Michel Diercks
Quick Facts
Biography
Michel Diercks (* 1988 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Diercks, in Hamburg geboren, wuchs im Alten Land auf. Er besuchte in seiner Heimatstadt die Schreibwerkstatt am Deutschen Schauspielhaus. Nach seinem Abitur folgten Schauspielworkshops am Steve Beauchamp Acting Studio East in New York City und beim Coachingteam Frank Betzelt in Berlin; dort arbeitete er mit Kai Ivo Baulitz. 2009–2010 ging er auf die Schauspielschule Berlin beim Europäischen Theaterinstitut (ETI). Anschließend studierte er von 2010 bis 2014 Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam. Dort schloss er mit einem Bachelor of Arts (B.A.) im Fach „Schauspiel – Acting“ ab.
Während seines Studiums hatte er erste Theaterrollen am Maxim Gorki Theater (2011) und in Potsdam am Hans Otto Theater (Spielzeit 2012/13; dort u. a. als Oberst/Beckmann in „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert). In der Spielzeit 2013/14 trat er beim Jungen Ensemble Stuttgart (JES) in der Titelrolle von Goethes Trauerspiel „Clavigo“ (Regie: Kristo Šagor) auf. 2014 übernahm er am Schauspielhaus Chemnitz die Rolle des Tommy im Kinder- und Jugendtheaterstück „Pippi Langstrumpf“. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Chemnitz.
Zu seinen bisherigen Rollen dort gehörten u. a. Mitch in „Robin Hood“ (2015), Paris in „Romeo und Julia auf der Abbey Road“ (2015; Musical nach William Shakespeare mit Musik von den Beatles), A. Ratt/Amme in „Camino Real“ von Tennessee Williams (Spielzeit 2015/16), Scipio in „Caligula“ (Spielzeit 2015/16, Premiere: März 2016) und Elvis in der Uraufführung des Stücks „Die Zärtlichkeit der Hunde“ von Uta Bierbaum (Spielzeit 2015/16, Premiere: April 2016). 2016 übernahm er im Kinder- und Jugendtheater Rollen in den Stücken „Reineke Fuchs“ und „Struwwelpeter“. In der Spielzeit 2016/17 verkörperte er den Schauspieler Grinberg in der Komödie „Noch ist Polen nicht verloren“ von Jürgen Hofmann (basierend auf dem Filmscript von Melchior Lengyel zu „Sein oder Nichtsein“ von Ernst Lubitsch); diese Rolle übernimmt Diercks auch in den Folgeaufführungen in der Spielzeit 2017/18. In der Freilichtinszenierung „Der rote Ritter“ (frei nach Wolfram von Eschenbach) des Theaters Chemnitz auf der Küchwaldbühne spielte er im Juni 2017 den Ritter Gawain. Außerdem wirkte er in der Spielzeit 2016/17 beim Chemnitzer Figurentheater in der Uraufführung der Produktion „Beate Uwe Uwe Selfie Klick – eine europäische Groteske“ als Schauspieler mit.
Erste Filmarbeiten übernahm Diercks 2010/11, zuerst in Werbefilmen und Kurzfilmen. In der ZDF-Dokumentationsreihe Terra X war er im April 2012 in einer Film-Doku mit dem Titel „Friedrich der Große – Alles oder Nichts“ als Hans Hermann von Katte, der Jugendfreund Friedrichs II., zu sehen. Seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm hatte er in dem Horror-Thriller „Der Samurai“ (2014) von Regisseur Till Kleinert, der im Februar 2014 in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ auch bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin gezeigt wurde. Diercks verkörperte darin den jungen Polizisten Jakob Wolski, der in einem kleinen Dorf in Brandenburg, nahe der Grenze zu Polen, für die Sicherheit der Dorfbewohner zuständig ist und, auf der Suche nach einem Wolf, im Wald auf einen verwilderten Mann (Pit Bukowski) trifft.
Es folgten weitere Haupt- und Nebenrollen im Kino, teilweise auch in internationalen Produktionen. Im Deutschen Fernsehen war er im Mai 2015 in der Fernsehserie „In aller Freundschaft“ in einer Episodenhauptrolle zu sehen; er spielte den schwulen Marc Scholz, der Schwierigkeiten hat, offen zu seiner Homosexualität zu stehen. Im April 2016 war er im ZDF-Sonntagsfilm „Zweimal zweites Leben“, an der Seite von Jessica Schwarz, in einer Nebenrolle zu sehen, er spielte den Studenten Felix Schulz, dessen Vater im Koma liegt. In der ZDF-Krimiserie „SOKO Wismar“ (Erstausstrahlung: April 2018) hatte er eine Episodenhauptrolle als Sternekoch Christian Bahlbeck, der das Fischrestaurant seines Vaters übernehmen soll, und ihn im Streit tötet. In der 18. Staffel der ZDF-Serie „SOKO Leipzig“ übernahm er in der Auftaktfolge, die im September 2018 erstausgestrahlt wurde, eine Episodenhauptrolle als Start-Up-Unternehmer Rafael Kuhn, dessen bester Freund ermordet wurde. Weitere Episodenrollen hatte er in den TV-Serien „Notruf Hafenkante“ (2019, als Drogendealer Phil Zukowski) und „WaPo Berlin“ (2020, als Buchhändler Florian Engert, an der Seite von Dominique Chiout).
Zu Diercks Hobbys gehört die Fotografie. Diercks, der auch einen Instagram-Kanal hat, lebt in Chemnitz.
Filmografie (Auswahl)
- 2012: Terra X: Friedrich der Große – Alles oder Nichts (Dokumentarfilm)
- 2012: Die Rückkehr des Bumerangs (Kurzfilm)
- 2014: Der Samurai (Kinofilm)
- 2014: Go with Le Flo (Kinofilm)
- 2014: Am Ende der Straße (Kinofilm; Kurzspielfilm)
- 2014: Der erste Stein (Kinofilm)
- 2014: A Quintet (Kinofilm)
- 2015: In aller Freundschaft (Fernsehserie; Folge: Ein harter Schnitt)
- 2016: Zweimal zweites Leben (Fernsehfilm)
- 2016: Am Ende der Wald (Kurzfilm)
- 2016: Grummet (Kurzfilm)
- 2018: SOKO Wismar (Fernsehserie; Folge: Kalt serviert)
- 2018: SOKO Leipzig (Fernsehserie; Folge: Blackout)
- 2019: Preis der Freiheit (Fernsehfilm)
- 2019: Notruf Hafenkante: Neben der Spur (Fernsehserie, eine Folge)
- 2020: WaPo Berlin: MS Bettina (Fernsehserie, eine Folge)