Otto von Blome
Quick Facts
Biography
Otto von Blome, ab 1819 Graf (* 1. Oktober 1795 auf Salzau; † 1. Juni 1884 ebenda) war ein Großgrundbesitzer und Majoratsherr im Herzogtum Holstein.
Leben und Wirken
Blome stammte aus der Salzauer Linie des Adelsgeschlechts von Blome. Sein Vater war Baron Friedrich von Blome (1769–1818), seine Mutter Charlotte geb. Reichsgräfin von Platen zu Hallermund (1778–1857). Adolf von Blome war sein jüngerer Bruder.
Mit seinem gleichnamigen Onkel Otto von Blome auf Heiligenstedten (1770–1849) wurde er mit Diplomen des dänischen Königs Friedrich VI. vom 11. September 1819 in den Grafenstand erhoben und am 1. Mai 1826 in den dänischen Lehnsgrafenstand erhoben. Von 1820 bis 1824 diente er als Rittmeister in der Kongelige Livgarde zu Pferd (Hestgarden). Anschließend widmete er sich der Verwaltung seiner Güter, zu denen neben Salzau das 1819 gebildete Bahrenflether Fideikommiss (Bahrenfleth, Bekmünde, Bekhof und Blomesche Wildnis) und die Güter Sophienhof, Charlottenthal und Ottenhof gehörten. Blome war auch Herr zu Lammershagen und Friedeburg sowie der Herrschaft Hagymádfalva in Ungarn. Er ließ 1844 bis 1848 die Blomenburg erbauen und baute 1881 das Herrenhaus Salzau nach einem Brand völlig neu auf.
In der Schleswig-Holstein-Frage befürwortete Blome eine weitgehende Selbständigkeit Holsteins bei Erhaltung des dänischen Gesamtstaats. Er setzte sich für Carl von Scheel-Plessen als Minister für Holstein ein.
In erster Ehe heiratete er am 14. November 1822 die Prinzessin Albertine Agnes Christiane Caroline Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (* 27. April 1804 auf Schloss Wittgenstein; † 8. Oktober 1866 in Rheda), Tochter von Reichsgraf Friedrich Carl Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (1766–1837) und Prinzessin Friederike von Schwarzburg-Sondershausen (1774–1806). Die Ehe wurde 1825 geschieden. Blomes zweite Ehe war eine diplomatische Delikatesse: er heiratete am 12. Juli 1828 in Paris Prinzessin Marie Clementine Bagration (* 29. September 1810 in Wien), die Tochter von Katharina Bagration. Ihr juristischer Vater war Fürst Pjotr Iwanowitsch Bagration, doch es war allgemein bekannt, dass sie einer Liaison ihrer Mutter mit Klemens Wenzel Lothar von Metternich entstammte. Sie gebar ihm am 18. Mai 1829 in Hannover einen Sohn, Otto Paul Julius Gustav, starb dort jedoch schon am 26. Mai 1829 und wurde in Probesteierhagen begraben.
In dritter Ehe heiratete er am 12. Mai 1837 Julie Friederike Sophie Gräfin von Platen-Hallermund (* 6. November 1811; † 7. Juni 1879), Tochter des Grafen Georg Wilhelm Friedrich von Platen Hallermund (* 8. November 1785 in Linden; † 13. Januar 1873 in Weißenhaus) und Julia Marianne Charlotte, geb. Gräfin von Hardenberg (* 22. Oktober 1788 in Celle; † 18. August 1833 in Weißenhaus). Aus dieser Ehe entstammte die Tochter Adeline (* 14. Februar 1838; † 1904), die 1858 den hannoverschen Hofstallmeister Graf Ferdinand von Hardenberg (1826–1870) heiratete und als Witwe auf die Blomenburg zog.
Im 89. Lebensjahr gestorben, wurde v. Blome in Probsteierhagen beigesetzt.
Blomenburg
Salzau
Siehe auch
- Blome (Adelsgeschlecht)
- Platen (Adelsgeschlecht)
- Landeskulturzentrum Salzau
Ehrungen
- Ritter der Ehrenlegion (1828)
- Großkreuz des Dannebrogordens (1852)
- Ehrenritter des Malteserordens (mit der Distinction für Jerusalem, vor 1874)
Literatur
- Eduard Alberti: Lexikon der schleswig-holstein-lauenburgischen und eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866, G.G.L. v. Maack, 1867, S. 64 (Digitalisat)
- Nikolaus von Preradowich: Blome, Gustav Lehnsgraf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 315 (Digitalisat). (Erwähnung im Artikel zum Sohn)
- Otto Blome im Dansk Biografisk Leksikon online
- Blome, in: Dansk biografisk leksikon. 23 (1906), S. 81f
- Peter Wulf: Salzau – Paris – Salzau. Die Hochzeit des Grafen Otto Blome mit der Prinzessin Clementine Bagration. In: Jahrbuch für Regionalgeschichte 25 (2007) S. 71–85