Victor Luntz
Quick Facts
Biography
Victor Luntz, (* 8. März 1840 Ybbs, Niederösterreich; † 12. Oktober 1903 Wien), war Architekt und Professor für Architektur in Wien.
Luntz war nach seinem Studium an der Technischen Hochschule an der Akademie der bildenden Künste Schüler der Erbauer der k.k. Hofoper an der Ringstraße, August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll, später wirkte er im Atelier Friedrich von Schmidts an der Erbauung des neuen Wiener Rathauses, ebenfalls an der Ringstraße, mit. 1862 wurde er mit dem Gundel-Preis ausgezeichnet.
1874 heiratete er Auguste Felicitas Wielemans, Tochter des Justizpalast-Architekten Alexander Wielemans, der damals auch in Schmidts Atelier arbeitete. 1885 wurde er Nachfolger von Heinrich von Ferstel (der in Wien u.a. Votivkirche, Museum für angewandte Kunst und Universitäts-Hauptgebäude, alle drei an der Ringstraße, entwarf) an einer Lehrkanzel der Technischen Hochschule. Von 1892 bis zu seinem Tod war er dann leitender Professor einer Spezialschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Nicht mit so prominenten Aufträgen betraut wie die genannten Architekten in seinem Umfeld, konnte Luntz im Fin de siècle die Franz-von-Assisi-Kirche an der Donau gestalten, die ihrer Monumentalität wegen bis heute einen wichtigen Teil der Skyline Wiens an der Donau bildet. Auf seiner Werkliste stehen weitere Kirchenbauten in Wien und umfassende Restaurierungs- und Ausbauarbeiten an den gotischen Sakralbauten Maria am Gestade und Minoritenkirche im Stadtzentrum.
Victor Luntz wohnte in der Josefstadt, dem 8. Wiener Gemeindebezirk, in der Florianigasse 39. Sein Grab, ursprünglich auf dem Sankt Marxer Friedhof, befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33E, Reihe 10, Grab 12).
Im Jahr 1920 wurde in Wien Brigittenau (20. Bezirk) die Luntzgasse nach ihm benannt.
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien, Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995 (ISBN 3-218-00546-9). S. 116 f.
- Victor Luntz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 370.