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Germany
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Otto Bamberger
Deutscher Unternehmer und Kunstsammler

Otto Bamberger

The basics

Quick Facts

Intro
Deutscher Unternehmer und Kunstsammler
Places
Work field
Gender
Male
Birth
Place of birth
Mitwitz, Germany
Age
48 years
The details (from wikipedia)

Biography

Otto Bamberger (* 18. Mai 1885 in Mitwitz, Oberfranken; † 20. September 1933 in Baden-Baden) war ein deutscher Kaufmann und Unternehmer, Kunstsammler expressionistischer Werke, Förderer zeitgenössischer Künstler bzw. Kunstmäzen, Produktdesigner, „leidenschaftlicher Pazifist“ und Sozialdemokrat. Er gilt als größter Auftraggeber und Förderer des Staatlichen Bauhauses in Weimar und Dessau. Zeitgenossen galt er als unkonventionelle eigenwillige Persönlichkeit, die ihren individuellen Stil pflegte und innerhalb ihres Wirkungskreises gängige Konventionen gern außer Kraft setzte. Er verstarb kurze Zeit nach der Entlassung aus nationalsozialistischer „Schutzhaft“.

Familie

Seine Familie stammte aus dem oberfränkischen Mitwitz, wo er im Haus Nr. 23 (heute: Kronacher Straße 10) geboren wurde. Seine Familie war jüdischer Abstammung, jedoch säkular orientiert.

Otto Bamberger war der älteste Sohn des seit 1887 in Lichtenfels (Oberfranken) ansässigen Kaufmanns Philipp Bamberger (1858–1919) und dessen aus Feuchtwangen stammender Ehefrau Sarah „Serry“ Ullmann (1862–1925). Er hatte vier jüngere Brüder, Anton (1886–1950), Hugo (1887–1949), Josef und Ludwig (1893–1964). Nachdem sein Vater Philipp 61-jährig an einem Schlaganfall verstorben war, beging seine Mutter 62-jährig Suizid, ein Umstand, der geheimgehalten wurde. In der Folge wurde das Unternehmen durch deren ältesten Sohn Otto und Philipps Bruder Fritz, Ottos Onkel, geführt.

Am 24. Dezember 1913 heiratete der 28-jährige Otto Bamberger in Hall die Tochter des dort ansässigen Fabrikanten Beni Wolff (1857–1923), die 22-jährige Henriette „Jetta“ (* 14. Juli 1891 in Hall; † 30. Oktober 1978 in Louisville, Kentucky, USA), geborene Wolff. Diese lernte er über ein Bekanntschaftsinserat kennen, das er in einem reichsweit verbreiteten Periodikum aufgegeben hatte. Die Kleinstadt Lichtenfels erschien ihm für die Suche nach einer Lebenspartnerin offenbar als zu überschaubar. Innerhalb seiner Familie stieß diese für die damalige Zeit unkonventionelle und als unseriös betrachtete Vorgehensweise teils auf Befremden; Indiz dafür mag sein, dass beide Trauzeugen von der Familie Wolff gestellt wurden.

Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, Ruth (1914–1983) und Klaus Philipp Bamberger (1920–2008). Letzterer charakterisierte seine Eltern retrospektiv als Agnostiker; Religion sei innerhalb der Familie nicht thematisiert worden. Seine Schwester Ruth bestätigte dies in ihren eigenen Aufzeichnungen, erinnerte jedoch, dass sie von ihren Eltern stets auf jüdische Feiertage aufmerksam gemacht wurde und diese sich freuten, als sie während ihrer Internatszeit auf Juist anlässlich des Jom Kippur aus eigenem Antrieb eine Synagoge in Norden, auf dem benachbarten Festland, besuchte.

Ruth, später verheiratete Löwenfeld, absolvierte nach ihrer Reifeprüfung eine Ausbildung als Erzieherin am Jüdischen Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen (wie später Inge Deutschkron) in der Meinekestraße 22 in Berlin-Charlottenburg unter der Leitung der promovierten Lina Wolff (1897–1975). Diese war eine jüngere Schwester von Ruths Mutter Henriette, ergo Ruths Tante. Während ihrer Ausbildung absolvierte Ruth ein Praktikum im Jüdischen Landschulheim des Hugo Rosenthal in Herrlingen. Ruth schloss ihre Ausbildung 1936 ab und ging anschließend, damals noch ungewöhnlich, als Au-pair zu einer Familie der DuPont-Dynastie nach England. In Paris, wo ihr Onkel Leopold Wolff (* 1889) residierte, erhielt sie am 5. November 1938 ein US-Visum und emigrierte über Le Havre am 17. November 1938 mit der S.S. Manhattan in die Vereinigten Staaten, zunächst zu ihrem Onkel Anton Bamberger nach New York City. In Louisville im US-Bundesstaat Kentucky wurde ihr die Leitung des neu gegründeten Kindergartens der jüdischen Gemeinde übertragen. Später spezialisierte sich Ruth auf die erzieherische Betreuung geistig behinderter Kinder und geriet zu einer angesehenen Beraterin in diesem Fachgebiet.

Ihr jüngerer Bruder Klaus änderte nach seiner Emigration über Frankreich in die USA seinen Vornamen zu „Claude“. Im US-Bundesstaat New Jersey gründete er nach dem Zweiten Weltkrieg ein Unternehmen, das international agiert und noch heute besteht.

Familienunternehmen

Das Familienunternehmen war von Otto Bambergers Großvater David Bamberger (1811–1890), einem Zuckerbäcker, gegründet worden, der in erster Ehe mit der früh verstorbenen Regina (1817–1854), geborene Bärlein, und in zweiter Ehe mit Adelheid (1829–1892), geborene Grabfelder, verheiratet war. Zu jener Zeit galt das Bayerische Judenedikt von 1813, das die Mobilität, die Berufswahl und die familiäre Entwicklung jüdischer Bürger stark einschränkte.

Nachdem am 22. April 1871 das bis dato preußische Gesetz betreffend die Gleichberechtigung der Konfessionen in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Beziehung vom 3. Juli 1869 auf das gesamte Gebiet des am 18. Januar 1871 neu gegründeten Deutschen Reiches ausgedehnt und damit auch im Königreich Bayern eingeführt worden war, ergab sich aus der nun geltenden Gleichberechtigung eine deutlich größere Freizügigkeit jüdischer Bürger. Daher sandte der bereits über 60-jährige David Bamberger seine beiden noch minderjährigen Söhne Philipp (1858–1919) und Fritz (1862–1942) um 1875 nach Lichtenfels, um in der größeren und verkehrstechnisch besser erschlossenen Kleinstadt eine Niederlassung für die Herstellung und den Handel mit Körben aus Palmwedeln zu betreiben, die das Unternehmen eigens aus Kuba importierte.

Als die Lichtenfelser Niederlassung aufgrund des örtlich gegebenen Anschlusses an die Eisenbahnstrecke florierte, schloss der mittlerweile 73-jährige David Bamberger seine Geschäftsräume in Mitwitz und übergab seinen beiden Söhnen Philipp und Fritz per 1. August 1884 die Geschäftsführung seines Unternehmens. Er verließ Mitwitz als letzter dort lebender Bürger jüdischer Herkunft, zog per 1. Juli 1887 nach Lichtenfels, verstarb drei Jahre später und wurde dort beigesetzt.

In Lichtenfels wuchs die Firma zum größten Unternehmen der Kleinstadt und zu einem der größten europäischen Lieferanten von Rohmaterial für die Korb- und Rattanmöbel-Industrie heran. Ein Historiker macht den Weltruf der Firma D. Bamberger geltend. Gleichzeitig war sie ein Handelshaus, das um 1888 („Dreikaiserjahr“) mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigte, davon etwa die Hälfte Heimarbeiter, insbesondere aus der oberfränkischen Region. Einkäufer des Unternehmens, darunter Otto Bamberger selbst, waren auf allen Kontinenten auf der Suche nach Rohmaterialien und Produktideen.

Das Unternehmen D. Bamberger war zur Zeit der Weimarer Republik ein bedeutender Zulieferer des Bauhauses. Darauf verweisen bis heute produzierte Bauhaus-Sitzmöbel nach Entwürfen von Marcel Breuer, Erich Dieckmann, Ludwig Mies van der Rohe oder nach Bauhaus-Entwürfen entstandene Thonet-Sitzmöbel mit geflochtenen Sitzflächen und Rückenlehnen. Auch für Bauhaus-Sitzmöbel und -Tische aus Rattan lieferte D. Bamberger das Rohmaterial und fertigte dafür in eigener Schreinerei die Tischplatten an.

U. a. aus dem Jahr 1927 ist dokumentiert, dass die Firma D. Bamberger Lichtenfels für die Staatliche Hochschule für Handwerk und Baukunst zu Weimar Expertisen erstellt hat, in denen es beispielsweise um die Analyse geflochtener Sitzmöbel aus Italien und deren Vergleich mit thüringischen Flechtsitzmöbeln ging. Das Unternehmen führte Otto Bamberger zu dieser Zeit mit seinen Geschäftspartnern, seinem jüngsten Bruder Ludwig und Alfred (1890–1956), dem Sohn seines Onkels Fritz.

Wirken

Bereits 1910 wurde der zu dieser Zeit etwa 25-jährige Otto Bamberger Geschäftsführer des Familienunternehmens D. Bamberger Palmkorb- und Möbelklopfer-Fabrik, dessen Inhaber zu dieser Zeit sein Vater Philipp und dessen Bruder Fritz, Ottos Onkel, waren. Zuvor hatte er im Unternehmen gelernt und bei verschiedenen Kundenfirmen in England, Frankreich und Italien gearbeitet, wo er auch die jeweiligen Landessprachen erlernen musste.

Im Jahr 1914, als sein erstes Kind Ruth geboren wurde, ließ sich Otto Bamberger durch den von Hildburghausen aus wirkenden Architekten August Berger eine Villa inklusive Raumausstattung errichten, die seit 1994 unter Denkmalschutz steht. In dieser, zeitgenössisch als „Sonnenhaus“ bezeichnet, verkehrten anlässlich regelmäßig stattfindender literarischer Abende Schriftsteller und Grafiker wie Alfred Kubin, Bildhauer wie Maria Lerch, Kunstmaler wie Reinhold Nägele und Kunsthistoriker wie Justus und Senta Bier (1900–1978), geborene Dietzel.

Otto Bamberger, der sich für moderne Kunst, Literatur, Philosophie, Politik, Architektur und Innenarchitektur sowie Auslandsreisen interessierte, unterstützte teils unbekannte und mittellose Künstler, indem er von diesen Werke erwarb, die zur damaligen Zeit noch keinen nennenswerten Marktwert hatten. Mit den gefälligsten dieser Werke dekorierte er die zahlreichen Räume des „Sonnenhauses“. Der weitaus größte Teil der Kunstsammlung wurde ab September 1927 in seiner Bibliothek hinter zu diesem Zweck eigens gefertigten breiten Holzschiebetüren aufbewahrt. Heute sind die Kunstwerke der Sammlung des Otto Bamberger sehr begehrt, die Künstler zumeist international bekannt.

Als Sammler und Mäzen zeitgenössischer expressionistischer Kunst am Blauen Reiter beteiligter Künstler erwarb Otto Bamberger während der 1910er und 1920er Jahre eine umfangreiche Sammlung hunderter Grafiken, Gemälde, Zeichnungen, Lithografien, Holzschnitte, Skulpturen und anderer Kunstgegenstände, beispielsweise von Ernst Barlach, Max Beckmann, Marc Chagall, Lovis Corinth, Otto Dix, George Grosz, Otto Herbig, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Käthe Kollwitz, Alfred Kubin, Wilhelm Lehmbruck, Max Liebermann, Franz Marc, Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde, Pablo Picasso und Leo Putz. Von Max Obermayer (1866–1948) ließ er 1918 ein Ölgemälde anfertigen, das seine vierjährige Tochter Ruth porträtiert. Außerdem erwarb er Skulpturen von Maria Lerch, darunter auch christliche wie Maria mit dem Jesuskind.

Ebenso wie seine drei jüngeren Brüder nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde ausgezeichnet.

Im Jahr 1919 sah sich Otto Bamberger dazu genötigt, seine SPD-Mitgliedschaft zu rechtfertigen, nachdem er deshalb heftiger Kritik von Links und Rechts ausgesetzt war. Einerseits wurde ihm eine arbeiterfreundliche Haltung vorgeworfen; er sei für gestiegene Löhne in der Korbindustrie verantwortlich. Andererseits sei bei einem Unternehmer eine sozialdemokratische Haltung nur vorgespielt. Er verfasste daher einen längeren Leserbrief, der im Lichtenfelser Tagblatt abgedruckt wurde. In diesem legte er dar, dass er lediglich Teilhaber eines Unternehmens (oHG) sei und daher mit seiner privaten politischen Überzeugung nicht für die Geschäftspolitik des ganzen Unternehmens stehe. Seine Tätigkeit als Unternehmer gehe nicht zu Lasten seiner privaten politischen Entscheidungsfreiheit. Zwischen sozialdemokratischen Überzeugungen und einer unternehmerischen Tätigkeit gebe es nicht zwangsläufig einen Widerspruch.

Seinem Bruder Anton, der 1919 heiratete, schenkte Otto Bamberger aus diesem Anlass ein Ölgemälde von Leo Putz, Dame in Blau, das dieser etwas verspätet 1920 fertigstellte.

Ab etwa Mitte der 1920er Jahre vertrieb eine in Coburg angesiedelte Niederlassung des Unternehmens eine große Vielzahl von Spielen, Holzspielzeug, Baukästen, Bastel- und Handarbeitsmaterial für Kinder nach den Spieltheorie-Vorgaben des Pestalozzi-Schülers Friedrich Fröbel, außerdem kunstgewerbliche Erzeugnisse aus Holz, die Otto Bamberger zum Teil selbst entwarf bzw. gestaltete. Die von ihm als neues Sortiment in das Portfolio des Unternehmens eingeführten Spielwaren ließ er ab der Mitte der 1920er Jahre von seinen beiden Kindern erproben und beurteilen. Er befürwortete grundsätzlich, dass diese sich besser mit den realen Objekten als mit kindlichen Miniaturen befassten. Lediglich pädagogisch wertvoll erscheinendes Spielzeug empfand er als sinnvoll. Gängiges Kriegsspielzeug wie Zinnsoldaten und Spielzeugwaffen lehnte er kategorisch ab.

Während für die Kinder das Schlafzimmer der Eltern zumeist tabu war, geriet deren Ehebett an Sonntagvormittagen als dann so bezeichnetes „Familienbett“ zum Schauplatz angeregter Diskussionen. Für die vielen regelmäßigen Gäste im „Sonnenhaus“ war es nicht ungewöhnlich, zusammen mit den beiden Bamberger-Kindern und deren Eltern am „Familienbett“ teilzunehmen. Maximal zu sechst an Fuß- und Kopfteil gelehnt lagen bzw. saßen sie im Ehebett und diskutierten über philosophische, kulturelle, künstlerische oder politische Themen, bei denen die Kinder zuhörten. Für die damalige Zeit dürfte dies ein ungewöhnlich freizügiges und pittoreskes Bild ergeben haben. Zu den häufigen Gästen im „Sonnenhaus“ zählte neben Alfred Kubin und Maria Lerch ab etwa Mitte der 1920er Jahre der Bauhaus-Designer Erich Dieckmann, der stets mit lautstark knatterndem Motorrad vorfuhr, von dem insbesondere Otto Bambergers kleiner Sohn Klaus begeistert war.

Otto Bamberger beauftragte Dieckmann Ende 1926, das Interieur des „Sonnenhauses“ komplett neu zu gestalten und auszustatten.

Der Dokumentation des Hauptstaatsarchives Weimar zufolge war Otto Bamberger wohl der erste und einzige Auftraggeber des Bauhauses, der die komplette Umgestaltung und Ausstattung eines ganzen Gebäudes in Auftrag gegeben hat. Die umfängliche Korrespondenz dazu ist offenbar erhalten. Otto Bamberger gilt deshalb als größter Förderer und Auftraggeber des Bauhauses.

In die Abwicklung dieses Großauftrages schaltete sich Otto Bartning ein, der Direktor der Staatlichen Bauhochschule Weimar. Am 20. April 1928 bat er die Bambergers schriftlich darum, eine kurze Lieferzeitverzögerung ihres Küchenmobiliars zu akzeptieren, weil er dieses wegen der nach seiner Einschätzung hervorragend gelungenen Ausführung zuvor unbedingt ausstellen wolle.

Eine Reihe von Dieckmanns Entwürfen für Otto Bamberger finden sich im Februar 1929 in der Designzeitschrift Die Form, in mindestens einem Möbelkatalog der Staatlichen Bauhochschule Weimar, 1930 in Walter Müller-Wulckows Buch Die deutsche Wohnung der Gegenwart und in Dieckmanns 1931 erschienenem Buch Möbelbau in Holz, Rohr und Stahl, das antiquarisch oder als Reprint erhältlich ist.

Seiner Tochter Ruth ermöglichte Otto Bamberger von 1925 bis 1927 den Besuch des reformpädagogischen Internats Freie Schulgemeinde in Wickersdorf bei Saalfeld im Thüringer Wald. Zwischen Lichtenfels und Saalfeld bestand eine direkte Zugverbindung. Otto Bambergers regelmäßiger Hausgast Alfred Kubin, der seinem Stiefsohn Otto Gründler dort von 1907 bis 1914 den Schulbesuch finanziert hatte, könnte dieses Landerziehungsheim empfohlen haben. Auch der Ziehsohn von Käthe Kollwitz, Georg Gretor, war von 1911 bis 1913 Schüler dieses Internats gewesen.

Otto Bambergers Sohn Klaus besuchte von Herbst 1930 bis Weihnachten 1933 das von Martin Luserke gegründete und geleitete reformpädagogische Internat Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist. Dieses besuchte seit Ostern 1927 auch seine vom Wickersdorfer Landerziehungsheim nach Juist gewechselte ältere Schwester, die dort am 22. März 1933 ihre Reifeprüfung bestand.

„Ich sehe ihn [Otto Bamberger] noch am Strand in Juist stehen, er kam seine Kinder besuchen. Mir fiel damals auf, dass er nicht wie die meisten Männer gekleidet war, er trug einen legeren schwarzen Anzug, ein Hemd ohne Krawatte mit einer Art Band um den Kragen und einen breitkrempigen schwarzen Hut.“

Luserkes musisch geprägte Schule am Meer wurde u. a. durch den Kunstsammler und -mäzen Alfred Hess aus dem thüringischen Erfurt gefördert. Dessen Ehefrau Thekla (1884–1968), geborene Pauson, stammte aus Lichtenfels. Das dortige Unternehmen der Familie Pauson war im selben Marktsegment wie die Firma D. Bamberger tätig. Thekla Hess und „Jetta“ Bamberger kannten sich recht gut.

Die Schule am Meer wurde Ostern 1934 vor dem Hintergrund der NS-„Gleichschaltung“ und des staatlich betriebenen Antisemitismus geschlossen. An diesem privaten Internat waren rund 30 Prozent der Schüler, und somit ebenso der Elternschaft, jüdischer Herkunft. Als Mitglieder der „Außengemeinde“ der Schule am Meer waren auch Otto und „Jetta“ Bamberger mit der Anschrift „Lichtenfels, Sonnenhaus“ verzeichnet. Sohn Klaus verließ das ostfriesische Juist, um NS-Diskriminierung auszuweichen, und wechselte Anfang Januar 1934 in das schweizerische St. Gallen zum Institut auf dem Rosenberg (andere Bezeichnung: Voralpinisches Knaben-Institut Dr. Schmidt).

Der unter Herzbeschwerden leidende Otto Bamberger wurde nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten 1933 während eines geschäftlichen Aufenthalts in Frankfurt am Main als jüdischer Unternehmer und SPD-Mitglied durch Angehörige der SA in so genannte „Schutzhaft“ genommen und verhört. Nach Intervention seiner Ehefrau Henriette und mit der Hilfe eines menschlich und dienstlich korrekt agierenden Leutnants der Frankfurter Polizei konnte er nach einer Woche nach Lichtenfels zurückkehren, allerdings als gebrochener Mann mit schwerer Depression. Wenige Monate danach verstarb er in einem Sanatorium in Baden-Baden 48-jährig an einer Herzattacke.

Das letzte Buch, in dem er gelesen hatte, war Oswald Spenglers neu erschienenes Werk Jahre der Entscheidung. Darin hatte Otto Bamberger einen einzigen Satz unterstrichen: „[…] wer nur Behagen will, verdient es nicht, da zu sein“.

Er wurde feuerbestattet, seine Urne auf dem Jüdischen Friedhof in Lichtenfels beigesetzt. Sein Grab wurde ebenso wie die übrigen dieser Ruhestätte während der NS-Zeit geschändet und 1941 vollends zerstört, die Grabsteine großteils zerschlagen, gestohlen und zum Straßenbau verwendet.

Nachwirkungen NS-staatlicher Aktivitäten

Seine 42-jährige Witwe Henriette „Jetta“ übernahm anstelle ihres verstorbenen Mannes eine aktive Rolle im Unternehmen, wie dieser zusammen mit Ludwig und Alfred Bamberger.

„In Lichtenfels empfing uns Klaus’ Mutter [zu Beginn der Sommerferien 1935] mit wundervollem Essen und führte mich in mein gemütliches Zimmer. Der zauberhafte Garten beeindruckte mich besonders. Ruth war nicht da [ausbildungsbegleitendes Praktikum in Herrlingen] und Klaus noch in seinem Schweizer Internat. Ich glaube es hieß Rosenberg. Frau Bamberger war eine gutaussehende aktive Frau, jedoch tief überschattet durch den frühen Tod ihres originellen und begabten Mannes.“

Maria Becker

Erzwungene Emigration

Seine junge Witwe „Jetta“ floh im September 1938 überstürzt zu ihrer Mutter Therese Wolff (* 29. April 1865 in Hall), geborene Reiß, nach Stuttgart, nachdem sie von einem wohlmeinenden Informanten aus dem Lichtenfelser Bezirksamt, Wilhelm Aumer (1883–1958), gewarnt worden war, dass gemäß der Verordnung über Reisepässe von Juden die Reisepässe aller jüdischen Lichtenfelser Bürger in Kürze konfisziert werden würden. Aumer hielt die ihm übermittelte Dienstanweisung für wenige Tage zurück, damit Henriette Bamberger vor deren Umsetzung mit ihrem Pass die Stadt und das Deutsche Reich verlassen konnte. Die Kunstsammlung Otto Bambergers musste sie in der Villa zurücklassen. Das US-Konsulat in Stuttgart stellte ihr ein Besuchervisum für die Vereinigten Staaten aus, wo sie ihren bereits am 17. Januar 1938 mit der S.S. Manhattan via Le Havre in die USA emigrierten Sohn Klaus besuchte. Nach Lichtenfels kehrte sie im Gegensatz zu ihrem Sohn nie zurück. In der Folge verblieb sie in den USA; ihr Besuchervisum wurde aufgrund der politischen Ereignisse immer wieder verlängert. Sie arbeitete zunächst als Haushälterin für einen früh verwitweten entfernten Cousin, um für dessen zwei kleine Kinder die fehlende Mutter zumindest annähernd auszugleichen. Später war sie in Cleveland als Haushälterin für den ehemaligen österreichischen Generalkonsul Victor Tlach (* 14. Juni 1872 in Krems, Niederösterreich) tätig, den sie auch chauffierte und zu Empfängen begleitete.

Novemberpogrome 1938

Lichtenfelser „Braunhemden“ drangen während der so bezeichneten „Reichskristallnacht“ in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in die Villa Bamberger in der Adolf-Hitler-Straße 21 (heute: Kronacher Straße 21) ein, zerstörten im Salon einen historischen niederländischen Kachelofen und warfen hunderte Bücher aus Otto Bambergers Bibliothek auf die Straße. Exzessivere Zerstörungen, wie sie zeitnah bei Otto Bambergers Bruder Ludwig mit einer Bücherverbrennung vor dessen Villa Bamberger Straße 44 stattfanden, verhinderte die anwesende Haushälterin Kunigunda „Kuni“ Rübensaal (1890–1978), welche die ihr persönlich bekannten SA-Angehörigen resolut vertrieb. Auf diese Übergriffe nahm das Lichtenfelser Tagblatt am Folgetag Bezug und bezeichnete die Ausschreitungen gegen die Lichtenfelser Juden und die örtliche Synagoge als Ausdruck der empörten Volksseele.

Raubkunst

Am 10. November 1938 rückten mehrere Uniformierte des Lichtenfelser Bürgermeisteramts an, erfassten und klassifizierten die Kunstsammlung von Otto Bamberger pauschal als „entartet“ und beschlagnahmten diese. Erwiesen ist, dass nicht alle der konfiszierten Kunstwerke tatsächlich als „entartet“ galten. Dies belegt z. B. ein erhaltener Schriftwechsel mit Otto Modersohn, dem Witwer der verstorbenen Paula Modersohn-Becker. Deren Werke wurden in Lichtenfels beschlagnahmt, durften aber während des Dritten Reiches in Kunsthallen und Museen weiterhin ausgestellt sein. Fotos von mindestens drei Exponaten aus der Sammlung des Otto Bamberger sind in der Folge von einem namentlich bekannten Lichtenfelser Nationalsozialisten an die antisemitische Wochenzeitung Der Stürmer gesandt worden, als Belege „entarteter“ Kunst im Haushalt eines Juden. Kurz zuvor hatte die Stadt Lichtenfels in dem zutiefst rassistischen Hetzblatt u. a. mit ihrem „herrlichen Strandbad“ für sich geworben, zu dem Juden während dieser Zeit der Zutritt verwehrt wurde, so Henriette Bamberger, die dort seit mehr als zwei Jahrzehnten täglich im Main geschwommen war.

Der größte und wertvollste Teil der Kunstsammlung des Otto Bamberger ist bis heute nicht zurückerstattet worden. Nach einigen wenigen bekannten Objekten wird seit Jahrzehnten gesucht.

Ein kleiner Teil der Sammlung, Bleistift- und Kohlezeichnungen, Holzschnitte und Lithografien, wurde nach Kriegsende durch US-amerikanische Ermittler, darunter ein Hannoveraner Neffe Otto Bambergers, Gerald Francis (Gerhard Franz Philipp) Bamberger (1920–2013), im Keller des Lichtenfelser Rathauses aufgefunden. Offenbar hatten sich Lichtenfelser NS-Funktionsträger und privilegierte ortsansässige Unternehmer aus der Sammlung bedient. Die Fundstücke wurden Henriette Bamberger in die USA gesandt, wo sie nach Monaten in fünf Kisten verpackt in einem desolaten Zustand eintrafen. Die restlichen Teile des familiären Hausrats, die bis zur Begleichung der festgesetzten „Reichsfluchtsteuer“ in einer Nürnberger Lagerhalle verwahrt worden waren, sollen hingegen bei Luftangriffen zerstört worden sein.

Im „Sonnenhaus“ war offenbar bis zum Ende der 1980er Jahre NS-Raubkunst aus der angeblich verschollenen Sammlung des Otto Bamberger bei der Familie der Striwa-Werke Striegel & Wagner-Miteigentümerin Grete Wagner (1892–1986) präsent und ausgestellt. Demzufolge hat diese Familie einen Teil der immer wertvoller werdenden NS-Raubkunst aus der Sammlung des Otto Bamberger für ihre privaten Zwecke genutzt. Nur eines der dort entdeckten Kunstwerke wurde nach sechs Jahrzehnten und langjähriger Diskussion im Jahr 1999 zurückerstattet.

„Arisierung“

Das Unternehmen D. Bamberger Lichtenfels (DBL) wurde Ende 1938 zu unlauteren Bedingungen „arisiert“, am 6. April 1939 aus dem Handelsregister getilgt und mit den Namen der neuen „arischen“ Besitzer zu Knorr, Friedrich & Co. umfirmiert. Beide Namensgeber waren zuvor leitende Angestellte von Otto, Ludwig und Alfred Bamberger. Deren Rechtsnachfolger nehmen noch heute auf die renommierte Historie des Unternehmens D. Bamberger Bezug, lassen aber die unredliche „Arisierung“ während der NS-Zeit unerwähnt.

Am 30. Dezember 1938 erstellte das Bezirksamt Lichtenfels eine Liste der jüdischen Mitbürger, denen in der Vergangenheit ein Führerschein ausgestellt worden war und nun unrechtmäßig entzogen werden sollte. Verzeichnet ist darin auch Otto Bambergers Witwe Henriette (mit handschriftlichem Vermerk „Amerika“), die in Lichtenfels als erste Frau einen Führerschein ausgestellt bekam und somit erste Autofahrerin der Stadt war. Außerdem wurden Otto Bambergers jüngster Bruder Ludwig (mit handschriftlichem Vermerk „Engl.“ [England]) und Alfred, der Sohn von Otto Bambergers Onkel Fritz, in der Liste aufgeführt. Beide hatten das Unternehmen D. Bamberger zuletzt zusammen mit Henriette Bamberger geleitet.

Kurz zuvor war auch eine Liste jüdischer Kraftfahrzeugbesitzer erstellt worden, in die später sukzessive der Verbleib der beschlagnahmten oder erzwungenermaßen verkauften Fahrzeuge eingetragen wurde. Daraus ergibt sich, dass das grüne Mercedes-Benz 170 Cabriolet C mit dem Kennzeichen IIH-25699, zuletzt von „Jette“ Bamberger chauffiert, am 13. Juni 1939 auf eine neue „arische“ Besitzerin umgeschrieben worden ist.

Diese Listen gingen auf einen Erlass des Reichsführers SS und des Chefs der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, vom 3. Dezember 1938 zurück. Juden seien „unzuverlässig und ungeeignet zum Halten und Führen von Kraftfahrzeugen“. Führerscheine und Kraftfahrzeugscheine der in Deutschland wohnenden Juden deutscher Staatsangehörigkeit seien unverzüglich, spätestens bis zum 31. Dezember 1938 bei den Zulassungsstellen bzw. Polizeirevieren abzugeben. Die Fahrerlaubnis werde ihnen mit sofortiger Wirkung entzogen, das Halten von Personenkraftwagen und Krafträdern verboten.

„[…] Auch mit dieser Abwehrmaßnahme gegen jüdische Anmaßung hat der nationalsozialistische Staat dem gesunden Rechtsempfinden des deutschen Volkes Ausdruck gegeben. Der deutsche Mensch hat es schon lange als eine Provokation und als eine Gefährdung des öffentlichen Lebens empfunden, wenn Juden sich am Steuer eines Kraftwagens im deutschen Straßenbild bewegten oder gar Mitbenützer der von deutschen Arbeiterfäusten geschaffenen Straßen Adolf Hitlers waren. Auch dieser vom deutschen Volke bisher mit unerhörter Langmut ertragene Zustand hat jetzt sein Ende erreicht. Juden haben in Deutschland am Steuer eines Kraftwagens nichts mehr zu suchen. […] In diese nationalsozialistische Verkehrsgemeinschaft gehört der Jude nicht hinein. […]“

Heinrich Himmler

Vier Mercedes-Benz-Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der Firma D. Bamberger gingen durch die „Arisierung“ in den Besitz der Firma Knorr, Friedrich & Co. über, zwei davon wurden von dieser im März 1939 verkauft, eines an das Lichtenfelser Unternehmen Striwa-Werke Striegel & Wagner und ein weiteres an die Landesregierung Schleswig-Holsteins.

Profiteur des Eigentums der Familie des Otto Bamberger seit der NS-Beschlagnahme jüdischen Eigentums (Raub) und der „Arisierung“ war insbesondere die Lichtenfelser Familie Conrad († 1959), Grete (1892–1986) und Siegfried Wagner (1929–2013), der das „Sonnenhaus“ im Jahr 1939 äußerst preisgünstig übertragen worden war. Diese war Mitinhaber des Textilherstellers Striwa-Werke Striegel & Wagner. Bei Kriegsende war die Familie wegen ihrer Tätigkeit als Hersteller von NS-Uniformteilen für das NSKK, die SA, die SS und die Luftwaffe der Wehrmacht (während der Weimarer Republik auch für den „Stahlhelm“) und der Beschäftigung zahlreicher Zwangsarbeiter vor der einrückenden US-Armee geflüchtet. Die Bamberger-Villa „Sonnenhaus“ wurde in der Folge durch den Generalstab der US-Armee requiriert und von diesem bewohnt, bevor die Familie Wagner wieder zurückkehrte, um die Villa weiterhin zu nutzen.

Direkt vor Verabschiedung des Restitutionsgesetzes (Wiedergutmachung) auf der Basis des Militärregierungsgesetzes Nr. 59 habe der zu dieser Zeit im Auftrag der Familie Wagner tätige Rechtsanwalt Thomas Dehler der Witwe des Otto Bamberger, der in den USA in prekären Verhältnissen lebenden Henriette „Jetta“ Bamberger, eine Zahlung in Höhe von lediglich 5.000 US-Dollar für das „Sonnenhaus“ angeboten. Ziel sei demzufolge gewesen, in den Besitz eines legalen Kaufvertrages zu kommen, um die bevorstehende reguläre Restitution zu verhindern. Da Dehler „Jetta“ Bamberger nicht auf die unmittelbar bevorstehende Restitution hinwies, über die er aufgrund seiner vielfältigen Funktionen im Parlamentarischen Rat, im Länderrat des US-amerikanischen Besatzungsgebietes und im Bayerischen Landtag definitiv informiert gewesen sei, habe er diese arglistig getäuscht. Kurz danach wurde Dehler erster Bundesminister der Justiz der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland.

Opfer des Holocaust

Otto Bambergers Onkel Fritz (1862–1942), gemeinsam mit dessen Ehefrau Emilie „Milli“ Ida (1870–1942), geborene Kaumheimer, am 17. Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wurde dort 79-jährig ermordet. Seine Ehefrau wurde 72-jährig im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Literatur

  • [Klaus Philipp Bamberger]: Dem Jubelpaar, handschriftliches Poem aus Anlass des 15. Hochzeitstages [24. Dezember] des Otto und der Henriette Bamberger, undatiert [November/Dezember 1928], 4 Seiten inkl. Schmuckdeckblatt, unveröffentlicht.
  • [Freundeskreis des Otto Bamberger]: Abschiedsworte für Otto Bamberger, Redemanuskript, Baden-Baden, 22. September 1933, 2 Seiten, maschinenschriftlich, unveröffentlicht.
  • Klaus Philipp Bamberger: Meine Ferien, Tagebuch, handschriftliche Eintragungen, teils gereimt, mit 3 eingeklebten Fotos, undatiert [eindeutig Sommer 1935], 43 Seiten plus Titelblatt, ohne Seitenzahlangabe, unveröffentlicht.
  • Klaus Philipp Bamberger: Erinnerungen, gewidmet Meiner Mutter zum 46. Geburtstag [14. Juli 1937], Schreibmaschinen-Manuskript, 18 Seiten, Lichtenfels, undatiert [Juni/Juli 1937], unveröffentlicht.
  • Claude P. Bamberger: Aunt Pauline – Cleveland 1938, Essay, Transkription, 8 Seiten, 1938, maschinenschriftlich, unveröffentlicht.
  • Claude Bamberger: The Life of Claudius. In: Skyline, Quarterly of Cleveland College of Western Reserve University, Vol. XVI, No. 1, November 1942, S. 10–13.
  • Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, S. 135–166. OCLC 633845164
  • [Ruth Bamberger]: Arrival in Juist, Essay zur Schule am Meer, maschinenschriftlich, undatiert [vermutl. 1970er oder frühe 1980er Jahre], 5 Seiten, unveröffentlicht.
  • [Ruth Bamberger]: The Big Freeze, Essay zur Schule am Meer, maschinenschriftlich, undatiert [vermutl. 1970er oder frühe 1980er Jahre], 3 Seiten, unveröffentlicht.
  • [Ruth Bamberger]: Abitur (Graduation), Essay zur Schule am Meer, maschinenschriftlich, undatiert [vermutl. 1970er oder frühe 1980er Jahre], 4 Seiten, unveröffentlicht.
  • Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg 1989. OCLC 634913800
  • Herbert Loebl: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989. OCLC 630421121 Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, 80 Seiten inkl. Titelblatt.
  • Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993. OCLC 174282770
  • Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2.
  • Suzanne Loebl: At the Mercy of Strangers – Growing Upon the Edge of the Holocaust. Pacifica Press, Pacifica, CA, USA, 1997, ISBN 0-935553-23-1. Deutsche Ausgaben: Der endlose Krieg – Jugend am Rande des Holocaust. Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2006, ISBN 978-3-9383-9827-2; Flucht nach Belgien – Jugend am Rande des Holocaust. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0002-9.
  • Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8.
  • Günter Dippold: Bauliche Zeugnisse der Korbindustrie in der Deutschen Korbstadt Lichtenfels. In: Streifzüge durch Franken, Bd. 1, Colloquium Historicum Wirsbergense, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2010, ISBN 978-3-87735-201-4, S. 111–122.
  • Siegfried Rudolph: Otto Bamberger – ein Mitwitzer Kunstsammler. In: 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband, hrsg. v. Friedrich Bürger, Selbstverlag 2012, S. 425–452. OCLC 814521359
  • 13 Führerscheine – dreizehn jüdische Schicksale, Scrapbook zur gleichnamigen Ausstellung. Projekt des P-Seminars Geschichte des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels unter Leitung von Studiendirektor Manfred Brösamle-Lambrecht auf Initiative des Landrats Christian Meißner, Schuljahr 2017/18, 2., korr. und erw. Auflage (PDF-Datei; 11,8 MB), Lichtenfels 2019.

Buchvorstellung

  • Erst im Jahr 2005 wurden die 1993 in den USA veröffentlichten Erinnerungen des Sohnes Klaus (Vorname in den USA umbenannt zu „Claude“) an seine Familie, Kindheit und Jugend in Lichtenfels durch den Geschichtsverein Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) im „Sonnenhaus“ der Familie Bamberger in teils erheblich gekürzter und teils ergänzter deutscher Fassung vorgestellt. Die Veröffentlichung lässt die 1996 erschienene große Autobiographie des Claude P. Bamberger inhaltlich gänzlich unberücksichtigt.

Ausstellung

Vom 10. bis 24. November 2019 erinnerte die Stadt Lichtenfels im Sonnenhaus anlässlich des Jahrestages der „Reichskristallnacht“ mit einer Ausstellung an die Familie Bamberger. Bezirksheimatpfleger Günter Dippold von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg trug aufgrund des unerwartet zahlreichen Besucherandrangs zweimal vor; der Erste Bürgermeister der Stadt, Andreas Hügerich, eröffnete im Anschluss die zweiwöchige Ausstellung, in deren Verlauf die Räumlichkeiten besichtigt werden konnten.

Einzelnachweise und Fußnoten

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