FuH 37/1993, S. 25–48), in: Fremdsprachen und Hochschule, H.40, 1994, S. 50–77.

·      Realschul-Richtlinien für Französisch und Kommunikatives Minimum. In: Realschule in Deutschland, H.1, 1995, S. 15–21.

·      Das kommunikative Potential der Übungstexte im Fernsehkurs ‘Bon Courage’. In: W. Börner/K. Vogel, K. (Hrsg.): Der Text im Französischunterricht. AKS-Verlag, Bochum 1995, S. 20–47

·      Französisch-Richtlinien und Kommunikatives Minimum. Richtlinien-Kritik am Beispiel der ostdeutschen Rahmenpläne für die Sekundarstufe I. In: Th. Rist  (Hrsg.): Sprache, Sprachen, Kulturen. Entdecken, Erforschen, Lernen, Lehren. Thematische Festschrift zum 65. Geburtstag für Heribert Rück. Knecht Verlag, Landau 1996. S. 203–226.

·      Französisch im Sprachenzentrum. Bestandsaufnahme und Perspektiven. In: H. Casper-Hehne u. a. (Hrsg.): Sprache - Kultur - Technik. 25 Jahre Sprachenzentrum der Technischen Universität Braunschweig. Braunschweig 1998, S. 33–55.

·      Ein Weg zurück in die Zukunft? Anmerkungen zu einem FuH-Artikel über die Weiterentwicklung der UNICERT-Rahmenordnung. In: Fremdsprachen und Hochschule, H.52, 1998, S. 7–30.

·      Ein Kommunikatives Minimum für Französisch auf der UNIcert-Stufe I. In: P. Nübold, (Hrsg.): Fremdsprachen an Hochschulen: Was ist hochschulspezifische Fremdsprachenausbildung? Dokumentation der 20. Arbeitstagung 1998. AKS-Verlag, Bochum 2001, S. 315–328.

·      Französischunterricht  - innovativ? Aus Anlass zweier Neuerscheinungen: Französisch unterrichten (Eynar Leupold) und Se former en didactique des langues (Christian Puren et al.). In: Fremdsprachen und Hochschule, H. 66, 2002, S. 45–64.

Lyrik

  • Eine poetische Reise. Das Buch von meiner Poeterey. In: SV-Zeitung. 115. Jahrgang., Nr. 3, Juli, August, September 2013, S. 56–57.

Stationen – Sonette um Freundschaft und Liebe. Eine Beziehungs-Story à la Shakespeare. In: SV-Zeitung. 116. Jahrgang, Nr. 2, April, Mai, Juni 2014, S. 65-66.

Der wandernde Dichter. Beim Poetry Slam unterwegs (2013-2020). In: SV-Zeitung. 122. Jahrgang, Nr. 2, April, Mai, Juni 2020, S. 65-66.

Literaturwissenschaft

  • Mimik, Gestik und Körperhaltung im Chanson: Die zu Unrecht vernachlässigte visuelle Dimension. In: E. Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Narr, Tübingen 1989, ISBN 3-8233-4191-X, S. 180–191.
  • Mehr als nur Text und Musik … - Die visuelle Dimension des französischen Chansons. In: H. Pürschel, Th. Tinnefeld (Hrsg.): Moderner Fremdsprachenunterricht zwischen Interkulturalität und Multimedia. Reflexionen und Anregungen aus Wissenschaft und Praxis. AKS-Verlag, Bochum 2005, ISBN 3-925453-46-6, S. 266–280.

Besprechungen

Fachdidaktik

Reinhold Freudenstein: Kleinschmidt, Eberhard; Nübold, Peter: Situation des Sprachlabors. Reihe Unterrichtstechnologie/Mediendidaktik, Band 8. Alsbach/Bergstraße: Leuchtturm, 1982. In: Zielsprache Französisch 1983, H. 4, S. 215.

Udo O.H. Jung: E. Kleinschmidt, P. Nübold: Situation des Sprachlabors. Arbeitsgruppe Sprachlabor beim Niedersächsischen Kultusminister. Eine Untersuchung an niedersächsischen Schulen. Reihe: Unterrichtstechnologie/Mediendidaktik. Band 8. Alsbach: Leuchtturm, 1982. 257 S. In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts 1984, H.1, S. 82.

Norbert Becker: Eberhard Kleinschmidt/Peter Nübold: Situation des Sprachlabors. Eine Untersuchung an niedersächsischen Schulen. Alsbach: Leuchtturm-Verlag 1982 (Reihe Unterrichtstechnologie, Mediendidaktik 8) 257 S. In: französisch heute 1984, S. 74–76

Helmut P. Hagge: E. Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. 410 Seiten. Tübingen: Gunter Narr Verlag, 1989. In: Der fremdsprachliche Unterricht 1990, H. 4, S. 52–53.

Helmut Sauer: Eberhard Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Tübingen: Narr, 1989. 410 S. In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts 1990. H. 4.

Heribert Rück: Eberhard Kleinschmidt, Das kommunikative Potential französischer Strukturübungsprogramme (Giessener Beiträge zur Fremdsprachendidaktik) – Tübingen: Gunter Narr Verlag 1988, 649 S. In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur Bd. 101, H. 1, 1991, S. 79–81.

Hermann Neumeister: Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Herausgegeben von Eberhard Kleinschmidt, Gunter Narr Verlag Tübingen, 1989. In: actuel France – Allemagne Deutschland – Frankreich 1991, No. 13/14, Jg. 3, S. 26–27.

Waldemar Pfeiffer: Eberhard Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Tübingen 1989, 410 Seiten. In: JDV-Rundbrief, Oktober 1991, Nr. 47, S. 36.

Fritz Abel: Eberhard Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Tübingen: Narr,1989. In: Zielsprache Französisch 1991, S. 177–178.

Wolfgang Schulze: Eberhard Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Tübingen: Narr, 1989, 410 S. In: Neusprachliche Mitteilungen 1992, S. 46.

Franz-Joseph Meißner: Eberhard Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis. Festschrift für Herbert Christ zum 60, Geburtstag (Tübinger Beiträge zur Linguistik 340), Tübingen: Narr 1989, IX + 411 S. In: Französisch heute März 1992, S. 94–98

Klaus Schubert: Eberhard Kleinschmidt (Hrsg.): Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis: Festschrift für Herbert Christ zum 60. Geburtstag. Tübingen: Gunter Narr Verlag. 1989. 410 S. In: Language Problems & Language Planing, Volume 17, Number 1, 1993, S. 80–82.

The contents of this page are sourced from Wikipedia article on 26 Aug 2020. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
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