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Germany
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Walter Bischof
German sculptor

Walter Bischof

The basics

Quick Facts

Intro
German sculptor
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Kuks, Trutnov District, Hradec Králové Region, Czech Republic
Place of death
Lostau, Möser, Jerichower Land, Saxony-Anhalt
Age
48 years
Walter Bischof
The details (from wikipedia)

Biography

Walter Bischof (* 2. September 1919 in Kukus (Böhmen); † 12. Februar 1968 in Lostau) war ein in Magdeburg tätiger Künstler. Seine Schwerpunkte lagen auf der Glasgestaltung und der Bildhauerei.

Leben

Walter Bischof entstammte einer seit Generationen bestehenden Glasveredler-Familie. Er wuchs als älterer Sohn des angesehenen Glasgraveurs August Bischof und seiner Ehefrau Juliana Pauline Jank in Steinschönau (Böhmen) auf, einem Ort der sich bereits im 16. Jahrhundert zu einem Zentrum der Glasveredelung entwickelte. Wie auch sein jüngerer Bruder Kurt Bischof erlernte Walter Bischof den Beruf eines Glasgraveurs 1933–1935 an der Staatlichen Glasfachschule in Steinschönau (Böhmen). Zunächst arbeitete er im Beruf bis er schließlich 1935 als Meisterschüler in Haida (Böhmen) angenommen wurde. In den Kriegsjahren 1939–1945 leistete Bischof als Angehöriger der deutschen Wehrmacht Kriegsdienst, bekam allerdings 1943/44 die Möglichkeit als Rekonvaleszent nach einem Lazarettaufenthalt, Bildhauerei bei Hermann Scheuernstuhl in Hannover zu studieren. Nach Kriegsende kam Bischof in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er noch im gleichen Jahr entlassen wurde. Sofort machte er sich auf den Weg nach Magdeburg, um seine Verlobte Erika Weiße, die er während seiner Stationierung in Magdeburg kennenlernte, am 1. Weihnachtsfeiertag 1945 zu heiraten. Seinen Wohnsitz hatte er fortan in Magdeburg.

Haus Alt Fermersleben 63, Aufnahme 2012

Nachdem sich Bischof eine eigene Werkstatt in Magdeburg aufgebaut hatte, gründete er u.a. zusammen mit Ewald Blankenburg und Werner Frischmuth 1948 die Künstlergruppe dalbe, zu deren Gästen bei der Gründung auch Katharina Heise gehörte. Neben selbstständiger Arbeit war er 1948–1953 auch als Dozent an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg tätig, um die dortige Glasklasse aufzubauen, deren Leitung er bis 1953 innehatte. Um 1950 lebte er an der Adresse Alt Fermersleben 63 im Magdeburger Stadtteil Fermersleben. Von 1954 bis 1957 war Bischof als Gründungsmitglied einer Produktionsgenossenschaft von Kunsthandwerkern tätig, die nach Tilman Riemenschneider benannt war. Anschließend trat er 1957–1960 eine Stelle als Lehrer für Kunsterziehung und Werken an der Heinrich-Heine-Schule in Magdeburg Buckau an. Ab 1960 arbeitete Bischof freiberuflich vor allem an der Ausführung baugebundener Kunst und richtete sich schließlich 1961 ein Atelier in Frohse bei Schönebeck (Elbe) ein.

Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb er 1968 an einer Lungenentzündung in der Lungenklinik Lostau bei Magdeburg.

Werke

Baugebundene Arbeiten

  • "Die sieben Künste" (Farbglasfenster); 1950 bzw. 1951; dargestellt sind sieben Köpfe und typische Details der einzelnen Künste; Glas (farbig), Antikglas (teilweise mehrschichtig), Überfangglas abschattiert, Bleiverglasung, teilweise Schliff; Magdeburg, SKL-Gelände, Eingangsbereich (Treppenhausfenster) – nach 1990 unter Denkmalschutz gestellt.
  • "Gärtner mit Pflanzen und Blumen" (Farbglasfenster); 1949; Antikglas (farbig), Bleiverglasung, halbrund; Gräben, ASB Pflegeheim Dahlen, Dorfstraße 1, Oberlicht über dem Eingang.
  • "Arbeiter mit Vorschlaghammer" (Keramikrelief); ca. 1949; Keramik, Relief; Magdeburg, Ratswaage-Hotel, Julius-Bremer-Straße 6, Verbleib unbekannt.
  • "Wetterhahn" (Plastik); ca. 1950; Kupferblech; Burgstall, Verbleib unbekannt.
  • "Schönebecker Motive" (Farbglasfenster); 1951/52; 16 farbige Felder; Glas (farbig), Bleiverglasung; Schönebeck/Elbe, Kreispoliklinik, Verbleib unbekannt.
  • "Darstellungen aus der UdSSR" (Fenster); 1953; im Zentrum runde Kristallglasplatte (Durchmesser 1,20 m) mit Porträt Lenins und Stalins (wurde später ersetzt); Kristallglas, Flachglas, Schliff, Gravur (Hochschnitt); Berlin, Botschaft der russischen Föderation, Unter den Linden 63-65, Foyerfenster im Seitenflügel.
  • "Lebensfreude" (Farbglasfenster); 1954; figürliche Darstellung, Pflanzen, Ornament; Antikglas (farbig), Bleiverglasung, Schliff; Foyerfenster, 3-teilig; Haldensleben, Sana Ohre-Klinikum, Kiefholzstraße 27, 1992 ausgebaut und eingelagert.
  • "Schilf und andere Wasserpflanzen" (Schaufensterbegrenzungen); 1956; Rohglastafel, Flachglas, Gravur (Tiefschnitt), Kollektivarbeit, 4 Stück; Magdeburg, Ernst-Reuter-Allee, Verbleib unbekannt.
  • "10 Jahre DDR – Errungenschaften des Aufbaus" (Farbglasfenster); 1959; Antikglas, Überfangglas, Bleiverglasung, Schliff; Treppenhausfenster über 4 Etagen; Magdeburg, Anbau Ratswaage-Hotel, Julius-Bremer-Straße 6; 2001 restauriert.
  • Gedenktafel "Ruhm und Ehre" (Relief); 1959; Faust mit Fahne und Text – Erinnerung an die Ermordung von 10 Magdeburger Sozialisten am 9. April 1919; Bronze; Magdeburg, Justizzentrum Eike von Repgow (frühere Hauptpost), Breiter Weg 203-206, gegenüber dem Hundertwasserhaus, Außenfassade Mitte.
Gedenktafel Ruhm und Ehre
  • "Landwirtschaft und Industrie" (Farbglasfenster); 1960/61; Darstellungen aus Industrie und Landwirtschaft der Umgebung; Antikglas (farbig), Ornamentglas (farbig), Bleiverglasung; 2 Fenster in getrennten Treppenaufgängen; Lichterfelde (Altmark), ehem. POS Lichterfelde, jetzt Privatbesitz, teilweise zerstört.
  • "Schüler gratulieren ihrer Patenbrigade im Niederschachtofenwerk Calbe" (Wandmosaik); 1961/62; Glas (farbig), Beton, Glasmosaik in Beton; Kollektivarbeit mit Hans-Arthur Spieß (Druxberge); Calbe/Saale, Grund- und Sekundarschule "Gotthold Ephraim Lessing" (Foyer), Lessingstraße 28.
  • "Christus" (Wandbild, Glasmosaik); 1960/61; Christus mit erhobener Hand; Glas (farbig), Blattgold, Mischtechnik; Unseburg (Bördekreis), Katholische Kirche, 2012 säkularisiert und in Privatbesitz.
  • "Muttereiche" (Gedenkstein); 1960/61; Symbol und Text zum Gedenken an den Treffpunkt von Magdeburger Sozialdemokraten während der Sozialistengesetze 1878-90; Bronze, Drahtgrafik, Schrift auf 2 m großem Naturstein; Biederitzer Busch (Ortsgrenze von Magdeburg/Jerichower Land), neben der Eisenbahnbrücke, Text und Symbol größtenteils zerstört.
  • "Darstellung von Besonderheiten aus der Natur der Umgebung" (Farbglasfenster); 1963; Glas (farbig), Antikglas, Bleiverglasung; 2 Fenster in getrennten Treppenaufgängen; Heimburg (Harz), ehem. POS "Juri Gagarin", teilweise zerstört.
  • "Darstellungen zur Stadt Arneburg" (Fenster); 1964; Ornamentglas, Flaschenböden, Bleiverglasung, Klebetechnik; 1986 restauriert, Entwurfsteil im Privatbesitz; Arneburg (Altmark), Burggaststätte, Burgstraße 14a.
  • "Landwirtschaft ist Wissen von Biologie, Chemie, Technik und Kultur" (Farbglasfenster); 1965; farbige symbolische Darstellungen zum Thema; Antikglas, Ornamentglas, Bleiverglasung, Schliff, Gelbätze; Treppenhausfenster über zwei Etagen, 2004 restauriert; Haldensleben, Landwirtschaftliche Fachschule Haldensleben, Marienkirchplatz 2.
  • Glaswand; 1965; farbige Symbol-Gestaltung; Ornamentglas, Glaselemente, Bleiverglasung; Seehausen (Altmark) Diakoniekrankenhaus "Dr. Albert Steinert", Lindenstraße 32, Andachtsraum (Foyer).
  • "20. Jahrestag der Vereinigung von KPD und SPD" (Gedenktafel); 1966; Abbildung SED-Emblem und Text; Bronze, Draht, Relief; Magdeburg, Alt Salbke 50, ehemaliges Kulturhaus VEB "Fahlberg List", Verbleib unbekannt.
  • 20. Jahrestag der Vereinigung von KPD und SPD (Gedenktafel); 1966; Abbildung SED-Emblem und Text; Bronze, Relief, Magdeburg, ehemaliges Theater der Freundschaft (Kino), Braunschweiger Straße 25, Verbleib unbekannt.
  • "Die vier Elemente" (Farbglasfenster); 1966/67; Antikglas, Ornamentglas, Bleiverglasung, Schliff, Gelbätze; Magdeburg, privates Wohnhaus der Familie Rose, Mahrenholzstraße 5 in Magdeburg-Fermersleben.
  • "Italienische Landschaft" (Türfenster); 1967/68; Flachglas, Gravur (Hochschnitt); 2 Türscheiben, unvollendetes letztes Werk; Reste vorhanden in Privatbesitz.
  • "Stehender Mann, der aus den Händen Wasser rinnen lässt" (Wandbild); Jahr unbekannt; Glas, Draht, Drahtgrafik; Kollektivarbeit mit Paul Wiegand (Magdeburg); Staßfurt, Objekt der Wasserwirtschaft.
  • Farbglasfenster; Jahr unbekannt, figürliche Darstellungen biblischer Motive eingearbeitet in geometrische Bleiverglasung, sechs Chorfenster, Glas (farbig), Bleiverglasung, Schliff, Schwarzlotmalerei, Sankt-Johann-Baptist-Kirche, Repkowstraße 2, Magdeburg-Salbke.
  • "Bördetrachten" (Glasfenster); Jahr unbekannt; Figuren in Bördetrachten auf 3 Etagen; Antikglas, Glasmalerei; Kollektivarbeit der PGH "T. Riemenschneider"; Magdeburg, Wohnhaus Hartstraße 2, Treppenhaus-Fenster; zum Teil erhalten.
  • Trennwand (Farbglasfenster); Jahr unbekannt; Bleiverglasung, Mischtechnik; Schönebeck/Elbe, Kindergarten, Verbleib unbekannt.
  • "Mühlen" (Glasfenster, Türgestaltung); Jahr unbekannt; Mühlen aus der Geschichte einer Mühlenbesitzerfamilie, 6-teilig; Flachglas, Schliff; Verbleib unbekannt.
  • Gedenktafel für Paul Illhard (Relief); Jahr unbekannt; Bronze; Schönebeck/Elbe, Burgstraße, Verbleib unbekannt.
  • "Tanzszenen Till Eulenspiegel" (Wandfries); Jahr unbekannt; Keramik, Model-Relief, mehrteilig; Kollektivarbeit mit Günter Pilling; Magdeburg, Breiter Weg, ehemalige Gaststätte "Wernesgrüner", Verbleib unbekannt, Modelplatten im Privatbesitz erhalten.

Nichtbaugebundene Arbeiten

  • "Aufbau" oder "Eisenmann" (Plastik); 1946; Stahl, Brennschneid- und Schmiedearbeit; Magdeburg, Privatbesitz.
"Aufbau" oder "Eisenmann" des Künstlers Walter Bischof
  • "Büste Karl Marx" (Plastik); 1948; Gipsform vorhanden; Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Büste Friedrich Engels" (Plastik); 1948; Gipsform vorhanden; Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Gassenpfeifer" (Plastik); 1948; Zement; durch Wettereinflüsse zerstört.
  • "Jugend" (Plastik); 1948; Ton; 2007 restauriert; Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Liebespaar" (Plastik); 1948; Gips (getönt); Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Kleine Stehende" oder "Schwimmerin" (Plastik); 1948; Gips (getönt); Verbleib unbekannt.
  • "Schachfiguren und Schachbrett"; 1950; Kristallglas, Glas (schwarz), Gravur (Hochschnitt); Schachbrett mit weißen und grünen Feldern in Kassette mit Schüben, Vorstudie aus Holz vorhanden; Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Abbildung dreier Frauentorsi" (Vase); 1952; manganfarbiges Hohlglas, Gravur (Hochschnitt), Rand unfertig, Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Aeskulapstab" (Glasrelief); ca.1952; Flachglas (schwarz), Gravur (Hochschnitt); Magdeburg, Privatbesitz.
  • "Vollplastische Darstellung des Corpus Christi" (Plastik); 1955; massives Kristallglas, montiert auf Stahlkreuz; z.Z. Magdeburg, Privatbesitz als Dauerleihgabe der Katholischen Kirche, Dessau Süd.
  • "Sportpreis" (Bronzerelief); Jahr unbekannt; Friedensfahrt-Mannschaft; Bronze auf Holz; Kollektivarbeit; Magdeburg, Modell im Privatbesitz.
  • "SED-Emblem" (Glaspokal); Jahr unbekannt; Geschenk der SED-Bezirksleitung Magdeburg an Walter Ulbricht; Glas, Gravur (Tiefschnitt); Magdeburg, Kulturhistorisches Museum, Otto-von-Guericke-Straße 68-73, Fundus.
  • "Porträt Ernst Thälmann" (Glasrelief); Jahr unbekannt; Kristallglas, Flachglas, Gravur (Tiefschnitt).
  • "Wilhelm Pieck" (Glasrelief); Jahr unbekannt; Porträt Wilhelm Pieck und Schrifttafel mit Widmung; Kristallglas, Flachglas, Gravur (Tiefschnitt).
  • "Pferdekopf" (Grabstein); Jahr und Ort unbekannt.
  • "Handgießer mit Gießpfanne" (Kleinplastik); Jahr unbekannt; Bronze, Guss; Kollektivarbeit, Geschenk des MAW (Magdeburg).
  • "Porträt Ernst Thälmann" (Kristallplaketten); Jahr unbekannt; Geschenke der SED Bezirksleitung Magdeburg zu verschiedenen Anlässen; Kristallglas, Gravur (Tiefschnitt); Magdeburg.
  • "Porträt Edgar André" (Kristallplatte); Jahr unbekannt; Kristallglas, Gravur (Hochschnitt); Magdeburg.
  • "Porträt Wilhelm Pieck" (Plaketten); Jahr unbekannt; Geschenke der SED Bezirksleitung Magdeburg zu verschiedenen Anlässen; Gravur (Tiefschnitt); Magdeburg.
  • "Aktivistenporträts" u.a. Paul Sander (Kristallplatte); Jahr unbekannt; Hohlglas, Gravur; Magdeburg.

    Literatur

    • Reginald Richter, Glasgestaltung Magdeburg. Versuch einer Bilanz, hrsg. von der Landeshauptstadt Magdeburg, Stadtplanungsamt, Heft 92 (2002) – zur Person Walter Bischofs S. 16 und 26 PDF.
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