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Werner Magnus
Deutscher Botaniker (1876-1942)

Werner Magnus

The basics

Quick Facts

Intro
Deutscher Botaniker (1876-1942)
Places
Work field
Gender
Male
Birth
Place of birth
Berlin, Margraviate of Brandenburg
Death
Age
66 years
The details (from wikipedia)

Biography

Werner Magnus (* 22. Dezember 1876 in Berlin; † 3. August 1942 ebenda) war ein deutscher Botaniker.

Leben

Werner Magnus war der Sohn von Rudolf Isidor Magnus und dessen Ehefrau Anna, geborene Dahlheim. Der Fabrikant und Vorsitzende des Gemeindevorstandes der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Meyer Magnus (1805–1883) war sein Großvater. Der Botaniker Paul Wilhelm Magnus war sein Onkel.

Werner Magnus studierte Botanik, wurde zum Dr. phil. promoviert und habilitierte sich 1903 an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin. Seit 1906 lehrte er auch als Privatdozent an der Universität Berlin. 1914 gehörte er zu den Unterzeichnern der Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches. 1921 wurde er zum nichtbeamteten a.o. Professor der Botanik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin ernannt.

Am 13. Dezember 1913 wurde Werner Magnus zum Mitglied (Matrikel-Nr. 3358) der Leopoldina gewählt. Am 30. November 1938 wurde die Mitgliedschaft aufgrund seiner jüdischen Herkunft gelöscht. 1918 gehörte Magnus kurzzeitig der nationalliberalen Deutschen Volkspartei an.

Magnus war evangelischer Konfession, was ihn jedoch nicht davor bewahrte, dass ihm nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 als „Volljude“ die Lehrbefugnis entzogen wurde.

Werner Magnus verbrachte seinen Urlaub häufig in Oberhof und ließ für sich und seine Frau Lucie Charlotte Magnus, geborene Wiener, die damals zu den besten Golferinnen Deutschlands gehörte, in den Jahren 1923/24 in Oberhof unmittelbar am Rande des Golfplatzes („Herzoglicher Golfclub Oberhof“) ein „Sommerhaus“ erbauen. Im September 1939 wurde Werner Magnus (dem „Juden Magnus“) der Aufenthalt in Oberhof durch Oberhofs Bürgermeister (zugleichOrtsgruppenleiter der NSDAP) gekündigt.

Als man ihn zur Deportation abholen wollte, beging Werner Magnus am 3. August 1942 Suizid.

Er war zeitlebens mit dem Baumschulenbesitzer Hellmut Späth befreundet, der 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde.

Werner Magnus wurde seinem Wunsch entsprechend in einem Grab auf der Grabstätte der Großeltern auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee bestattet. An seiner Beisetzung nahmen drei Personen teil. Das von Hermann von der Hude und Julius Hennicke entworfene monumentale Grabdenkmal ist heute noch erhalten.

Schriften

  • Studien an der endotrophen Mycorrhiza von Neottia nidus avis L. Inaugural-Dissertation, Universität Bonn, Borntraeger, Leipzig 1900
  • Über die Formbildung der Hutpilze. Friedländer, Berlin 1906 (Digitalisat)
  • mit Hans Friedenthal: Ein experimenteller Nachweis natürlicher Verwandtschaft bei Pflanzen. In: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, 24, 1906, S. 601–607 (Digitalisat)
  • Die atypische Embryonalentwicklung der Podostemaceen. In: Flora oder Allgemeine Botanische Zeitung, 105, 3, 1913, S. 275–336 (Digitalisat)
  • Die Entstehung der Pflanzengallen verursacht durch Hymenopteren. Fischer, Jena 1914

Literatur

  • Jacob Jacobson: Die Judenbürgerbücher der Stadt Berlin 1809–1851. Mit Ergänzungen für die Jahre 1791–1809. De Gruyter 1962, ISBN 3-11-000448-8, S. 237–238
  • Sven Kinas: Opfer des Nationalsozialismus unter den Wissenschaftlern der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. In: Michael Grüttner u. a.: Geschichte der Universität Unter den Linden. Band 2: Die Berliner Universität zwischen den Weltkriegen 1918–1945, herausgegeben von Heinz-Elmar Tenorth, Akademie-Verlag, Berlin 2012, S. 563.
  • Albert Wangerin (Hrsg.): Leopoldina. Amtliches Organ der Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. 49. Heft. In Kommission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1913, S. 105 (archive.org). 
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