Volker Grub
Quick Facts
Biography
Volker Grub (* 19. September 1937 in Bermaringen) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter. Er ist ein Urenkel von Friedrich Grub.
Leben, Leistungen und Werk
Grub studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Freiburg im Breisgau und an der Freien Universität Berlin, wurde am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim zum Dr. oec. promoviert und ist seit 1965 selbstständiger Rechtsanwalt. Er begründete 1977 mit Ulrich Brugger die Sozietät Grub & Brugger Rechtsanwälte, heute Grub Brugger und Partner in Stuttgart.
Grub gehörte zu den Pionieren der Konkursrechtler, die die bis in die 1980er Jahre gängige Praxis der Stilllegung und Liquidation konkursreifer Betriebe durch eine „übertragende Sanierung“ ablösten, also die Fortführung betrieblicher Einheiten statt deren „Beerdigung“ betrieben, soweit das betriebswirtschaftlich möglich war. Insbesondere galt das etwa, wenn die Schieflage – wie häufig – Ursachen hatte, die beseitigbar waren, wie beispielsweise Managementfehler. Möglich machte das unter anderem das 1974 eingeführte Gesetz über die betriebliche Altersversorgung, das einen effektiven Arbeitnehmerschutz durch das Konkursausfallgeld (heute: Insolvenzgeld) einführte und damit zugleich einem unternehmerisch praktizierenden Verwalter Liquiditätsspielräume für eine Unternehmenssanierung eröffnete.
Er führte über 500 Verfahren, darunter die Markenunternehmen Bauknecht, Bleyle, Hahn+Kolb, Kreidler und Südmilch. Von 1991 bis 1996 war er Beirat der Treuhandanstalt Berlin/Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben sowie Mitglied des Expertenbeirats der Bundesregierung bei der Abfassung des neuen Insolvenzrechtes 1999. Er ist Verfasser zahlreicher Fachpublikationen zum Insolvenzrecht und Mitherausgeber der Zeitschrift „Deutsche Zeitschrift für Wirtschafts- und Insolvenzrecht“, Walter de Gruyter Verlag (DZWIR), seit 1998.
Ehrungen
Grub erhielt am 25. Januar 1996 die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg für herausragende Verdienste um die Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg und 1999 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Schriften
- Gütezeichen: de lege lata – de lege ferenda. Dissertation. Universität Hohenheim 1972, DNB 740983520.
- Das gerichtliche Vergleichsverfahren der Südmilch-AG. Eine Dokumentation. Brugger, Schöngeising 1998, ISBN 3-9805758-2-9.
- mit Heiner Grub, Ulrich Mailänder: Chronik der Familie Grub. Herausgeber Volker Grub. Scheufele, Stuttgart 2002, ISBN 3-923107-15-3.
- Die Thurn- und Taxissche Posthalterei in Knittlingen und Illingen. regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2011, ISBN 978-3-89735-653-5.
- Ludwig Friedrich Grub (1760–1818), Thurn und Taxisscher Hofrat. Ein Beitrag zur Geschichte des Hauses Thurn und Taxis in der napoleonischen Zeit.
- Reichsritter im Lautertal – Die Freiherren Speth von Schülzburg. regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2018, ISBN 978-3-95505-073-3.
- Von Welzheim nach Ludwigsburg – Auf Spurensuche zur Geschichte einer bürgerlichen Familie namens Fischer. regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2019, ISBN 978-3-95505-134-1.
- Maria Anna Miller, geborene Freiin Speth von Schülzburg – Ihr Leben und ihr Poesiealbum. regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2020, ISBN 978-3-95505-211-9.
- Johann Gottlieb Hauff – Ehrendenkmal für Fürst und Volk. Herausgeber Volker Grub und Jörg Johanssen. regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2020, ISBN 978-3-95505-202-7.