Theodor Curti
Quick Facts
Biography
Carl Theodor Curti (* 24. Dezember 1848 in Rapperswil; † 13. Dezember 1914 in Thun) war ein Schweizer Politiker.
Leben
Als Sohn eines Rechtsanwalts und Stadtschreibers geboren, studierte Curti nach dem Besuch der Lateinschule in Rapperswil und der Kantonschule in St. Gallen zuerst Medizin, später Rechtswissenschaften und Philosophie in Genf, Zürich und Würzburg. Während seines Studiums wurde er 1867 Gründungsmitglied der damaligen Verbindung und späteren Burschenschaft Adelphia Würzburg. Ab 1870 arbeitete er für die Frankfurter Zeitung, unter anderem als Kriegsberichterstatter im Elsaß. 1871 wurde er Redakteur der St. Galler Zeitung und war dann von 1873 bis 1879 politischer Redakteur der Frankfurter Zeitung. Wegen seines Kampfes für Pressefreiheit und Demokratie wurde er auf Veranlassung Bismarcks 1875 für zwei Monate inhaftiert, dann jedoch freigesprochen. 1879 war er an der Gründung der Zeitung Züricher Post beteiligt, deren Chefredakteur er bis 1894 war.
Von 1881 bis 1902 gehörte er für St. Gallen dem Schweizer Nationalrat an, ab 1890 auch als Abgeordneter Zürichs. Er galt als geistiger Führer des demokratischen linken Flügels der St. Galler Liberalen und gründete 1896 die Sozialpolitische Gruppe im Nationalrat, der er als Fraktionspräsident von 1896 bis 1902 vorstand. 1887 war er Mitgründer des Arbeiterbundes. Er gehörte dem Kantonrat von Zürich (1891–1894) und dem Großen Stadtrat von Zürich (1892–1894) an. Von 1894 bis 1902 war er für die Demokraten Regierungsrat des Kantons St. Gallen. Von 1898 bis 1900 war er Landammann. 1902 wurde er deutscher Staatsbürger und war bis 1914 Direktor der Frankfurter Zeitung.
Literatur
- Peter Gilg: Curti, Carl Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 443 f. (Digitalisat).
- Alois Stadler: Curti, Theodor. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 176–177.