Michael Ungethüm
Quick Facts
Biography
Michael Ungethüm (* 8. September 1943 in München) ist ein deutscher Medizintechniker. Er war von 1983 bis 2009 Vorstandsvorsitzender der Tuttlinger Aesculap AG. Seit dem 4. Februar 2010 ist Ungethüm Vorsitzender des Bizerba Aufsichtsrates.
Leben
Michael Ungethüm absolvierte zunächst eine Schlosserlehre und erlangte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur. Es folgte ein Maschinenbaustudium an der Technischen Universität München, das er als Diplom-Ingenieur abschloss. Anschließend promovierte er 1976 zum Dr.-Ing. an der Technischen Hochschule Aachen. 1977 habilitierte er an der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Nach siebenjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit an der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Universität München begann Ungethüm im Jahr 1977 bei der Aesculap AG als stellvertretendes Vorstandsmitglied für den Bereich „Forschung und Entwicklung“. 1979 wurde er zum ordentlichen Vorstandsmitglied und 1983 zum Vorsitzenden des Aesculap-Vorstands berufen. Als Spezialist für Medizintechnik war Ungethüm ab 1996 Mitglied des Vorstands der B. Braun Melsungen AG, einem Anbieter medizinischer Produkte. Er war ebenfalls stellvertretender Vorstandsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG. Während seiner Vorstandszeit bei Aesculap vervielfachte sich der Umsatz von Aesculap. 1977 betrug dieser noch 120 Millionen D-Mark und durchbrach unter Ungethüm mit 1,1 Milliarden Euro Jahresumsatz erstmals die Milliardengrenze. Im April 2009 setzte sich Ungethüm zur Ruhe. Sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender von Aesculap wurde Hanns-Peter Knaebel.
Von 1993 bis 1998 war Michael Ungethüm Präsident der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg.Ungethüm ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Werke
Ungethüm hat bisher weit über 150 wissenschaftliche Arbeiten in den Grenzgebieten zwischen Ingenieurwissenschaft, Naturwissenschaft und Medizintechnik, darunter fünf Monographien, veröffentlicht.
Ehrungen
- 1988: Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 1991: Ehrensenator der Universität Ulm
- 1992: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Verdienstkreuz am Bande
- 2000: Dr. med. h. c. der Freien Universität Berlin, Fachbereich Humanmedizin
- 2001: Croix de Chevalier du Mérite des Souveränen Malteserordens
- 2002: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 2004: Werner-Körte-Medaille in Gold der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
- 2004: Ehrensenator der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- 2008: Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg
- 2013: Ehrensenator der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen
- 2014: Großes Bundesverdienstkreuz
- 2015: Gregoriusorden
Literatur
- Innovation Aesculap, Sonderveröffentlichung der Schwäbischen Zeitung (April 2009)