Tanja Michalsky
Quick Facts
Biography
Tanja Michalsky (* 14. Oktober 1964 in Mülheim an der Ruhr) ist eine deutsche Kunsthistorikerin.
Leben und Werk
Michalsky studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Trier und München. 1995 wurde sie an der Universität München mit einer Arbeit zu den Grabmälern des Königshauses Anjou in Italien promoviert. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt am Main. In ihrer Habilitationsschrift Projektion und Imagination (2004) untersuchte Michalsky die mediale Ausdifferenzierung in der frühneuzeitlichen Landschaftsmalerei und Geographie der Niederlande. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Italian Academy for Advanced Studies in America der Columbia University in New York berief das Kunstgeschichtliche Institut der Universität Frankfurt am Main sie im Jahr 2004 zur Hochschuldozentin. Im Folgejahr erteilte ihr die Universität Düsseldorf die Venia legendi für Kunstgeschichte. Von April 2007 bis März 2015 war sie Inhaberin der Professur für Kunstwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sie war von 2012 bis 2014 Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs Das Wissen der Künste, das sich der spezifisch künstlerischen Wissensgenerierung widmet. Seit Oktober 2014 ist sie Direktorin an der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom und widmet sich wieder verstärkt der Kunst des Mittelalters insbesondere in Neapel und Süditalien.
Michalskys Forschungsschwerpunkte sind Memoria, Kartografie, Malerei und Kunsttheorie der Niederlande und Italiens in der Frühen Neuzeit, Visualisierungen des sozialen Raums, sowie das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft. Im Mittelpunkt steht das Interesse an der Aussagefähigkeit von Kunstwerken und Bildern, das auch ihre Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst und Film prägt.
2019 wurde Michalsky in die Academia Europaea gewählt.
Publikationen
- Memoria und Repräsentation. Die Grabmäler des Königshauses Anjou in Italien (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Bd. 157). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-35473-8 (= Dissertation).
- Projektion und Imagination. Die niederländische Landschaft der Frühen Neuzeit im Diskurs von Geographie und Malerei. Fink, Paderborn u. a. 2011, ISBN 978-3-7705-5043-2 (= Habilitationsschrift).
- Herausgebertätigkeit
- Medien der Macht. Kunst zur Zeit der Anjous in Italien. Akten der internationalen Tagung im Liebieghaus – Museum Alter Plastik, Frankfurt am Main, 21.–23. November 1997. Reimer, Berlin 2001, ISBN 3-496-01231-5.
- mit Thomas Hensel und Klaus Krüger: Das bewegte Bild. Kunst und Film. Fink, München u. a. 2006, ISBN 3-7705-4150-2.
- mit Gisela Engel und Felicitas Schmieder: Aufsicht – Ansicht – Einsicht. Neue Perspektiven auf die Kartographie an der Schwelle zur Frühen Neuzeit (= Frankfurter kulturwissenschaftliche Beiträge. Bd. 3). Trafo-Wissenschaftsverlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-89626-720-7.
- mit Alessandro Nova: Wind und Wetter. Die Ikonologie der Atmosphäre (= Studi e Ricerche. Vol. 5). Marsilio, Venedig 2009, ISBN 978-88-317-9925-6.
- mit Grit Heidemann: Ordnungen des sozialen Raumes. Die Quartieri, Sestieri und Seggi in den frühneuzeitlichen Städten Italiens. Reimer, Berlin 2012, ISBN 978-3-496-01466-9.
- mit Norbert Zimmermann: Die Päpste und Rom zwischen Antike und Mittelalter, Regensburg 2017, ISBN 978-3-7954-3089-4.
- mit Julian Blunk: Stil als (geistiges) Eigentum (= Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, 43), München 2018, ISBN 978-3-7774-3263-2.
Literatur
- Martin Tschechne: Die Kunst der Orientierung, in: MaxPlanckForschung 2/2019, Seite 74–79 online, PDF