Wedego von Wedel
Quick Facts
Biography
Wedego Graf von Wedel (* 18. August 1899; † 30. Januar 1945 in Seegenfelde, Landkreis Friedeberg Nm.) war ein deutscher Verwaltungsbeamter.
Leben
Wedego von Wedel war Sohn des Obersten a. D. und Gutsbesitzers Benno von Wedel (1847–1902) und der Elsbeth geb. von Dewitz-Zachow (1870–1945). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wernigerode nahm er am Ersten Weltkrieg teil und studierte einige Semester an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1919 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg und 1920 Erstchargierter des Corps Borussia Bonn.
Im Anschluss an eine in Schönrade (von Wedemeyer) und Megow (von Heyden-Linden) absolvierte Landwirtschaftslehre übernahm er 1922 das seit dem Mittelalter in Familienbesitz befindliche, etwa 950 Hektar große Rittergut Gerzlow im Landkreis Soldin in der Neumark. 1925 wurde er durch seinen kinderlosen Onkel Edgard Graf von Wedel adoptiert und dadurch 1926 zusätzlich Besitzer des etwa 960 Hektar umfassenden, ebenfalls im Landkreis Soldin liegenden Rittergutes Rehfeld. Edgard von Wedel (1848–1943), Kammerherr bei der Kaiserin Friedrich und später Zeremonienmeister bei Wilhelm II., hatte dort ein „märkisches Trianon“ errichtet.
Wedego von Wedel trat 1928 der NSDAP bei, weil er glaubte, „in der nationalsozialistischen Bewegung das Mittel für die Wiedergenesung des Vaterlandes gefunden zu haben“. 1933 wurde er Mitglied des Preußischen Staatsrats und 1934 Generallandschaftsdirektor der Neumark. Eine Wiederwahl lehnte er 1938 ab.
Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er, bis er 1942 unabkömmlich gestellt wurde, in Polen, Frankreich und Russland. 1942 wurde er als Major und Kommandeur einer Aufklärungseinheit für einen Ausbruch aus dem Kessel von Demjansk mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 30. Januar 1945 wurde er von sowjetischem Militär nach einem Verhör im Nachbarort Seegenfelde erschossen.
In seiner Ehe mit Ottonie geb. von Wedel (1902–1994), einer Tochter des Landschaftsdirektors Carl von Wedel-Vehlingsdorf und der Adelheid von Diest, hatte er fünf Kinder.
Literatur
- G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 274.
- Wolf Christian von Wedel Parlow: Ostelbischer Adel im Nationalsozialismus. Familienerinnerungen am Beispiel der Wedel. Göttingen 2017.