Wilhelm Bartman
Quick Facts
Biography
Wilhelm Franz Aloys Joseph Bartman (* 27. Juni 1798 in Köln; † 8. Februar 1885 ebenda) war ein Kölner Kaufmann und Unternehmer.
Leben
Er war das siebte Kind des Kölner Kaufmanns Franz Joseph Bartmann und dessen Frau Maria Elisabeth Lyversberg, der Schwester des Kölner Tabakgroßhändlers und Kunstsammlers Jacob Lyversberg. Sein Großvater war der Kölner Rechtsgelehrte und Hochschullehrer Theodor Burchard Bartman, der 1752 für seine Familie das ehemalige Palais Bartmann am Hofe 20/22 in Köln hatte bauen lassen.
Wie seine älteren Brüder Hermann-Joseph und Christian wurde Wilhelm Kaufmann. Nach dem Tode seines Onkels Jacob Lyversberg übernahm er um 1840 dessen Tabak- und Weinhandelsgeschäft und verlegte es unter dem Namen Bartman-Lyversberg in sein Elternhaus Heumarkt 76.
Er gehörte zu den vermögenden Kölner Bürgern, blieb aber unverheiratet und betätigte sich ehrenamtlich für das Wohl seiner Stadt. 1842 wurde er in den ersten Vorstand des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln gewählt.
Aufgrund des frühen Todes seines jüngeren Bruders Everhard 1842, dessen Frau bereits ein Jahr zuvor gestorben war, übernahm er die Vormundschaft für dessen zwischen 2 1/2 und 5 1/2 Jahre alten Kinder Elise, Joseph und Franz und konnte Luise Hensel als deren Erzieherin und Haushälterin gewinnen. Sie zog am 30. November 1842 an den Heumarkt 76 und wohnte dort bis Ende 1849. Auch danach blieb sie der Familie im Briefwechsel und regelmäßigen gegenseitigen Besuchen als „mütterliche Freundin“ und „alte Pflegemutter“ verbunden und pflegte Wilhelm während einer schweren Krankheit 1859.
Nach seinem Tod 1885 wurde das Geschäft zunächst von seinem Neffen Joseph einige Jahre weitergeführt. Später erwarb die Weinhandlung der Gebrüder Damian aus Ahrweiler das Haus am Heumarkt, das inzwischen die Nummer 52 hatte, und richteten dort die Gaststätte „Weinstuben Bartmanshaus“ ein.
Literatur
- Bartmann, Karl: Zur Geschichte der Familie Bartmann aus Herbern, Wuppertal 1992 (unveröffentlichtes Manuskript)
- Binder, F.: Luise Hensel. ein Lebensbild, Herder, Freiburg/Br., 1885
- Krudewig, J.: Kölner Weinhandel und Weinstuben, Deutscher Verlag 1928
- Vogts, H.: Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, Creutzer, Köln 1934