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Germany
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Bruno Kuske
German economic historian

Bruno Kuske

The basics

Quick Facts

Intro
German economic historian
Gender
Male
Star sign
CancerCancer
Birth
29 June 1876, Dresden, Germany
Death
18 July 1964, Cologne, Germany (aged 88 years)
Age
88 years
Awards
Commander's Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany
 
The details (from wikipedia)

Biography

Bruno Kuske (* 29. Juni 1876 in Dresden; † 18. Juli 1964 in Köln) war ein deutscher Wirtschaftshistoriker und Wirtschaftsgeograph.

Leben und Wirken

Kuske besuchte nach Abschluss der Volksschule eine Präparandenanstalt und das Freiherrlich von Fletchersche Lehrerseminar. Im Jahr 1897 legte er die Volksschullehrerprüfung ab und war anschließend bis 1900 Lehrer. Da er seinen Abschluss mit Auszeichnung bestanden hatte, konnte er ein Studium aufnehmen. Er schrieb sich zuerst an der Handelshochschule Leipzig, dann aber an der dortigen Universität ein. Von 1900 bis 1903 studierte er Geschichte, Geographie, Völkerkunde, Nationalökonomie und Philosophie, mit anschließender Promotion bei Karl Bücher mit einer wirtschaftsgeschichtlichen Arbeit über „Das Schuldenwesen der deutschen Städte im Mittelalter“. Direkt im Anschluss wurde Kuske bis 1908 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Historischen Archiv der Stadt Köln. Dort war er vor allem mit einer Quellensammlung zur Kölner Wirtschaftsgeschichte beschäftigt. Im Jahr 1908 habilitierte er sich an der Handelshochschule Köln und hielt dort als Privatdozent Lehrveranstaltungen. Von 1912 bis 1919 wurde er hauptamtlich als Dozent angestellt, ab 1917 als Professor für Wirtschaftsgeschichte.

Im Ersten Weltkrieg war er Intendanturrat des Stellv. VIII. Armeekorps (Koblenz).

1919, als die Handelshochschule in die neu gegründete Universität aufging, wurde er als ordentlicher Professor für Wirtschaftsgeschichte und seit 1923 auch für Wirtschaftsgeographie an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät berufen. Die Fakultät wählte ihn für 1923–24 und 1939–40 zum Dekan, die Universität für 1931–32 zu ihrem Rektor. Daneben war er von 1920 bis 1933 auch Leiter des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchivs. In den 1920er Jahren gehörte Kuske zusammen mit Franz Petri zum Kreis der umstrittenen sogenannten „Westforschung“ an der Universität. In zahlreichen Vorträgen (auch im neuen Medium des Hörfunks), Ausstellungen und Publikationen wandte er sich an eine breite Öffentlichkeit.

Für einen Universitätsprofessor der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ungewöhnlich war Kuskes Mitgliedschaft in der SPD. 1933 wurde er deswegen auch von den nationalsozialistisch dominierten Behörden für fünf Monate vom Dienst suspendiert. Seine Tätigkeit beim Wirtschaftsarchiv musste er gänzlich aufgeben. 1944 wurde er verhaftet und musste einige Wochen im Konzentrationslager Deutz Zwangsarbeit leisten.

Zwischen 1933 und 1945 engagierte sich Kuske trotzdem intensiv für die im Dezember 1935 gegründete Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, die im Dienste der nationalsozialistischen Machthaber – insbesondere nach Kriegsbeginn – die Planung des „Reiches“ und der eroberten Gebiete im Osten und Westen Europas betrieb. Er war unter anderem Leiter der Kölner Hochschularbeitsgemeinschaft für Raumforschung. Ab 1942 beteiligte er sich maßgeblich an der „Germanischen Forschungsaufgabe“. Es handelte sich um ein Forschungsprogramm im Auftrage des Reichssicherheitshauptamtes der SS, das im Wesentlichen die Okkupierung von Teilen der Niederlande, Belgiens und Westfrankreichs wissenschaftliche legitimieren sollte. Mit dieser Zielsetzung konnte Kuske während des Krieges auch wieder in Massenmedien veröffentlichen. Seit September 1937 war er Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Im Oktober 1960 wurde er in der Kommission korrespondierendes Mitglied.

Im Jahr 1946 war er bis zur Auflösung der Rheinprovinz Leiter der Abteilung Wirtschaft beim Oberpräsidium in Düsseldorf. Im selben Jahr war Kuske zusammen mit Viktor Agartz und Hans Böckler Mitbegründer und Präsidiumsmitglied des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Im April 1946 gründete er zusammen mit dem Oberstadtdirektor Hermann Ostrop, dem Sozial- und Caritaswissenschaftler Heinrich Weber, und dem Soziologen Otto Neuloh die "Sozialforschungsstelle an der Universität Münster" in Dortmund. An der Sozialforschungsstelle wurde Kuske Leiter der "Abteilung für Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Raumforschung". Zwischen 1947 und 1952 war er Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung. Im März 1951 wurde er mit 75 Jahren emeritiert. 1954 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Kuske veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Monographien zur rheinischen und vor allem zur westfälischen Wirtschaftsgeschichte. Er verband dabei nicht selten wirtschaftsgeschichtliche und wirtschaftsgeographische Aspekte. Seine Publikationstätigkeit betraf insbesondere Quelleneditionen zur Kölner Wirtschaftsgeschichte. Zusammen mit Heinrich Weber und dem Politiker Otto Most veröffentlichte Bruno Kuske 1931 die zweibändige “Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen”, die eine zusammenfassende Darstellung des damaligen Standes und der Entwicklung des rheinisch-westfälischen Wirtschaftslebens brachte.

Kuske starb 1964 im Alter von 88 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Friedhof Melaten (Flur 41).

Schriften (Auswahl)

  • Der Raum als Forschungsaufgabe. In: Raumforschung und Raumordnung. 1942, S. 323–327.
  • Wirtschaftsentwicklung Westfalens in Leistung und Verflechtung mit den Nachbarländern bis zum 18. Jahrhundert. Mit einem Ausblick auf die Entwicklung bis zur Gegenwart und dem wirtschaftsgeschichtlichen Schrifttum. Münster 1943
  • Quellen zur Geschichte des Kölner Handels und Verkehrs im Mittelalter. 4 Bde. (1917–1923). Nachdruck, Düsseldorf, o. J.
  • Zur Problematik der wirtschaftswissenschaftlichen Raumforschung. Köln 1954
  • Köln. Zur Geltung der Stadt, ihrer Waren und Maßstäbe in älterer Zeit (12. – 18. Jahrhundert). In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins e. V., Köln 1935. Band 17, S. 81 ff.

Literatur

  • zusammen mit Otto Most und Heinrich Weber (Hrsg.): Wirtschaftskunde für Rheinland und Westfalen (unter Förderung der Provinzialverbände der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen). Berlin: Hobbing 1931
  • Marc Engels: Die „Wirtschaftsgemeinschaft des Westlandes“. Bruno Kuske und die wirtschaftswissenschaftliche Westforschung zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik. Shaker, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6642-4 (Rezensionen).
  • Marc Engels: Medien als Ressource. Der Kölner Wirtschaftsraumforscher Bruno Kuske und die Medialisierung der Wissenschaft 1919–1955. In: Geschichte im Westen. Halbjahres-Zeitschrift für Landes- und Zeitgeschichte. Jahrgang 23, 2008, S. 69–88.
  • Bernd Haunfelder: Bruno Kuske. In: Nordrhein-Westfalen. Land und Leute. Ein biographisches Handbuch. Düsseldorf 2006, S. 279
  • Walther Herrmann: Kuske, Bruno. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 339 f. (Digitalisat).
  • Hermann Kellenbenz: Nachruf Bruno Kuske. Das wirtschafts- und sozialgeschichtliche Werk Bruno Kuskes. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 52, 1965, S. 126–144.
  • Birgit Kletzin: Europa aus Rasse und Raum. Die nationalsozialistische Idee der „Neuen Ordnung“. 2. Auflage. Lit, Münster 2002, ISBN 3-8258-4993-7, S. 45ff., 113.

Anmerkungen

  1. Kuske bei rheinische-geschichte.lvr.de (Mit Porträtfoto)
  2. in der DB@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutsche-biographie.de ( Webarchiven
The contents of this page are sourced from Wikipedia article on 10 Apr 2020. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
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