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Rudolf Walbaum
Deutscher evangelischer Theologe und Begründer der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft

Rudolf Walbaum

The basics

Quick Facts

Intro
Deutscher evangelischer Theologe und Begründer der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft
Places
Gender
Male
Place of birth
Egestorf, Germany
Place of death
Alzey, Germany
Age
78 years
The details (from wikipedia)

Biography

Rudolf Walbaum (* 4. Dezember 1869 in Egestorf; † 6. April 1948 in Alzey) war ein evangelischer Theologe und Begründer der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft.

Biografie

Seine Jugend verbrachte Walbaum, Sohn eines Pfarrers, in Egestorf. Er studierte evangelische Theologie in Leipzig, Greifswald und Göttingen. Ab 1897 wirkte er als Pastor der lutherischen Landeskirche in Hannover, wurde wegen liberaler Äußerungen gemaßregelt und 1900 in eine Landgemeinde im Harz versetzt. Nachdem er ab 1901 in den Dienst der evangelischen Bewegung Österreichs und Böhmens trat und Pfarrer in Wiener Neustadt und Haida war, fand er schließlich zu den rheinhessischen Freiprotestanten und übernahm 1909 die Pfarrstelle in Alzey. Ab 1912 war er zusätzlich Prediger der Freireligiösen Gemeinde Worms.

Walbaum nahm 1910 am Kongress liberaler Theologen des Weltkongresses für freies Christentum und religiösen Fortschritt in Berlin teil, wo er Kontakt zu amerikanischen Unitariern aufnahm. Ab 1911 gab er die Zeitschrift Der Freiprotestant mit dem Untertitel Deutsch-unitarische Blätter heraus.

1915 veröffentlichte Walbaum seinen Aufsatz Was ist Unitarismus, welcher ihn mit Clemens Taesler und dessen Freireligiöser Gemeinde in Frankfurt zusammenbrachte. Die Zusammenarbeit mit Taesler mündete 1927 in die Gründung des Deutschen Unitarierbundes.

Vor 1933 schloss sich Walbaum dem Bund der Köngener von Wilhelm Hauer an und war aktiv an den Vorbereitungen zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Glaubensbewegung“ beteiligt. Walbaum wurde zum Weggefährten Hauers in der Deutschen Glaubensbewegung. 1934 gehörte er mit dem Mainzer Pfarrer Georg Pick zur „Freien Religionsgemeinschaft Deutschlands e. V.“.

Nach dem Krieg leistete Walbaum von 1945 bis 1947 besonders in Flüchtlings- und Gefangenenlagern intensive Seelsorge und Aufbauarbeit. Im Internierungslager Hohenasperg für nationalsozialistische Funktionäre traf Walbaum auf Herbert Böhme. Zusammen mit ihm organisierte er im September 1947 ein Treffen auf dem Klüt bei Hameln, welche als Geburtsstunde der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft gilt.

Werke

  • Religiöser Unitarismus. Kulturaufbau Verlag, Stuttgart, 1947

Literatur

  • Stephan Kalk: Artikel Rudolf Walbaum. In: Lexikon freireligiöser Personen, Rohrbach 1997, S. 172.
  • Uwe Puschner/Clemens Vollnhals (Hg.): Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus: Eine Beziehungs- und Konfliktgeschichte, Göttingen 2012 ISBN 978-3-647369969 google-books Vorschau
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