Sabine Leidig
Quick Facts
Biography
Sabine Leidig (* 7. August 1961 in Heidelberg) ist eine deutsche Politikerin, Gewerkschafterin, gelernte Biologielaborantin und war von 2002 bis 2009 Geschäftsführerin von Attac Deutschland. Seit September 2009 ist sie Bundestagsabgeordnete für die Partei Die Linke.
Leben und Beruf
Nachdem Sabine Leidig 1977 Mutter eines Sohnes wurde, verließ sie im darauf folgenden Jahr mit der Mittleren Reife das Gymnasium. Nach ihrer Berufsausbildung zur Biologielaborantin ab 1979 war sie zehn Jahre lang in ihrem Beruf im Institut für Immunologie und Genetik im Deutschen Krebsforschungszentrum tätig. Ihre Politisierung begann bereits 1975 in der Kulturgruppe „Grüne Welle“. Ab 1980 war sie Jugendvertreterin und danach Personalrätin im Deutschen Krebsforschungszentrum. Ihre gewerkschaftliche Tätigkeit umfasste Jugend- Bildungs- und Kulturarbeit. Leidig war von 1982 bis 1991 Mitglied der DKP und danach bis 2009 parteilos. Sie war zeitweise stellvertretende Kreisvorsitzende in der DKP in Heidelberg sowie verantwortlich für die Marxistische ArbeiterInnen Bildung (MAB).
Sabine Leidig wurde 1992 hauptamtliche Jugendbildungsreferentin in beim DGB Baden-Württemberg für Nordbaden und 1996 zur DGB-Regionsvorsitzenden für Mittelbaden gewählt. Sie war im Vorstand von Stadt- und Kreisjugendring und zeitweise als Frauenbeauftragte im Vorstand des Landesjugendringes tätig. Des Weiteren arbeitete sie in der AG Betrieb & Gewerkschaft der PDS, in der Initiative „GewerkschafterInnen gegen Krieg“ und bei der nationalen und auch internationalen Vernetzung von Gewerkschaftslinken mit. 1995 heiratete sie und wohnt heute mit ihrem Mann in Hanau. Seit 2007 hat sie einen zweiten Wohnsitz in Berlin.
Vom 1. Januar 2003 bis zu ihrer Wahl in den Deutschen Bundestag im September 2009 war Leidig Bundesgeschäftsführerin von Attac Deutschland im Bundesbüro in Frankfurt am Main. Hier war sie unter anderem für die Finanzen und das Personal verantwortlich, arbeitete im Koordinierungskreis mit, hielt Kontakte zu den Mitgliedsorganisationen und anderen Organisationen innerhalb von Bündnissen und arbeitete an der Bildungsarbeit und insbesondere der strategischen Organisationsentwicklung von Attac. Auch war sie maßgeblich an Entwicklung und Durchführung bundesweiter Veranstaltungen wie Attac-Ratschläge und -Sommerakademien, an verschiedenen Kampagnen wie „Lidl ist nicht zu billigen“ oder Bahn für Alle beteiligt. Außerdem an den Protesten zum G8-Gipfel in Heiligendamm 2007, und an Kongressen wie der Europäischen Attac-Sommeruniversität 2008 und dem Kapitalismuskongress 2009.
Bundestagsabgeordnete
Vor der Bundestagswahl 2009 wurde sie Mitglied der Partei Die Linke, für die sie auf Listenplatz 1 in Hessen zur Wahl kandidierte. Zur Bundestagswahl 2013 trat sie als Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Hanau an, war wiederum auf Platz eins der hessischen Landesliste ihrer Partei und zog erneut in den Bundestag ein.
Sabine Leidig ist seit 2009 verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion. In der 17. Legislatur war sie bis zur Vorlage des Abschlussberichtes Mitglied der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft. Sie leitete die Projektgruppe 5: Arbeitswelt, Konsumverhalten und Lebensstile.
Sie ist Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur des Bundestages und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Weiterhin gehört sie dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung an und ist im Vorstand der fraktionsübergreifenden Parlamentsgruppe Schienenverkehr.
Weitere politische Tätigkeiten
Zusammen mit anderen hat sie eine Homepage zu ökologischen Themen aufgebaut.
Am 24. Juni 2012 wurde Sabine Leidig als Vorstandssprecherin des Instituts Solidarische Moderne gewählt.
Beim Protest gegen Stuttgart 21 trat sie mehrere Male als Rednerin auf und war an der Herausgabe von Literatur zum Thema Stuttgart 21 beteiligt. Bei der Internationalen Degrowth-Konferenz in Leipzig im September 2014 engagierte sie sich zu Themen der Wachstumskritik in Foren und Podien.
Literatur
- Volker Lösch, Gangolf Stocker, Sabine Leidig, Winfried Wolf (Hrsg.): Stuttgart 21 – Oder: Wem gehört die Stadt. PapyRossa Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-89438-450-0.