Peter Simon Altmann
Quick Facts
Biography
Peter Simon Altmann (* 29. März 1968 in Salzburg) ist ein österreichischer Schriftsteller.
Leben
Peter Simon Altmann studierte am Päpstlichen Institut der Universität Salzburg Theologie und Philosophie und schloss sein Studium am 21. Juni 1995 cum laude mit einer Arbeit über Nihilismus im Spätwerk Friedrich Nietzsches ab. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Mailand übersiedelte er im Herbst 1997 nach Wien und wirkte dort an verschiedenen Theaterproduktionen als Schauspieler und Hospitant mit, u. a. als Hospitant an der Wiener Staatsoper und an der Wiener Volksoper und bei den Wiener Festwochen für den Regisseur Peter Stein in der Produktion von Die Ähnlichen von Botho Strauß. Seit 1999 widmet sich Altmann ausschließlich dem Schreiben und publizierte 2004 sein erstes Buch.
Im Jänner 2006 kehrte Peter Simon Altmann nach Salzburg zurück, bereist aber seitdem jedes Jahr für mehrere Monate Ostasien. Mehr als die Hälfte seines bisherigen Werkes ist durch seine zahlreichen Aufenthalte in Japan, Korea und China geprägt. Altmann spricht fließend Japanisch und hat im Fernen Osten zusammen mit den Österreichischen Botschaften in Tokyo, Seoul und Peking auch seine Bücher an den Germanistikabteilungen der dortigen Universitäten beziehungsweise an den Österreichischen Kulturforen vorgestellt. Anfang 2017 verbrachte Altmann auf Einladung der Schweizer Firma Swatch drei Monate im Swatch Art Peace Hotel in Shanghai. In der Jury, die damals die Auswahl traf, saßen u. a. François Pinault und der amerikanische Schauspieler George Clooney.
2017 unternahm Altmann auch einen kurzen Ausflug in die Politik und kandidierte auf der Bundesliste von Sebastian Kurz bei der Nationalratswahl in Österreich.
Von 19. bis 21. Jänner 2018 wurde Peter Simon Altmann anlässlich der olympischen Winterspiele in Pyeongchang in Südkorea zusammen mit 19 anderen Autoren aus aller Welt zum Pyeongchang Humanities Forum eingeladen. Und für April 2019 ist er an der renommierten Lu Xun Academy in Peking als writer in residence berufen worden.
Einordnung
Peter Simon Altmanns bisheriges Werk lässt sich als literarisches Gesamtprojekt deuten. Seine Geschichten sind zwischen Europa und Ostasien angesiedelt, seine Figuren stehen oft zwischen den Kulturen, sind rastlos und fühlen sich nirgends aufgehoben, was vor allem in seiner Asien Trilogie Der Zeichenfänger, Der Zurückgekehrte und Der zweite Blick ersichtlich ist. Neben der Beschäftigung mit der Kunst und Kultur Ostasiens zieht sich die Sinnfrage wie ein roter Faden durch sein Werk, wie eine Rezensentin meint. Auch geht es in allen seinen Büchern um die Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Kritik bescheinigt Altmann einhellig einen erstklassigen Stil und sieht ihn in der erkenntnistheoretischen Tradition Hugo von Hofmannsthals stehend. Untypisch für seine Generation beruft Altmann sich auch selbst, trotz seiner interkulturellen Entwicklung und Thematik, gerne auf die österreichische Literatur. In seiner Erzählung Der Schriftsteller aus dem Band Sommerneige hat er den Versuch gewagt, seine Vorstellung von Poetik darzustellen, die sich u. a. auf die Philosophien Friedrich Nietzsches und Hans Blumenbergs beruft.
Werke
- Die kalte Schulter des Labyrinths, Kurzgeschichten, Resistenz Verlag 2004, ISBN 3-85285-122-X und Brotlos Verlag 2017, ISBN 9783852851228.
- Der Zeichenfänger, Erzählung, Otto Müller Verlag 2006, ISBN 3-7013-1121-8.
- Der Zurückgekehrte, Roman, Edition Laurin 2012, ISBN 978-3-902866-03-5.
- Sommerneige, Erzählungen, Edition Laurin 2013, ISBN 978-3-902866-10-3.
- Dichterliebe, Gedichte, Edition Tandem 2015, ISBN 978-3-902932-35-8.
- Salzburger Orte der Weltliteratur, Essays, Edition Tandem 2016, ISBN 978-3-902932-47-1.
- Der zweite Blick, Roman, Edition Laurin 2017, ISBN 978-3-902866-54-7.
- Auszüge aus einem Kopfkissenbuch, Prosagedichte, Edition Tandem 2017, ISBN 978-3-902932-73-0.
Literatur
- W. Günther Rohr: »Globalisierung aus historischer Sicht – Johann und Peter Simon blicken nach Fernost« (Vortrag), Dogilmunhak, Koreanische Zeitschrift für Germanistik, Band 128, Jahrgang 54, Heft 4, Dezember 2013, S. 309–325.
- Sofia Tugnoli: L’io smarrito nei meandri delle culture: analisi del romanzo ‚Der Zurückgekehrte‘ di Peter Simon Altmann (Bachelorarbeit), Libera Università di Lingue e Communicazione IULM, Mailand 2014, 55 Seiten.
- Andrea Edl: »Epische Suche im Zwischenraum«, Literatur und Kritik, 485/486, Juli 2014, S. 90–92.
- Lutz Hillingmeier: Ekz Bibliotheksservice 2013 und 2017.
- Helmut Schönauer: Lesen in Tirol, 27. Oktober 2017.
- Roland Ruess: »Ein Autor zwischen zwei Welten«, Kronen Zeitung, Salzburg Krone, 11. März 2018, S. 38–39.