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Quick Facts
Biography
Ruth Schmidt-Wiegand, eigentlich Schmidt geb. Wiegand, (* 1. Januar 1926 in Berlin; † 12. Dezember 2014) war eine deutsche Germanistin und Rechtshistorikerin.
Ruth Schmidt-Wiegand studierte von 1946 bis 1950 Geschichte, Germanistik, Philosophie und Evangelische Theologie an der Universität Greifswald. Sie wurde 1951 mit einer Arbeit über die Lex Salica promoviert. Anschließend war Schmidt-Wiegand wissenschaftliche Assistentin, Oberassistentin und Lehrbeauftragte am Institut für Deutsche Philologie in Greifswald. Von 1952 bis zu seinem Tod 2011 war sie mit dem Historiker Roderich Schmidt verheiratet. Von 1958 bis 1961 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Rechtshistorikers Franz Beyerle. Von 1961 bis 1964 arbeitete Schmidt-Wiegand als Assistentin und Lehrbeauftragte am Germanistischen Seminar der Universität Bonn. Im Jahr 1970 kam sie als Akademische Rätin an den Fachbereich Germanistik der Westfälischen Wilhelms-Universität. Im gleichen Jahr erfolgte dort mit der Arbeit Studien zur historischen Rechtswortgeographie ihre Habilitation. Von 1971 bis zu ihrer Emeritierung 1991 lehrte sie in Münster im Fachbereich Germanistik als Professorin.
Schmidt-Wiegand war Mitherausgeberin der Frühmittelalterlichen Studien, der Münsterischen Mittelalter-Schriften sowie der Arbeiten zur Frühmittelalterforschung und Herausgeberin der Reihe Germanistische Arbeiten zur Sprach- und Kulturgeschichte. Bis 2009 war sie ferner Mitherausgeberin der Neuauflage des Handwörterbuchs zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG), dessen erste Auflage sie bereits philologisch beraten hatte. Von 1972 bis 1986 war sie Mitglied des Sonderforschungsbereichs 7 Frühmittelalterforschung. Von 1986 bis Ende 1998 war Schmidt-Wiegand im Sonderforschungsbereich Träger, Felder und Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter als Projektleiterin für Rechtsbücher als Ausdruck pragmatischer Schriftlichkeit tätig. Ihr wurde 1989 als erster Frau in Marburg der vom Land Hessen gestiftete Brüder-Grimm-Preis verliehen. 1991 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Universität Marburg verliehen. Im Jahr 2000 wurde ihr von der Stadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg der Eike-von-Repgow-Preis verliehen. Schmidt-Wiegand wurde bedeutend durch Forschungsarbeiten insbesondere zur Rechtssprache. Sie veröffentlichte einschlägige Editionen und Studien über den Sachsenspiegel.
Schriften
Herausgeberschaften
- Die Wolfenbütteler Bilderhandschrift des Sachsenspiegels. Aufsätze und Untersuchungen. Kommentarband zur Faksimile-Ausgabe. Berlin 1993, ISBN 3-05-002359-7.
- Die Oldenburger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels. Berlin 1993.
- Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Band I: Aachen-Geistliche Bank, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-07912-4.
Literatur
- Hans Höfinghoff u.a. (Hrsg.): Alles was Recht war. Rechtsliteratur und literarisches Recht. Festschrift für Ruth Schmidt-Wiegand zum 70. Geburtstag. Essen 1996, ISBN 3-929151-12-X.
- Karl Hauck: Sprache und Recht. Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters. Festschrift für Ruth Schmidt-Wiegand zum 60. Geburtstag. Berlin 1986, ISBN 3-11-010893-3.