Curt Eisfeld

Curt Eisfeld (* 23. Februar 1886 in Nordhausen; † 27. Oktober 1969 in Hamburg) war ein deutscher Betriebswirt und ordentlicher Professor an der Universität Hamburg.

Eisfeld legte 1911 die Prüfung als Handelslehrer in Berlin ab, es folgte seine Promotion an der Universität Tübingen. Ab 1915 war er Assistent an der Handelshochschule Berlin, wirkte 1920/21 als Referent im Reichsernährungsministerium, ab 1922 als ao. Professor in Tübingen, ab 1925 als Ordinarius. 1928 erfolgte die Berufung nach Hamburg als einziger Ordinarius für Betriebswirtschaft.

Eisfeld galt in der Weimarer Republik als fortschrittlich orientiert. Obwohl kein Mitglied der NSDAP, war er in mehreren Unterorganisationen engagiert: NSDDB, NSRB. Im November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Sein Dekanamt, das er im April 1933 übernahm, legte er 1938 nieder, als die politischen Spielräume sich verengten. Danach war stv. Rektor ohne Einfluss unter Wilhelm Gundert. In der Nachkriegszeit baute er an führender Stelle das Fach in Hamburg wieder auf. 1952 wurde er emeritiert, las aber noch 10 Jahre weiter.

Eisfeld galt als Spezialist für das Bank- und Sparkassenwesen. Er erhielt 1956 von der Universität Köln die Ehrenpromotion und die Silberne Johann-Friedrich-Schär-Plakette durch die Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft.

• Curt Eisfeld: Aus fünfzig Jahren: Erinnerungen eines Betriebswirts 1902 - 1951, Göttingen 1973
• Peter Mantel: Betriebswirtschaftslehre und Nationalsozialismus: Eine institutionen- und personengeschichtliche Studie, Gabler 2009