August von Werder
Quick Facts
Biography
August von Werder (* 7. Mai 1819 in Hetjershausen; † 12. November 1882) war ein deutscher Orgelbauer des 19. Jahrhunderts.
Leben und Werk
Heinrich Christoph August von Werder entstammte möglicherweise dem Adelsgeschlecht der von Werder. Er wuchs in Elliehausen bei seinem Vater Friedrich Werder in Hetjershausen auf, wo er bis 1837 wohnte. (Justus) Friedrich Werder (* 11. Februar 1783 in Bördel; † 27. Januar in Elliehausen) war in Hetjershausen und Elliehausen Lehrer und ist als Orgelbauer von 1823 bis 1847 nachweisbar. August von Werder war kein gelernter Orgelbauer, sondern lernte vor 1834 das Tischlerhandwerk bei dem Tischler Johann Christoph Albrecht in Elliehausen, der auch Orgelreparaturen durchführte. Anschließend arbeitete er für kurze Zeit in Hannover in der Klavierfabrik Helmholtz und einer Orgelwerkstatt, ebenfalls noch vor 1834. Von 1837 bis 1845 wohnte er in Elliehausen. Nach einem Verbleib in Northeim vom 28. August 1845 bis 1848 ließ er sich ab 1850 endgültig in Höckelheim als Orgelbauer nieder. Vor dem Juli 1860 verlor er durch einen Brand Baumaterial. Er schuf einmanualige Orgeln, die traditionell konzipiert waren.
Werkliste (Auswahl)
In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal und ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal, die arabische Zahl in der vorletzten Spalte die Anzahl der klingenden Register. Bedeutende erhaltene historische Gehäuse (mit modernen Orgeln) werden durch Kursivierung angezeigt.
Jahr | Ort | Kirche | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
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1838 | Göttingen | Armen-Arbeitsanstalt, Angerstraße | I | 7 | seine erste Orgel; nicht erhalten | |
1840 | Holzerode | Ev.-ref. Kirche | I/P | 11 | weitgehend erhalten | |
1841 | Spanbeck | nicht erhalten | ||||
1843 | Bodensee (Landkreis Göttingen) | St. Matthäus | ||||
1843 | Wöllmarshausen | Ev.-luth. Kirche | I/P | 9 | 1974–1976 durch Albert Frerichs restauriert | |
1844 | Obernjesa | Marienkirche | I/P | 11 | mit Holzregistern aus Eiche und Birnbaum; weitgehend erhalten, 1976 durch Martin Haspelmath restauriert | |
1846 | Roringen | St.-Martins-Kirche | I/P | 11 | 1999 verbrannt | |
1848 | Bremke (Gleichen) | Ev.-luth. Kirche | I/P | 11 | einige Register im Neubau von Albrecht Frerichs (1968) integriert | |
1849 | Settmarshausen | Ev.-luth. Kirche | I/P | 11 | unter Verwendung älterer Orgelteile; 2005 Restaurierung durch Orgelbau Krawinkel | |
1850 | Esebeck | St. Pankratius | I/P | 11 | zum großen Teil erhalten | |
1850 | Höckelheim | Ev.-luth. Kirche St. Marien | ||||
1852 | Berka | St.-Martini-Kirche | I/P | 10 | 1996 Restaurierung durch Werner Bosch Orgelbau; vollständig erhalten | |
1853 | Gillersheim | Ev.-luth. Kirche | I/P | 13 | 1912 durch Neubau von P. Furtwängler & Hammer hinter dem historischen Gehäuse ersetzt; 1978 Neubau von Martin Haspelmath; Gehäuse erhalten | |
1857 | Großenrode | St. Johannis | I/P | 1963/64 durch Neubau von Paul Ott ersetzt (II/P/21); 4 Register, Windladen und Spieltraktur erhalten | ||
1862 | Wulften am Harz | St.-Aegidienkirche |
Literatur
- Karl Heinz Bielefeld, Uwe Pape: Friedrich Werder – August von Werder. Orgelbauer in Elliehausen und Höckelheim. (= Norddeutsche Orgelbauer und ihre Werke, Band 10). Pape, Berlin 2017, ISBN 978-3-921140-20-8.
- Karl Heinz Bielefeld: Orgeln und Orgelbauer in Göttingen. Pape Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-921140-75-8.
- Winfried Topp, Uwe Pape: Norddeutsche Orgelbauer und ihre Werke 2: Peter Tappe / Martin Haspelmath. Pape Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-921140-57-9.
- Harald Vogel, Günter Lade, Nicola Borger-Keweloh: Orgeln in Niedersachsen. Hauschild, Bremen 1997, ISBN 3-931785-50-5.