Rudolf Leiprecht
Quick Facts
Biography
Rudolf Leiprecht (* 1955 in Bad Waldsee) ist ein deutscher Sozialpädagoge und Hochschullehrer.
Leben
Leiprecht wuchs zweisprachig (niederländisch/deutsch) in Rotterdam und Stuttgart auf. An der Universität Tübingen studierte er Sozialpädagogik. Nach seinem Abschluss arbeitete Leiprecht als Sozialarbeiter in der Heimerziehung, der Jugendarbeit, der Familienhilfe und der Schuldnerberatung. 1990 promovierte er an der Universität Tübingen mit einer empirischen Studie zum Thema Rassismus bei Jugendlichen in Deutschland.
Wissenschaftliches Wirken
Von 1990 bis 1994 arbeitete Leiprecht als Gastuntersucher an der Freien Universität (Vrije Universiteit) in Amsterdam. Danach gründete er das Forschungsbüro 'Stichting BeeldVorming & Onderzoek Internationaal'.
Er hatte Lehraufträge in Köln, Kassel, Hamburg, Tübingen und Münster. Des Weiteren beschäftigte er sich mit Konzeptentwicklung, Organisation und Leitung von Modellprojekten zur internationalen Jugendbegegnung und Maßnahmen der interkulturellen Lehrerfortbildung. Außerdem produzierte er mehrere Filme zur Rassismusprävention, und über Interkulturelle Pädagogik, sozialpädagogische Jugendforschung und Internationale Jugendarbeit.
2001 habilitierte Leiprecht an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln mit einer vergleichenden Untersuchung zu Rassismus bei Jugendlichen in Deutschland und den Niederlanden.
Ab Oktober 2001 arbeitet Rudolf Leiprecht an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg als Privatdozent und ist seit 2006 als Professor für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Diversity Education. Von 2003 bis 2005 war er Studiendekan, danach BA-MA-Beauftragter und Kapazitätsbeauftragter der Fakultät Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Von 2005 bis 2009 leitete er als Direktor das Interdisziplinäre Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen. Außerdem war er von 2009 bis 2011 Direktor des Instituts für Pädagogik und seit 2011 Stellvertretender Institutsdirektor.
Schriften (Auswahl)
- „Da baut sich ja in uns ein Haß auf ...“. Zur subjektiven Funktionalität von Rassismus und Ethnozentrismus bei abhängig beschäftigten Jugendlichen (= Edition Philosophie und Sozialwissenschaften. 19). Argument, Hamburg u. a. 1990, ISBN 3-88619-619-4 (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1989).
- als Herausgeber mit Andreas Foitzik, Athanasios Marvakis und Uwe Seid: „Ein Herrenvolk von Untertanen“. Rassismus – Nationalismus – Sexismus. DISS, Duisburg 1992, ISBN 3-927388-30-0.
- als Herausgeber: Rassismus und Jugendarbeit. Rassismus und Jugendarbeit. Zur Entwicklung angemessener Begriffe und Ansätze für eine verändernde Praxis (nicht nur) in der Arbeit mit Jugendlichen. = Unter Anderen. DISS, Duisburg 1992, ISBN 3-927388-33-5.
- Alltagsrassismus. Eine Untersuchung bei Jugendlichen in Deutschland und den Niederlanden (= Interkulturelle Bildungsforschung. 9). Waxmann, Münster u. a. 2001, ISBN 3-89325-620-2 (Zugleich: Köln, Universität, Habilitations-Schrift).
- als Herausgeber mit Gabriele Wiemeyer, Christine Riegel und Josef Held: International Lernen – Lokal Handeln. Interkulturelle Praxis „vor Ort“ und Weiterbildung im internationalen Austausch. Erfahrungen und Erkenntnisse aus Deutschland, Griechenland, Kroatien, Lettland, den Niederlanden und der Schweiz. IKO – Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-88939-589-9 (2., völlig überarbeitete Auflage. ebenda 2006).
- Politiewerk in de multiculturele samenleving Duitsland. = Polizeiarbeit in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland (= NPA-onderzoeksreeks. 9). Elsevier Overheid, 's-Gravenhage 2002, ISBN 90-5901-803-6.
- mit Helma Lutz: Generation und Geschlecht in interkulturellen Ansätzen. In: Neue Praxis. Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik. Bd. 33, Nr. 2, 2004, ISSN 0342-9857, S. 199–208.
- als Herausgeber mit Anne Kerber: Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Ein Handbuch (= Reihe Politik und Bildung. 38). Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2005, ISBN 3-87920-274-5.
- Generation und Geschlecht – Handlungsebenen und Veränderungsperspektiven. In: Hans Nicklas, Burkhard Müller, Hagen Kordes (Hrsg.): Interkulturell denken und handeln. Theoretische Grundlagen und gesellschaftliche Praxis (= Europäische Bibliothek interkultureller Studien. 12). Campus, Frankfurt am Main u. a. 2006, ISBN 3-593-38020-X, S. 381–390.
- als Herausgeber mit Wiebke Scharathow: Rassismuskritische Bildungsarbeit (= Rassismuskritik. Bd. 2 = Reihe Politik und Bildung. 48). Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2009, ISBN 978-3-89974-368-5.
- Interkulturelle Kompetenzen. In: Gerrit Kaschuba, Karin Derichs-Kunstmann (Hrsg.): Fortbildung – gleichstellungsorientiert! Arbeitshilfen zur Integration von Gender-Aspekten in Fortbildungen. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin 2009, S. 142–163.
- als Herausgeber: Diversitätsbewusste soziale Arbeit (= Reihe Politik und Bildung. 62). Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2011, ISBN 978-3-89974-686-0.
Dokumentarfilme
- (mit Erik Willems und Leendert Pot): Wie es ist, bleibt es hoffentlich nicht - Zur Ausländerfeindlichkeit gegenüber jugendlichen Aussiedlern, Flüchtlingen und Einwanderern. 23 Minuten, Farbe, 16 mm, Magnetton. Jobfilm Amsterdam 1989.
- (mit Erik Willems und Gerhard Leenders): … auf den Straßen waren die Menschen ganz anders als jetzt … - Jugendliche aus Lettland und Wege in die Unabhängigkeit. 30 Minuten, Farbe, Super-VHS, VHS. Jobfilm Amsterdam April 1992.
- (mit Erik Willems): Het zit toch dichter bij …. Jongeren en Racisme in Nederland (Es ist doch näher dran" - Jugendliche und Rassismus in den Niederlanden). Gemeinsam mit Erik Willems. 27 Minuten, Farbe, Betacam, VHS. In niederländischer Sprache. Eine Fassung mit deutscher Untertitelung liegt vor. Jobfilm Amsterdam 1994.
- (mit Erik Willems): So sind sie eben … !? Nationale Stereotypen und Erlebte Landeskunde. Gemeinsam mit Erik Willems. 29 Minuten, Farbe, Betacam, VHS. Jobfilm Amsterdam 1995.
- (mit Erik Willems): Wenn die mir gar nicht zuhören wollen… - Jugendliche und Diskriminierungserfahrungen. Gemeinsam mit Erik Willems. 25 Minuten, Farbe, Betacam, VHS, Jobflim Amsterdam 2009
- (mit Erik Willems): Wie es sein sollte und wie es nicht ist …. Internationales Lernen auf einer Jugendbegegnung von Jugendlichen aus Amsterdam, Riga, Stuttgart und Zagreb. 30 Minuten, Farbe, Betacam, VHS. Liegt in deutscher und niederländischer Fassung vor. Jobfilm Amsterdam 1999
- (mit Erik Willems): Schritt für Schritt. Dokumentar- und Lehrfilm. Auf einer VHS-Cassette zu: ILTIS-Projektpartner (Hg.). Sprachen Lernen - Interkulturelles Lernen in Schülerbegegnungen. Ismaning: Verlagsauslieferung Max Hueber (VMH). 27 Minuten, Farbe, Betacam, VHS. München 2002.