Michael Zenz
Quick Facts
Biography
Michael Zenz (* 30. September 1945 in Minden, Westfalen) war Ordinarius für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie an der Ruhr-Universität Bochum.
Leben
Michael Zenz legte sein Abitur 1966 am Jesuitenkolleg Mauritius-Gymnasium in Büren ab. Von 1966 bis 1973 studierte er Biologie und Medizin an den Universitäten Köln, Mainz und Marburg.
1974 wurde er zum Dr. med. an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einer Dissertation promoviert, für deren Publikation er 1974 zusammen mit Nolte den ersten Carl-Ludwig-Schleich-Preis der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) erhielt. Von 1972 bis 1973 war er als wissenschaftliche Hilfskraft am Physiologischen Institut der Philipps-Universität Marburg unter H. Fruhstorfer tätig. Nach zwei Jahren am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz setzte er seine Weiterbildung am Institut für Anästhesiologie der Medizinischen Hochschule Hannover unter E. Kirchner und I. Pichlmayr fort. Er publizierte die jeweils erste deutsche Veröffentlichung zur spinalen Opiat-Analgesie (1980), retardiertem Morphin (1989) und Opioiden bei Nicht-Tumorschmerz (1990). 1981 wurde er an der Medizinischen Hochschule Hannover habilitiert. 1986 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Anästhesiologie der Ruhr-Universität Bochum und Leiter der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil (Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil), der ersten deutschen Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie an. Seit 2001 arbeitet er zusätzlich am Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer.
Zenz war von 1994 bis 2003 Präsident der Sertürner-Gesellschaft und 1995 im Gründungsvorstand (Generalsekretär) der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS). Von 2003 bis 2007 war Zenz Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) und von 1994 bis 2003 ordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
In der Öffentlichkeit wurde Zenz u. a. bekannt durch das Gutachten zu Mechthild Bach, die wegen Totschlags vor dem Landgericht Hannover angeklagt wurde und sich nach einer Zwischenbilanz des Gerichts mit Morphium das Leben nahm.
Ehrungen
- 1974 Carl-Ludwig-Schleich-Preis
- 1982 Carl-Ludwig-Schleich-Preis
- 1997 Rudolf-Frey-Preis
Veröffentlichungen
Von Zenz gibt es über 200 Publikationen überwiegend zu den Themenbereichen akute und chronische Schmerztherapie, Tumorschmerz, Nicht-Tumorschmerz, Opioide, Regionalanästhesie. Über 10 Jahre bis 2003 war Zenz federführender Herausgeber der Zeitschrift „Der Schmerz“.
- mit Ilmar Jurna: Lehrbuch Schmerztherapie. 2., neu bearb. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2001, ISBN 3-8047-1805-1.
- Taschenbuch Schmerztherapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1995, ISBN 3-8047-2383-7.
- mit Michael Strumpf und Anne Willweber-Strumpf: Taschenbuch Schmerztherapie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8047-1426-7.
- mit Barbara Donner: Schmerz bei Tumorerkrankungen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2002, ISBN 3-8047-1879-5.
Literatur
- Kurzbiographie Prof. Dr. med. Michael Zenz (Memento vom 16. März 2009 im Internet Archive) der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
- Manfred Zimmermann: Herrn Prof. Dr. Michael Zenz zum 50. Geburtstag. In: Der Schmerz. 9, 1995, S. 264. doi:10.1007/BF02529449