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Germany
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Meister der Goslarer Sibyllen
German painter

Meister der Goslarer Sibyllen

The basics

Quick Facts

Intro
German painter
Places
Work field
Gender
Male
The details (from wikipedia)

Biography

Als Meister der Goslarer Sibyllen wird der namentlich nicht bekannte Maler bezeichnet, der zwischen 1501 und 1515 den Zyklus mit Kaisern, Sibyllen und Heiligen im Huldigungssaal im Rathaus von Goslar geschaffen hat. Diese ehemalige Ratsstube ist mit ihrer Ausmalung ein besonders Beispiel profaner Raumkunst der Spätgotik in Deutschland, mit Anzeichen einer beginnenden Renaissance in der Kunst der Zeit. Ein vergleichbares Werk profaner Kunst schuf sein ebenfalls unbekannter Zeitgenosse, der Meister des Jüngsten Gerichts von Lüneburg.

Huldigungssaal im Rathaus Goslar

Der Huldigungssaal ist etwa 7,30 Meter breit, 7,30 Meter lang und 3,30 Meter hoch. In diesem Ratssaal hat der Meister Wände, Decke und auch Fensternischen vollständig mit Tafelgemälden ausgekleidet. In Technik von Öl auf Holz stellen sie Verkündigung und Szenen aus dem Leben Jesu, sowie Evangelisten und zwölf Propheten dar. Fast lebensgroß sind weiter abwechselnd elf Kaiser und zwölf Sibyllen dargestellt, nach letzteren ist der Meister benannt.

Inzwischen wurde 2014 von Barbara Ehrt eine neue umfangreiche ikonographische Deutung des Bildprogramms vorgelegt. Sie weistmithilfe der Ara-Coeli-Legende nach, dass der kniende Mann an der Westseite des Raumes, der in der Fachliteratur bisher als "Bürgerlicher"oder "Bürgermeister" bezeichnet wurde, ein zwölfter Kaiser ist. Das Profil des Knienden zeigt eine starke Ähnlichkeit mit dem von Hans Burgkmair d. J. angefertigten Staatsportrait von Kaiser Friedrich III. (* 1415 - † 1493). Daraus ergibt sich evtl. ein früheres Entstehungsdatums zumindest der Wandmalereien. Auch könne man davon ausgehen, dass der nordwestliche Anbau des Goslarer Rathauses und auch der in ihm befindliche sogenannte Huldigungssaal ursprünglich eine ausschließlich sakrale Funktion hatten. Es mag sich um eine Kapelle der Ratsleute gehandelt haben. Der Name Trinitatis-Kapelle bezog sich dann nicht nur auf die kleine, verschließbare Apsis, sondern auf den gesamten Raum. Darauf weisen das Steinkreuz am Dachgiebel, die Madonnenfigur über dem Eingang und die von Ehrt neu interpretierte Darstellung der Wandmalereien hin.

Der Saal zählt als Teil der Altstadt Goslars seit 1992 zum Weltkulturerbe.

Versuche der Identifizierung

Möglicherweise könnte es sich bei dem Meister der Goslarer Sibyllen um den Hauptmeister der älteren fränkischen Schule, den Maler Michael Wolgemut oder zumindest um einen seiner Schüler gehandelt haben. Dies war und ist jedoch bis heute umstritten und aus dem Werk des Michael Wolgemut sind "die Malereien in dem Rathhause zu Goslar, die 1501 ein dortiger 'Michel Wolgemut' ausgeführt hat, zu streichen." Somit bleibt die Identität des Meister der Goslarer Sibyllen unbekannt.

Literatur

  • Master of the Goslar Sibyls. In: The Concise Grove Dictionary Of Art. Oxford University Press 2002 (englisch)
  • C. Wolf (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Heft 2–3: II. Regierungsbezirk Hildesheim. 1. und 2. Stadt Goslar. J. C. R. Mohr 1901
  • Gisela Goldberg: Der Huldigungssaal im Rathaus zu Goslar. Dissertation Universität München 1960
  • Jürgen Lehmler, Eva Maria Lehmler, Peter Königsfeld: Die Malereien im Huldigungssaal des Goslarer Rathauses, in: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Restaurierung von Kulturdenkmalen. Beispiele aus der niedersächsischen Denkmalpflege (= Berichte zur Denkmalpflege, Beiheft 2), Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Hameln: Niemeyer, 1989, ISBN 3-87585-152-8, S. 213–218
  • Detlef Gadesmann: Der Huldigungssaal im Goslarer Rathaus – Ein spätgotischer Innenraum und seine Ausmalung. In: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Bd. 14 (1994) S. 60–64
  • Barbara Ehrt: Ein zwölfter Kaiser im Huldigungssaal? Eine neue ikonografische Deutung der spätgotischen Tafelmalereien im Goslarer Rathaus. Teil 1. In: Unser Harz Nr. 5, 2014, S. 83–110 (Digitalisat)
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