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Germany
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Pierre Boffin
German painter

Pierre Boffin

The basics

Quick Facts

Intro
German painter
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Aachen, Aachen Urban Region, North Rhine-Westphalia, Germany
Age
84 years
The details (from wikipedia)

Biography

Pierre Boffin (* 30. November 1907 in Aachen; † 1992 in Voerde) war ein deutsch-französischer Maler. Er gilt als Vertreter des Expressiven Realismus und zählt wegen des Arbeitsverbotes in den 1940er Jahren zur Gruppe der „Verschollenen Generation“.

Leben

Pierre Boffin, eigentlich Hugo Joseph Winz, ist Sohn der aus dem französischen Verviers stammenden Mutter und seines Schwarzwälder Vaters. Er greift den Familiennamen Boffin für seine malerische Laufbahn auf. Unter dem Nationalsozialismus konnte Boffin wie zahlreiche seiner Kollegen nicht arbeiten. Später im Krieg geriet er in Kriegsgefangenschaft in Attichy, Frankreich. Dort befreundet er sich mit dem Maler August Phillip Henneberger. Nach dem Krieg wird Boffin von den Amerikanern als Herausgeber einer Kriegsgefangenen-Zeitschrift engagiert. In dieser Zeit arbeitete er auch als Autor und Redakteur. 
1943 erscheint seine Erzählung „Der Schmied vom Ulex“. Nach dem Krieg lebte er lange Zeit in Belgien, Frankreich und den Niederlanden und widmete er sich der Malerei. Er arbeitete zunächst als Autodidakt und wurde dann Schüler von Antoni Clavé in Paris. Er besuchte dort die École nationale supérieure des arts décoratifs de Paris, an der unter anderem auch Fernand Léger und Leon Dabo wirkten. Boffin lebte und arbeitete dann einige Jahre in Paris. Sein zweiter Lehrer wurde der Holländer Henry ten Holt, er besuchte seine Malklasse in Bergen. In dieser Zeit baute Boffin die souveräne Beherrschung seiner reichen Farbensprache aus. der Schriftstelle Theodor Seidenfaden berichtet in seiner Würdigung Boffins von der gemeinsame Arbeit mit mir in Altea.

Boffin hatte seine erste Ausstellung nach dem Krieg 1947 in Paris. Die Ausstellung fand im Salon des Indépendants statt. Diese war ein erster Beleg für sein Engagement, seine künstlerische Qualität, wie auch der Aufmerksamkeit, die er mit seinem expressiven Realismus erzeugte. Boffin hatte als Deutsch-Franzose im entstehenden Europa der Nachkriegszeit zusätzlich eine besondere Rolle.

Für Boffin markierte diese Ausstellung den Beginn einer über vier Jahrzehnte dauernden Schaffens- und Ausstellungsperiode. 1952 bis 1970 folgten weitere Ausstellungen in Paris, unter anderem in der „Société Nationale des Beaux Arts“, der „Exposition Decouvrir“, im Salon „Artiste Francais“ und dem Salon „Teeres Latines“. Er wurde in dieser Zeit von der Galerie „Main“ im Montparnasse, der Galerie „Marseilles“ in Paris wie auch der Galerie „Foyer des Artistes“ vertreten. Drei weitere Jahre studierte er dann an der Düsseldorfer Kunstschule bei Professor Sackenheim Malerei, freie Grafik und Bühnenbild. In dieser Zeit widmete sich Boffin stärker seinem grafischen und druckgrafischen Talent. Darüber hinaus belegte Pierre Boffin Kurse in Kunstgeschichte bei Professor Theissing. Diese unterschiedliche und nachhaltige Ausbildung in der Malerei, den bildenden Künsten spiegelt sich in Boffins gesamtem Œuvre wider.

In London wurden seine Werke zusammen mit Heyssial und Georges Delplanque präsentiert. Viele seiner Werke gingen in Privatbesitz und ermöglichten dem Künstler seinen Lebensunterhalt, ein Leben, das er ausschließlich der Malerei widmete. In den 1970er Jahren verlegte Pierre Boffin seinen Arbeitsschwerpunkt stärker nach Deutschland. Ausstellungen wie die internationale Kunstausstellung in Kirn, die „Villa Engelhard“ in Düsseldorf oder auch internationale Präsentationen bei dem Filmfestival in Genf und Straßburg folgten in den Jahren bis in die späten achtziger Jahre hinein.

Sein graphisches Werk wurde von der Galerie „Moderne II“ in Brüssel vertreten, die Malerei wurde dagegen in der Galerie „Schöppe“ in München und der Galerie „Campo“ in Antwerpen präsentiert. Noch als 80 jähriger stellte Pierre Boffin eine Werkpräsentation für Russland zusammen. Die viel beachtete Ausstellung fand 1988 in Vilnius, Litauen statt.

Bis zu seinem Tode lebte der Künstler in Voerde am Niederrhein, sein Atelier befand sich in der Bahnhofstraße 153. Pierre Boffin starb 1992.

Werk

Boffin setzt sich in seinem Frühwerk überwiegend mit Landschaftsmalerei auseinander. Das Einfangen einer Landschaftsstimmung und die Interpretation des spannungsgeladenen Momentes eines Ortes, eines Lichtes beschäftigte ihn in seinem Werk immer wieder. Sein Hauptmerk gilt jedoch der menschlichen Abbildung, dem Zusammenspiel aus innerer Regung und äußerlicher Bestimmtheit. Seine menschliche Darstellung ist nicht auf ästhetische Figuren reduziert. Boffins Charaktere , fanden ihre Bedeutung immer der Konfrontation Ihrer Umgebung, einer Landschaft, einer Gruppe in politischen, wie leidenschaftlichen Momenten eingefangen. Boffin schönt seine Figuren nicht, er zeigt sie mit großer Neugierde und Direktheit. Dabei setzt er eine expressive, kraftvoll und meisterlich komponierte Farbsprache ein.

Die erotischen Motive offenbaren einen lustvollen Blick, der sich im nächsten Moment mit einer tieferen Symbolik und weiterführenden Bedeutung der Sexualität verbindet. Im Spätwerk finden sich auch radikale Auseinandersetzungen mit tagespolitischen Ereignissen, die er direkt und fordernd auf der Leinwand verewigt.

Die Erfassung des grafischen Werkes von Boffin befindet sich noch am Anfang. Auch hier belegen die vorliegenden Arbeiten, dass sich der souveräne Kolorist auch im Medium des Holz-/ und Linolschnittes hervorragend ausdrücken kann.

Am Kunstmarkt sind überwiegend nur wenige, kleinformatige Aquarelle bekannt. Boffins Werke befinden sich im Privatbesitz. Der gesamte Künstlernachlass mit Ölgemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Grafiken, sowie die Presse-/und Fotodokumentation seiner Ausstellungen und Originale seiner Gedichte sowie Widmungen seines Freundeskreises wird von KunstKontor, Wiesbaden geführt.

Werke

  • Scheldehafen. Öl auf Platte, 1968
  • Picknick. Öl auf Leinwand, 1978
  • (ohne Titel; Landschaft), Öl auf Platte, o.J.
  • Landschaft mit drei Häusern. Öl auf Leinwand, o.J.
  • Kindheit. 1983
  • Verschollene Kulturen. Aquarell, 1987
  • Ohne Titel. Öl auf Leinwand, 1978, 100x100cm, signiert
  • Menschen in unserer kleinen Stadt. Öl auf Leinwand, 1985, 140x140cm, signiert
  • ohne Titel. Öl auf Leinwand, undatiert, 100x100cm, signiert
  • Empfang des Gastarbeiters in seiner Heimat. Linolschnitt, undatiert, 50x60cm, signiert
  • ohne Titel. Öl auf Leinwand, 1978, 100x100cm, signiert
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