Ulrich A. Sante
Quick Facts
Biography
Ulrich Andreas Sante (* 26. Oktober 1957 in Ottawa) ist ein deutscher Diplomat. Er ist seit dem 27. August 2017 Botschafter in Singapur.
Leben
Als Sohn eines Diplomaten verbrachte Sante viele Jahre seiner Kindheit und Jugend im Ausland, zunächst in Kanada, dann in Russland, zuletzt in den Vereinigten Staaten. Nach dem Abitur in Bad Honnef und der Ableistung des Grundwehrdienstes studierte Sante Rechtswissenschaften und im Nebenfach Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, wo er 1984 sein Erstes Juristisches Staatsexamen ablegte. Seine Ausbildung als Rechtsreferendar verbrachte Sante am Oberlandesgericht in Celle und am Kammergericht in Berlin, wo er 1988 das Assessorexamen ablegte. 1989 wurde er von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn mit seiner Arbeit zum Thema „Verfassungsrechtlichen Aspekte eines vom Gesetzgeber angeordneten Ausstiegs aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie“ zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert.
Sante trat 1989 in den Diplomatischen Dienst. Nach Beendigung des Vorbereitungsdienstes führte ihn sein Weg 1990 zunächst in das Amerika-Referat des Auswärtigen Amtes, von dort 1991 an die Deutsche Botschaft in Asuncion, von wo aus er 1994 als stellvertretender Leiter der Ausbildung für den höheren Auswärtigen Dienst nach Bonn versetzt wurde. Von 1996 bis 1999 war Sante Ständiger Vertreter an der Deutschen Botschaft in Wilna, wo er maßgeblich an der Gründung der Deutsch-Litauischen Wirtschaftsvereinigung mitwirkte. 1999 wechselte er an die Deutsche Ständige Vertretung bei der Westeuropäischen Union (WEU) und im Jahre 2000 an die Deutsche Ständige Vertretung bei der Europäischen Union, wo er u.a. stellvertretender deutscher Sprecher im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK) war. Von 2002 bis 2006 war Sante im Auswärtigen Amt der Stellvertreter des Europäischen Korrespondenten, der dem Politischen Direktor zur Koordinierung aller Themen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU und der Weisungsgebung an die Deutsche Ständige Vertretung bei der EU in Brüssel zur Seite steht. Von 2006 bis 2009 leitete Sante als Pressesprecher die Presseabteilung der Deutschen Botschaft Washington, D.C. Von 2009 bis 2012 war Sante im Auswärtigen Amt in Berlin als Referatsleiter zuständig für die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union (GSVP). In seine. Verantwortung fiel in dieser Zeit die Vorbereitung der Initiative der Außenminister des Weimarer Dreiecks vom 26. / 27. April 2010 in Bonn zur Stärkung der zivil-militärischen Fähigkeiten der Europäischen Union. 2012 wurde Sante Gesandter und Ständiger Vertreter an der Deutschen Botschaft Madrid. Von 2014 bis 2017 war er Gesandter und stellvertretender Ständiger Vertreter an der Deutschen Ständigen Vertretung bei der Nordatlantik Vertragsorganisation (NATO) in Brüssel.
Sante ist bildender Künstler, seine bevorzugten Materialien sind Holz, Stein und Metall. Er hatte private und öffentliche Ausstellungen u. a. in Brüssel (2002, 2004, 2017), Dachau (2004), Düsseldorf (2004), Berlin (2006), Washington D. C. (2009) und Barcelona (2014).
Veröffentlichungen
- Verfassungsrechtliche Aspekte eines vom Gesetzgeber angeordneten Ausstiegs aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie, Reihe Europäische Hochschulschriften, Peter Lang Verlag, Frankfurt/M., Bern, New York, Paris, 1990
- Diplomat: Ulrich Sante, in Traumjobs: Wunsch und Wirklichkeit, Stefanie von Selchow, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2006
- Handlexikon der Europäischen Union, Autor diverser Artikel aus dem Bereich der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, NOMOS-Verlag, 2012