Wilhelm Wöste
Quick Facts
Biography
Wilhelm Wöste (* 3. Oktober 1911 in Löningen; † 15. September 1993 in Münster) war katholischer Theologe, Weihbischof in Münster, Lobbyist und Vertreter des sozial orientierten Katholizismus.
Leben
Wilhelm Wöste entstammte einer Oldenburger Bauernfamilie. Nach dem Abitur 1931 in Cloppenburg studierte er in Münster und Freiburg Theologie. In Freiburg wurde er aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung Rheno-Palatia im KV. Am 19. Dezember 1936 empfing Wöste im Dom zu Münster die Priesterweihe. Er führte als Wehrmachtspfarrer sowie als Lazarett- und Standortspfarrer in Rennes (Frankreich) Kapitulationsverhandlungen mit den Amerikanern für die 416. Infanterie-Division, der er angehörte.
Von 1950 bis 1969 war Wöste Präses der KAB in Münster und Köln.
Ab 1969 vertrat Wöste als Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe in Bonn die Interessen des Katholizismus bei der Bundesregierung, bis er am 6. November 1976 von Papst Paul VI. zum Weihbischof in Münster und Titularbischof von Thignica ernannt wurde. Die Bischofsweihe spendete ihm am 9. Januar 1977 der Bischof von Münster Heinrich Tenhumberg; Mitkonsekratoren waren die Münsteraner Weihbischöfe Laurenz Böggering und Max Georg Freiherr von Twickel. In der Deutschen Bischofskonferenz wurde Wöste Vorsitzender der Arbeitsgruppe Asyl und setzte sich – auch nach seiner Emeritierung – für die Eingliederung von Asylbewerbern ein.
Am 20. Dezember 1986 nahm Papst Johannes Paul II. Wöstes altersbedingtes Rücktrittsgesuch an.
Ehrungen
- 1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1977: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik
- 1979: Großoffizier des Verdienstordens der Republik Italien
Literatur
- Günther Mees: Wilhelm Wöste. Ein Mann für jede Gegenwart. In: Ders: Menschen mit Profil. Wegbereiter für die Gegenwart aus dem Bistum Münster. Butzon und Bercker, Kevelaer 1990, ISBN 3-7666-9703-X, S. 33–41.
- Ruprecht van de Weyer: Wilhelm Wöste. In: Siegfried Koß, Wolfgang Löhr (Hrsg.): Biographisches Lexikon des KV. 5. Teil (= Revocatio historiae. Band 6). SH-Verlag, Schernfeld 1998, ISBN 3-89498-055-9, S. 129ff.