Max Vogt
Quick Facts
Biography
Max Vogt (* 29. Januar 1925 in Zürich; † 12. Dezember 2019) war ein Schweizer Architekt, der als Hausarchitekt der SBB zahlreiche Bahnbetriebsgebäude entworfen hat. Bauten wie der Bahnhof Altstetten oder das Stellwerk beim Zürcher Hauptbahnhof haben massgeblich dazu beigetragen, dass die SBB 2005 den Wakkerpreis für beispielhafte Ortsbilder erhalten haben.
Leben
Von 1945 bis 1949 studierte Max Vogt Architektur an der ETH Zürich. Anschliessend arbeitete er drei Jahre im Büro von Robert Winkler. Danach verbrachte er fünf Jahre im Büro von Belart und Frey in Olten, bevor er 1957 zu den SBB in die Sektion Hochbau der Kreisdirektion III gelangte. Diese zeichnete sich für Hochbauten im Raum Zürich, Ostschweiz und Graubünden verantwortlich. So entstanden im Laufe des Arbeitsverhältnisses über hundert Bauten.
Während es heute üblich ist, öffentliche Bauten gemäss WTO-Regeln auszuschreiben und von Privaten entwerfen zu lassen, beschäftigten die SBB zu Max Vogts Zeiten eigene Architekten für ihre Bauten. Da das Land für Eisenbahntrassees und Betriebsgebäude der Eidgenossenschaft gehört, sind die SBB selbst für die Baubewilligung zuständig, während sonst die Gemeinden Baubewilligungen erteilen. Dies schaffte für die Arbeit Max Vogts einmalige Voraussetzungen: Gelang es ihm, seine Vorgesetzten von seinen Projekten zu überzeugen, hatte er freie Hand. Damit wurden Werke ermöglicht, die es in einem kommunalen Bewilligungsverfahren vielleicht schwer gehabt hätten. Man denke an das Hochhaus in Altstetten oder das Stellwerk beim Zürcher Hauptbahnhof.
Gegenüber einem Redaktor der NZZ kommentierte er seine beiden Hauptwerke in Altstetten und beim HB als «monolithische Betonschröppen ohne Dilatationsfugen». In der Tat ist Sichtbeton charakteristisch für Vogts Bauten. Häufig kontrastiert eine massive Betonbauweise mit den aus technischen Gründen notwendigen Masten, Fahr- und Freileitungen. Anderswo wird der Beton spielerisch eingesetzt, so beim Zürcher Hochhaus-Bahnhof Altstetten: Mit etwas Fantasie lässt sich in der Südfassade ein Bahnhof voller Züge von oben erkennen: Die Brüstungen bilden die Perrondächer, die Balkone und die Fenster bilden abwechslungsweise Wagen.
1989 wurde Max Vogt pensioniert.
Grössere Werke
- Bahnhof Wil SG, 1960
- Bahnhof Effretikon, diverse Gebäude 1961 und 1962
- Stellwerk Zürich Hauptbahnhof, 1963
- Bahnhof Thalwil, Aufnahmegebäude 1963 und grosser Schuppen 1973
- Bahnhof Altstetten, 1966
- Bahnhof Erlenbach ZH, 1967
- Bahnhof Stäfa, 1967
- Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen, 1968
- Bahnhof Schaffhausen, mit:
- Verwaltungsgebäude, 1972
- Stellwerk, 1968
- Güterhalle, 1971
- Lokremise 1968
- Bahnhof Benken SG, 1969
- Bahnhof Killwangen-Spreitenbach, 1970
- Bahnhof Weinfelden, Dienstgebäude, 1970,71
- Stellwerk Buchs SG, 1960, Bahnhof 1980
- Stellwerk Zürich Mülligen, 1974
Literatur und Quellen
- Martin Stollenwerk: SBB-Bauten Max Vogt. gta Verlag Zürich 2006. ISBN 978-3-85676-204-9.
- Philipp Bridel [Verf.], Max Vogt [Red.]: Renovation Bahnhof Baden, Renovation ehemaliges Stationsgebäude Dietikon, Restauration Hauptbahnhof Zürich, 1980. Zürich : Kreisdirektion III der SBB, 1980
- Ruedi Weidmann, Karl Holenstein, Max Vogt -Bauen für die Bahn 1957-1989 (Band 1 der Reihe Architektur- und Technikgeschichte der Eisenbahnen der Schweiz), Verlag Scheideger & Spiess, Zürich 2008 ISBN 978-3-85881-185-1