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Germany
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Intro
Fotograf
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Leipzig, Germany
Age
79 years
The details (from wikipedia)

Biography

Robert Lohmeyer (* 20. Oktober 1879 in Leipzig; † 3. März 1959 in Gütersloh) war ein deutscher Fotochemiker und Pionier der Farbfotografie.

Leben

Robert Lohmeyer wuchs in bildungsbürgerlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern waren der Schriftsteller Julius Lohmeyer (1835–1903) und Elfriede Lohmeyer, geborene Hesse (1851–1920).

Studium und Berufsanfang

Nach dem Abitur, das er an der Berliner Oberrealschule Schlossstraße ablegte, studierte Lohmeyer Chemie zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München (1901/1902) und wechselte dann zum Sommersemester 1902 an die Königlich Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Seine Hochschullehrer dort waren Adolf Miethe und Otto Nikolaus Witt. Er promovierte 1907 mit der Abhandlung „Untersuchungen über die Gradation von Bromsilber-Gelatine-Trockenplatten unter dem Einfluss von Lichtstrahlen verschiedener Wellenlänge“ an der Universität Marburg zum Dr. phil. Anschließend arbeitete er kurzzeitig in Berlin als Assistent bei Otto Nikolaus Witt.

Afrika-Reisen

Der Internationale Weltverlag in Berlin engagierte 1907 Lohmeyer neben Eduard Kiewning (1847–ca. 1912/15) und Bruno Marquardt (1878–1916), um in den deutschen Kolonien nach dem System Adolf Miethes Farbaufnahmen aufzunehmen. Hierfür waren die Fotografen mit Apparaten der Firma Bermpohl ausgerüstet. Das Projekt wurde vom Reichskolonialamt administrativ unterstützt. Kiewning fotografierte im Sommer 1907 in Namibia, Bruno Marquardt fertigte 1908 die Aufnahmen in den pazifischen Kolonien des Deutschen Kaiserreichs und in Kiautschou an. Lohmeyer erreichte Lomé in Togo Ende Dezember 1907. Von Februar bis April 1908 bereiste er Kamerun. Über Togo, wo er weitere Aufnahmen machte, kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Nach kurzem Aufenthalt in Berlin folgte ab Februar 1909 eine weitere Reise nach Afrika in das heutige Namibia, dort hatte Eduard Kiewning 1907 bereits Farbaufnahmen gemacht, und Tansania. Von Februar bis Ende April fotografierte er in Namibia. Ende Mai 1909 erreichte Lohmeyer von Lüderitzbucht kommend Daressalam und fuhr dann zunächst in den Süden der Kolonie. Von Juli bis September besuchte er das Usambara-Gebirge, den Kilimandscharo sowie den Victoriasee. Ende September trat er von Daressalam die Rückreise nach Europa an. Diese Bilder sind vermutlich die ersten Farbfotografien, die in Afrika aufgenommen worden sind, mit Sicherheit aber die ersten, die in Togo, Kamerun, Namibia und Tansania hergestellt wurden.

Die Fotografien wurden erstmals 1909/1910 in dem Werk „Die Deutschen Kolonien“ veröffentlicht, das nach der Pleite des Internationalen Weltverlags 1908 durch die neu gegründete „Verlagsanstalt für Farbenphotographie Weller & Hüttich“ in Berlin produziert worden war, später aber auch in anderen Publikationen. Als Postkartenserie der „Kolonialkrieger-Spende“ erschienen im Ersten Weltkrieg einige von Lohmeyers Farbfotografien. Nach dem Krieg wurden Neuauflagen von „Die Deutschen Kolonien“ zwischen 1924 und 1926 herausgegeben.

Weiteres Wirken

Ab 1911 war Lohmeyer Geschäftsführer der „Photocentrale des Kolonialkriegerdank e. V.“, die sowohl Fotoausrüstungen verkaufte als auch Schwarzweiss Fotografien aus den Kolonien an Verlage, Redaktionen und ethnografische Museen. Bedeutende Abnehmer waren unter anderem das Ethnografische Museum in Berlin und das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln.

Nach dem Ersten Weltkrieg verselbständigte sich Lohmeyer mit der „Wira GmbH Photocentrale (Specialhaus f. Kriminalistik)“, die zwar weiterhin Kolonialfotografien vertrieb aber insbesondere auch die Kriminalpolizei mit Materialien zur Sicherung von Tatortspuren belieferte. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Lohmeyer nach Gütersloh um, wo er seine Firma weiter betrieb. Er starb 1959.

Familie

Lohmeyer war seit 1911 mit Alwine Peter, der Tochter des Göttinger Botanikers Gustav Albert Peter (1853–1937), verheiratet. Das Paar hatte die Söhne Kurt (1914–ca. 1943) und Wolfgang (1919–2011).

Schriften

  • Untersuchungen über die Gradation von Bromsilber-Gelatine-Trockenplatten unter dem Einfluss von Lichtstrahlen verschiedener Wellenlänge, Diss. Marburg 1907
  • Die Ruinen von Kilwa-Kissiwani, in: Süsserotts Illustrierter Kolonial-Kalender 1911, W. Süsserott, Berlin 1911, S. 65–71
  • Tropenphotographie (Deutsche Tropen-Bibliothek, Bd. 9), Thaden, Hamburg 1913

Publikationen mit Fotografien Robert Lohmeyers

  • Afrika-Dienst. Handbuch für Passagiere: Ausgabe 1914 (Woermann-Linie AG, Hamburg-Amerika Linie, Hamburg-Bremer Afrika-Linie AG), Hartung & Co., Hamburg 1914
  • Deutsche Kolonialgesellschaft (Hg.): Farbenphotographien aus den Deutschen Kolonien. 48 farbenphotographische Aufnahmen nach der Natur. Im Anschluss an das Werk von W. Scheel „Deutschlands Kolonien“. Verlaganstalt für Farbenphotographie Weller & Hüttich. Berlin [1912/13]
  • Handbuch 1914: Deutsche Ost-Afrika-Linie Hamburg, Hamburg 1914
  • Pfeiffer, Hans-Ernst (Hg.): „Unsere schönen alten Kolonien“. Mit e. Vorw. v. Ernst Wilhelm Bohle. Mit 189 farbenphotogr. Abb. nach Naturaufn. v. R. Lohmeyer, Br. Marquardt. Ed. Kiewning und Helmut Blenck sowie 20 einfarb. Textabb. u. Karten v. d. Bildstelle d. Reichskolonialbundes. C.A. Weller. Berlin 1941
  • Scheel, Willy: Deutschlands Kolonien in achtzig farbenphotographischen Aufnahmen. Verlaganstalt für Farbenphotographie Weller & Hüttich. Berlin 1912 (3 Auflagen)
  • Schwabe, Kurd (Hg.): Die Deutschen Kolonien, 2 Bände. Verlagsanstalt für Farbenphotographie Weller & Hüttich. Berlin 1909/1910
  • Schwabe, Kurd / Leutwein, Paul (Hg.): Die Deutschen Kolonien: Jubiläumsausgabe zur vierzigjährigen Wiederkehr des Beginns der deutschen Kolonialgeschichte. Vollst. neubearb., Verlaganstalt für Farbenphotographie Carl Weller. Berlin 1924/1925
  • Schwabe, Kurd / Leutwein, Paul (Hg.): Die Deutschen Kolonien. Verlaganstalt für Farbenphotographie Carl Weller. Berlin 1925/6 (ND Köln: Komet Verlag 2009)
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