Steffen Junghans
Quick Facts
Biography
Steffen Junghans (* 1963 in Leipzig) ist ein deutscher Fotograf.
Leben
Aufgewachsen in Leipzig, wurde er nach einer Ausbildung zum Werkzeugmacher 1983 im Januar 1989 ausgebürgert und siedelte nach Westberlin über. 1991 machte er Abitur und arbeitete als Taxifahrer und freier Bildjournalist. Anschließend studierte Junghans 1994–2001 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) in der Klasse künstlerische Fotografie bei Timm Rautert und Philosophie bei Christoph Türcke, 2001 Diplom Bildende Kunst. Atelier in Leipzig.
Werk / Fotokunst
Junghans arbeitet als künstlerischer Fotograf ausschließlich in analoger Technik. Nach seiner Darstellung ist das die Konsequenz, die sich aus der Verantwortung für das Medium Fotografie ergibt und gleichzeitig der Berührungspunkt zur Realität. Bildstiftende Idee seiner Fotografien ist, dass man das Nicht-Sichtbare in der Fotografie sichtbar machen kann. In Inszenierungen einer scheinbar bekannten Wirklichkeit wird der fotografische Akt erprobt und zugleich die scheinbar vermeintliche Zeugnishaftigkeit des Mediums hinterfragt. Die inszenierten Fotografien helfen zu erkennen, dass das Abbild nicht die Wirklichkeit ist. Es handelt sich nur um Bilder, also um Abbildungen dessen, was wirklich sei in der Konstruktion davon. Das gilt für alle Werkgruppen: „Mitropa“ (1995) / „JVA“ und „JVA-Protokoll“ (gemeinsam mit Fotografin Andrea Seppi) / „Einrichten“ (2001) / „moderne Werkstätten“ (2004) / der Bildfolge „Kapitulation I,II,III“ (2006–2011) und „Die Fotografie ist ein Bild“ (2011). Junghans versteht sich als Lichtbildner. Das Belichten, das Einschreiben von Licht auf ein Negativ als physikalischer Prozess, bedingt, dass eine Spur des Realen erhalten bleibt. Somit ist sein Verständnis von Fotografie kein experimentelles oder narratives, sondern ein Aufzeigen, von dem dann die visuelle Formulierung eines Gedankens ausgeht. Ziel ist, das Ausloten der Möglichkeiten der Fotografie als bildgenerierendes Medium einer Wirklichkeitsabbildung und gleichzeitigen Reflexion.
Sammlungen
Junghans Arbeiten befinden sich unter anderem in der fotografischen Sammlung des Museum Folkwang Essen, im Museum Goch, der Kunstsammlung der Sparkasse Leipzig, der Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank Frankfurt, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten Dresden, der Industrie- und Handelskammer Leipzig, Land Berlin - Bezirksamt Charlottenburg, Zabludowicz Collection, London.
Ausstellungen
- 2011
- 2010
- 2009
- 2008
- 2006
- 2005
Auszeichnungen
- 2003 Herbert-Schober-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V.
- 2002 Bronzemedaille der Leipziger Buchmesse für »JVA - Protokoll« in der Preiskategorie »Schönste Bücher der Welt« der deutschen UNESCO-Kommission
- 1998 1. Preis des Instituts für Buchkunst Leipzig. Fotoprojekt »JVA« mit Co-Autorin Andrea Seppi
Literatur
- Der Mensch und seine Objekte. Ausstellungskatalog. Museum Folkwang, 2012, ISBN 978-3-86930-472-4.
- Auslöser. Fotografie-Konzepte in Leipzig – eine Auswahl. Ausstellungskatalog. Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, 2011, ISBN 978-3-9812837-2-3.
- Silent Revolution - Painting and Photography from Leipzig. Kerava Art Museum, 2010, ISBN 978-952-9642-42-7.
- Kapitulation. Buch, Museum Goch 2006, ISBN 3-86678-044-3.
- nützlich, süß, museal – das fotografierte Tier. Ausstellungskatalog. Museum Folkwang, 2005, ISBN 3-86521-237-9.
- yet untitled. Katalog der Sammlung Bernd F. Künne. 2005, ISBN 3-7757-1306-9.
- JVA-Protokoll. Buch, Institut für Buchkunst Leipzig 2001, ISBN 3-932865-27-8.