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Switzerland
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Oskar Bernhard
Swiss physician

Oskar Bernhard

The basics

Quick Facts

Intro
Swiss physician
Work field
Gender
Male
Place of birth
Samedan, Graubünden, Switzerland
Place of death
St. Moritz, Graubünden, Switzerland
Age
78 years
Oskar Bernhard
The details (from wikipedia)

Biography

Oskar Bernhard (* 24. Mai 1861 in Samedan; † 14. November 1939 in St. Moritz; heimatberechtigt in Chur) war ein Schweizer Arzt und Mitbegründer der Heliotherapie.

Leben

Nach Abschluss des Gymnasiums in Chur (Nicolaischule) mit der Matura (Abitur) begann Oskar Bernhard 1880 sein Medizinstudium in Zürich, das er in Bern und Heidelberg fortsetzte. Noch vor dem Staatsexamen wurde er Assistent in Anatomie, Physiologie und Chirurgie bei Emil Theodor Kocher, Ordinarius für Chirurgie in Bern. 1886 eröffnete er eine eigene Praxis in Samedan im Oberengadin. 1893 heiratete er Elisabetha (Lili) Imhoof, von Winterthur (Tochter von Friedrich Imhoof-Blumer) und wurde Mitbegründer des Kreisspitals Samedan, das er 1895 bis 1907 leitete. 1899 eröffnete er eine eigene Privatklinik in St. Moritz, wo er sich insbesondere mit der Heliotherapie (Sonnenlichtbehandlung) bei Gelenk- und Knochentuberkulose befasste. Er beschleunigte Wundheilungsprozesse und behandelte Tuberkulosen, indem er seine Patienten dem Sonnenlicht aussetzte. Auf die Idee gebracht hatte ihn das Bündnerfleisch, das die Bauern mit Hilfe der antiseptischen und eintrocknenden Wirkung der Bergluft herstellen. 1912 erschien sein Hauptwerk über die Heliotherapie.

Nachdem er mit 18 Jahren sein Bergführerpatent erworben hatte, war Oskar Bernhard zeitlebens ein begeisterter Berggänger und Jäger. Von 1894 bis 1904 war er Präsident der Sektion Bernina des Schweizer Alpen-Club (SAC). Weite Verbreitung fand ein 1896 erstmals veröffentlichtes und in mehrere Sprachen übersetztes Büchlein mit dem Titel „Samariterdienst. Mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Hochgebirge“.

Segantini Museum um 1910, Gemälde von U. dal Fabbro

Oskar Bernhard verband eine enge Freundschaft mit dem Maler Giovanni Segantini, die auf das Jahr 1894 zurückging, als Segantini von Savognin nach Maloja umzog. Er war auch Mäzen und Arzt von Segantini und betreute diesen, als er wegen einer perforierten Blinddarmentzündung am 28. September 1899 auf dem Schafberg verstarb. Bernhard war 1908 Mitbegründer des Segantini Museums in St. Moritz.

Das Interesse von Oskar Bernhard für die Numismatik ging darauf zurück, dass er von seinem Schwiegervater Friedrich Imhoof-Blumer eine Sammlung griechischer und römischer Münzen geerbt hatte, die 1951 ans Münzkabinett Winterthur überging. Er veröffentlichte unter anderem ein Buch über „Griechische und römische Münzbilder in ihren Beziehungen zur Geschichte der Medizin“ und eine Untersuchung „Über Tiere Afrikas auf griechischen und römischen Münzen“.

Nachkommen

  • Friedrich Oscar (* 1. August 1908; † unbekannt)

Porträt

  • 1911 Bronzegußmedaille von Benno Elkan Vorderseite: DOCTOR MED OSCAR BERNHARD ST MORITZ MDCCCCXI - Brustbild nach links. Rückseite: EX SOLE SALUS - Liegender Männerakt zu großer Sonne gewandt. Literatur: Menzel-Severing no. 182

Auszeichnungen

Oskar Bernhard erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter den Dr. honoris causa der Universitäten von Frankfurt a.M. (1928) und Bern (1921), die Mitgliedschaft bei der französischen Ehrenlegion („Ordre National de la Légion d’honneur“) und beim italienischen „Ordine della corona d’Italia“. 1921 wurde er Ehrenbürger von St. Moritz. Im Jahr 1933 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.

Schriften

  • Samariterdienst. Mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Hochgebirge, Verlag Simon Tanner, Samedan 1896
  • Heliotherapie im Hochgebirge mit besonderer Berücksichtigung der Behandlung der chirurgischen Tuberkulose, Verlag Ferdinand Enke, Stuttgart 1912
  • Sonnenlichtbehandlung in der Chirurgie, Verlag Ferdinand Enke, Stuttgart 1917
  • Griechische und römische Münzbilder in ihren Beziehungen zur Geschichte der Medizin, Orell Füssli Verlag, Zürich 1926
  • Über Tiere Afrikas auf griechischen und römischen Münzen, in Schweizerische Numismatische Rundschau, Bern 1930

Literatur

  • Peter Friedli: Bernhard, Oskar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 120 (Digitalisat).
  • Karl Flachsmann, Der Engadiner Arzt Oskar Bernhard (1861–1939) und die Begründung der Heliotherapie bei der chirurgischen Tuberkulose, Verlag Schwabe & Co., Basel / Stuttgart 1966, ISBN 978-3-7965-0372-6
  • Paul Ehrler, Heliotherapie, Nebelspalter-Verlag, Rorschach, 1985 (Hrsg. Bernhard-Stiftung, St. Moritz)
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