Peter Schröcksnadel
Quick Facts
Biography
Peter Schröcksnadel (* 30. Juli 1941 in Innsbruck) ist ein österreichischer Unternehmer und seit 1990 Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), von 2009 bis 2012 Präsident der European Ski Federation (ESF) und ehemaliger Vizepräsident des ÖOC.
Lebenslauf
In Innsbruck absolvierte er 1959 seine Matura an einer HAK und begann daraufhin mit dem Studium der Rechtswissenschaften. 1964 gründete er in Innsbruck Sitour Austria und stellte Panorama- und Pistenmarkierungstafeln sowie Pistenleitsystemen her („signalisation touristique“). Sein zweites Unternehmen, die 1978 gegründete Feratel Media Technologies AG, entwickelte Anfang der 1990er-Jahre Panoramabild, live gesendetes Wetterpanorama-Fernsehen als touristisches Marketinginstrument, das von diversen Fernsehsendern ausgestrahlt wird. Parallel dazu entwickelt die Firma Produkte im eTourismus-Bereich für den europäischen Markt.
Im Österreichischen Schiverband war Peter Schröcksnadel von 1978 bis 1990 Referent für allgemeinen Schilauf und von 1987 bis 1990 Vizepräsident. Seither ist er ÖSV-Präsident. 1992 wurde ihm vom Bundesministerium für Wissenschaft der Professortitel verliehen.
Infolge des Dopingskandals während der Olympischen Winterspiele 2006 trat Schröcksnadel im darauffolgenden Jahr von seinem Amt als Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees (ÖOC) zurück.
Bedeutung als Unternehmer: Schröcksnadel-Gruppe
Neben seiner Tätigkeit als ÖSV-Präsident ist Peter Schröcksnadel Geschäftsführer von vier Tochtergesellschaften des ÖSV, namentlich Austria Skiteam Handels und Beteiligungs GmbH, Austria Ski Nordic Veranstaltungs GmbH, Austria Ski WM und Großveranstaltungs GmbH und Austria Ski Veranstaltungs GmbH. Die Firmen gehören zu den wichtigsten Veranstaltern von Großereignissen und anderen Wintertourismusevents in Österreich.
Des Weiteren ist er Geschäftsführer der Sitour Management GmbH. Das heute weltweit tätige Unternehmen beschäftigt in Österreich 30 Mitarbeiter und ist in mehreren Ländern Europas, den USA und Japan vertreten. Das Unternehmen ist heute in der Gruppe der Feratel untergebracht.
Sein Sohn Markus Schröcksnadel, welchen er als seinen Nachfolger aufbaut (SM Holding GmbH in Rum), ist wiederum Geschäftsführer der Vereinigten Bergbahnen GmbH, welche ebenfalls in 100-%igem Besitz der Familie steht. Zur Familiengruppe gehören auch die SV Beteiligungs GmbH und VB-HIWU Beteiligungs GmbH in Innsbruck (Beteiligungen in der Tourismusinfrastruktur).
Die Sitour Management und Vereinigte Bergbahnen halten etliche Skigebiete und Tourismusunternehmen. Einige davon: 80 % an der Großglockner Bergbahnen Touristik GmbH, 50 % an der Großglockner Hotel und Infrastruktur GmbH (GBT Ski-Holding GmbH in Heiligenblut), 100 % an der Ötscherlift-Gesellschaft mbH& Co KG, 99 % an der Unterberghornbahnen Kössen GmbH& Co KG, 53 % an der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG, 50 % an der Hochficht Bergbahnen GmbH, 51 % der Hochkar Bergbahnen GmbH, und jüngst 60 % an der Kasberg-Bahnen HWB-Betriebs GmbH.
Die Feratel Media Technologies GmbH in Innsbruck ist heute einer der führenden internationalen Entwickler und Anbieter touristischer Informationssysteme (Panoramafernsehen, Hotelcards, Infoterminals, Buchungslösungen u.a.). Diese Firma hat ebenfalls einige internationale Niederlassungen und betreibt Webcams in über einem Dutzend europäischer Länder und den USA. Weiters gehören dazu 30 % an der Schweizer Firma Intermaps, dem führenden Anbieter von Apps zum Thema Tourismus im Alpenraum.
Auszeichnungen
- 1999 Ehrenzeichen des Landes Tirol
- 2000 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
- 2011 erhielt Schröcksnadel das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
- 2013 wurde Schröcksnadel mit dem Special Award für sein Lebenswerk zu Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet.
- Ehrenbürger von Schladming
- 2013 Ehrensenator der Universität Innsbruck
Politische Äußerungen im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Russland 2014
Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi äußerte sich Peter Schröcksnadel in einem Zeitungsinterview zu den politischen Diskussionen um die Politik Russlands. Den Boykott der Spiele durch Politiker hält er „für Unsinn“ und zeigte sich erfreut, dass der Bundeskanzler und der Sportminister Österreichs die Spiele besuchen wollten. Die Menschenrechtsverletzungen in Russland wollte er nicht beurteilen, zeigte jedoch Verständnis für das russische Gesetz gegen „Homopropaganda“ und riet Sportlern davon ab, sich politisch zu äußern. Die Freilassung politischer Gefangener interpretierte er als positive Auswirkung der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Dieses Interview hat ihm den Vorwurf eingebracht, homophobe Ressentiments zu bedienen und selbst politisch naiv zu sein.