Quick Facts
Intro | German painter |
Was | Painter |
From | Germany |
Field | Arts |
Gender | male |
Birth | 21 June 1930, Berlin, Margraviate of Brandenburg |
Death | 16 October 2018 (aged 88 years) |
Star sign | Cancer |
Biography
Paul Salvatore Corazolla (* 21. Juni 1930 in Berlin; † 16. Oktober 2018 ebenda) war ein bildender Künstler mit dem Schwerpunkt Glasmalerei. In vielen Teilen Deutschlands und darüber hinaus hat er Bleiglasfenster für Kirchen und öffentliche Gebäude gestaltet und dabei eine eindringliche, zugleich symbolische und sinnliche Bild- und Farbensprache entwickelt, die die Gegenstände durch Abstraktion überschreitet und sie oft in geometrischen Motiven variiert.
Zur Person
Corazolla wurde als zweites Kind der Sängerin Margarete Corazolla (1902–2001) geboren. Sein Vater Paul Graener war Komponist, sein jüngerer Bruder Jan Corazolla Dirigent und Cellist. 1940 wurde Paul Corazolla in das humanistische Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem aufgenommen. 1943 kam es kriegsbedingt zur Übersiedlung nach Österreich, wo er von dem Wiener Sezessionisten Carl Moll seinen ersten Zeichenunterricht erhielt.
Nach Kriegsende und Begabten-Abitur begann Corazolla 1946 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei den Professoren Friedrich Stabenau und Ernst Fritsch sowie dem Bauhauslehrer Debus. Im Rahmen eines Weiterstudiums ab 1951 für freie und angewandte Grafik traf Paul Corazolla auf Expressionisten wie Karl Hofer, dem Direktor der Hochschule, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff.
Nach Abschluss des Studiums arbeitete Corazolla als selbständiger Künstler im Friedenauer Atelier, war aber zugleich auch im Berliner Kunstbetrieb tätig. Ab 1983 leitete er für zwölf Jahre das Kunstamt Tiergarten und die Obere Galerie im Haus am Lützowplatz. In fast 90 Ausstellungen stellte er zeitgenössische Kunst mit einigen hundert Künstlern dieser Zeit vor. Konzeption, Gestaltung und die Herausgabe von Katalogen rundeten die verantwortungsvolle Tätigkeit ab.
Bis zu ihrem Tod im Jahr 2011 war Corazolla mit der aus einer nordjapanischen Samuraifamilie stammenden Toshie Nanjo verheiratet. Beide traten 1966 der Deutsch-Japanischen Gesellschaft bei. Toshies Grab mit einem von Paul Corazolla gestalteten und für ihn selbst vorbereiteten Grabstein befindet sich auf dem Friedhof der St.-Matthias-Gemeinde in Berlin. Dort wurde er am 30. Oktober 2018 beigesetzt.
Mitarbeit in Gremien
- Vorsitzender im Berufsverband Bildender Künstler Berlin,
- Jurymitglied für den Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin,
- Mitglied der Kunstkommission des Bistums Berlin,
- Beirat der Karl Hofer Gesellschaft,
- Berater der Deutschen Bischofskonferenz in Fragen der Kunst.
Glasfenster (Auswahl)
Siehe auch Weblinks.
- Berlin, Hauptverwaltung BEWAG (1959, wegen Umzugs z. Z. eingelagert)
- Madrid, Deutsche Schule (1960)
- Warburg, St. Jakob von Sarug (ehem. Mariä Himmelfahrt) (1967)
- Berlin-Wilmersdorf, Heilig-Kreuz-Kirche (1976)
- Berlin, Evangelisches Waldkrankenhaus (1976)
- Hildesheim-Ochtersum, St. Alfred-Kirche (1977)
- Berlin-Lichterfelde, Kapelle „Mutter vom guten Rat“ (heute "Eben-Ezer-Kapelle") (1980)
- Paderborn, Klarissenkloster (1985)
- Berlin, St. Franziskus-Krankenhaus, Vestibül (1980)
- Essen-Steele, Evang. Krankenhaus Lutherhaus (1985)
- Essen-Frintrop, Kath. Kirche St. Joseph (1986–1990)
- Windecken, Niederau, St. Marienkirche (1987)
- Mülheim an der Ruhr-Speldorf, Kath. Kirche St. Michael (1988)
- Berlin, Kapelle im Universitätsklinikum Rudolf Virchow (1997)
- Strausberg (Brandenburg), St. Marien (1997)
- Oberhausen-Sterkrade, St. Clemens-Hospitale (ohne Jahr)
Publikationen
- Im Matthias-Grünewald-Verlag wie auch im Herder-Verlag liegen zahlreiche Beiträge, Schriften und Publikationen von Paul Corazolla vor.
Literatur
- Erzbistum Berlin (Hrsg.): Paul Corazolla: Glasfenster, Arbeiten auf Papier, Texte. Regensburg 2000, ISBN 3-7954-1381-8.
- Auferstehungen. Fenster-Zyklus St. Josef, Frintrop. Paul Corazolla (Entwürfe) und Herbert Fendrich (Texte). Verlag Peter Pomp, Essen 1991.
- Paul Corazolla: Schaufenster Gottes – Wege der optischen Mission. 2. Aufl., Düsseldorf 1959.
